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Office 2013

Bereits am 16. Juli lud Microsoft-Chef Steve Ballmer zur streng geheimen Produktvorstellung ein und verkündete dem Publikum unmittelbar vor dem Beginn der vielleicht „aufregendsten Zeiten für Microsoft“ seine Aussichten auf die kommende Office-2013-Version – Microsofts erstem Office- und Bürosoftwarepaket, das auch im Internet lebt. Das Urteil nach ersten Tests kurzum: Das neue Office 2013 lässt in seiner Preview wirklich Aufregendes erwarten und präsentiert sich fortan und vorab für jedermann als das Office zu Metro und Windows 8.

Das Office aus dem Netz

Wohin der Trend zukünftig geht, zeigt sich gleich in der Aufmachung der Preview als ausgeführte Office365-Variante – live aus dem Netz geladen und installiert – in Punkten Charme und Attraktivität bereits jetzt einfach unschlagbar! Zu Gesicht bekommt der Office-Nutzer dann die übliche Programmgruppe aus Word, Excel, Outlook, OneNote, PowerPoint, Access und Publisher sowie neu die Verknüpfung zu OneDrive - als Brücke in die Cloud und Ort der ständigen Dateiablage wie auch zum Parken Ihrer Officedateien im Netz für den Überallzugriff.

Installation

Installation

OneDrive integriert sich als eigener Programmaufruf in das Startmenü wie auch in den Windows Explorer, benötigt das Einrichten eines Microsoft Accounts (ehemals LiveID) und funktioniert ganz ähnlich wie Dropbox. Das heißt, der User kann Dateien in den OneDrive-Folder geben und diesen Ordner dann mit seinen kostenfreien 15 GB Online-OneDrive-Speicher synchronisieren lassen. Jedes andere Gerät, das die OneDrive-App installiert hat, kann sich – nach entsprechender Freigabe von Ihnen – zum Sharen der Daten connecten und den Datenaustausch vollziehen.

Speichern bei SkyDrive

Speichern bei OneDrive

Zusammen mit der geräteübergreifenden Einsatzfähigkeit von Office 2013 auf PC, Netbook, Smartphone oder Tablet und der integrierten neuen Touch-Funktion zur Anpassung der Positionsauflösung der Oberflächenelemente zu Gunsten einer Gestensteuerung, zeichnet sich für das kommende Office eine konsequente Verschmelzung hin zu einer in jeder Richtung flexiblen und agilen Software ab. Office 2013 setzt den für Windows 8 erwarteten Trendwechsel eindeutig fort!

Office 2013 – Das Metro Office  ( oder auch:  Das Office zu Metro)

Erwartungsgemäß lassen sich die Ähnlichkeiten auch unter Oberfläche wiederfinden, die moderne Ribbon-Optik und die aufgeräumten Menüflächen der vergangenen Jahre noch einmal toppend. Bestimmendes Thema klar und unverkennbar: Metro! Keine Kacheln, aber klare Strukturen und mehr als jemals zuvor aufgeräumt wirkende Benutzeroberflächen, die geradezu strotzen von dem, was einen gesunden Minimalismus auszeichnet. Dezente Verläufe und ein ansprechendes Schriftbild runden die stilistisch in allen Office-2013-Programmen gleichermaßen gelungene Umsetzung der Oberflächen ab. Ganz definitiv: Eine so gesunde und entspannende Optik gab es in einem Office noch nie!

Word mit Metro-Oberfläche

Word mit Metro-Oberfläche

Excel mit Metro-Oberfläche

Excel mit Metro-Oberfläche

Wer jetzt jedoch glaubt, es ist mit der Synthese aus gleichermaßen kooperativem wie auch funktionalem Design getan, der kennt Microsoft nicht. Die Redmonder verpassen Office 2013 einzigartige Social App-Qualitäten.

Office goes Social App

Integration mit der sozialen Gemeinschaft und Vernetzung mit allerlei Nützlichem ist ein weiterer ausgemachter Fokus in Office 2013. Es sind vor allem die vielen kleinen und versteckten Features, die an dieser Stelle begeistern und egal, ob die Bing-Suche im Kontextmenü von Word, Outlooks neue Fähigkeit  - im Falle eines vorhandener Skype-Accounts und einer Skype-Installation - sich direkt mit Kontakten zu connecten (noch nicht in der Preview enthalten), die zahlreichen Möglichkeiten rund um das jüngst zugekaufte Yammer oder People Card, um universelle Kontaktdaten in den diversen sozialen Netzwerken zu sammeln: Die neue Office-Vielfalt verspricht einiges.

Einbindung sozialer Kontakte

Einbindung sozialer Kontakte

Sieht man dann noch die verbesserte Team-Funktionalität oder auch die Einbindung der „Activities Feeds“ aus sozialen Diensten (Facebook und LinkedIn), dann erkennt wohl ein jeder die auf uns zukommende Überall-Dynamik und die verheißt dann tatsächlich aufregende Zeiten für Office-Nutzer. Ganz wesentlich hierbei, die auf den Namen „Agave Apps“ getaufte neue Schnittstelle für einen direkten Umgang mit Webinhalten oder auch deren intuitive Einbettung in Ihre Dokumente.

Hinter Begriffen wie Task Pane- oder Content Apps verstecken sich an dieser Stelle nachladbare Funktionalitäten, über die dann z.B. Kartenmaterial aus Bing Maps direkt angewendet und verwertbar wird oder auch Formulare für Hotel-Buchungen zukünftig direkt ausführbar werden. Für Word und Excel der Preview enthält das „Einfügen“-Menü in seinem Ribbon bereits das vollkommen neue „Apps for Office“-Element, über das Sie sich wie inzwischen fast überall üblich zusätzliche Apps herunterladen können und Zugriff auf den Office Store – den Marketplace für Office-Apps – nehmen können. Auch für Outlook und SharePoint hält der eigene Online-Store entsprechende Apps bereit, darunter durchaus viele freie Apps sowie diverse kostenpflichtige Angebote für das professionelle Office-Arbeitsumfeld.

Office Apps für Word

Office Apps für Word

Office Apps für Excel

Office Apps für Excel

Vervollständigt wird das Bild vom neuen Office weiterhin durch diverse Annehmlichkeiten wie etwa die WetterBar in Outlook oder das Peek Feature, das Termine mit Aufgaben und Adressen kumuliert und ohne Ansichtenwechsel darzustellen vermag. Auch in Sachen Vorlagen hat sich Microsoft neu orientiert und liefert endlich alltagstaugliche Vorlagen, die auf der Höhe der Zeit sind.

Word Vorlagen

Word Vorlagen

PowerPoint Vorlagen

PowerPoint Vorlagen

Dass es Microsoft dann noch geschafft hat, die seit einem gefühlten Jahrzehnt vermisste PDF-Öffnen- und Editierfunktion endlich zu implementieren oder dass auch in Excel fortan einzelne Sheets direkt miteinander vergleichbar werden, grenzt beinah an ein Wunder.

Exportfunktion in Word

Exportfunktion in Word

Schlussbemerkung

Vor allem User mit einem eher gewohnten Bild auf ein bisher ewig starres Office-Programmpaket werden und können positiv überrascht sein. Office 2013 präsentiert sich dynamischer und zu Ordnung anleitender als alle bisherigen Versionen. Durch Metro spürbar entlastend, verleiht Office sich einen App-Charakter, der Google Docs durchaus absehbar in seine Schranken weisen können wird. Die neue Variabilität von Microsofts Office-Paket gefällt, und dass Word mit dem Lese-Modus („ReadMode“) eine neue Layout-Ansicht verpasst bekommen hat, die durch ihr vertikales Scrollen und kleine Werkzeuge an die Atmospäre eines eBook-Readers erinnert, trifft dann natürlich genau den Kern und Nerv der Zeit.

Lesemodus in Word

Lesemodus in Word

Für wen eine stundenlange Arbeit mit den Office-Produkten ein Muss ist und wer Konzentration auf die eigentlichen Inhalte sucht, der findet dank Metro vielleicht endlich den Schlüssel zu einem ermüdungsfreien und stilsicheren Vorankommen. Wenn bis zu seinem Erscheinen im kommenden Februar auch noch die letzten leichten Fehler im Bildaufbau verschwunden sind, steht dem von Microsoft angestrebten Siegeszug des neuen Office-Pakets nichts mehr im Wege.

Die Customer Preview jedenfalls ist als Home, Small Business und Enterprise-Variante ab sofort zur Verfügung gestellt und kann 60 Tage lang getestet werden. Die für die Home-Version notwendige Registrierung via Windows Live Account geht dabei schnell vonstatten und ist unkompliziert. Ohne ein Windows 7 oder Windows 8 wird es dabei zukünftig aber eher schwierig für Office-Benutzer, dann jedoch empfiehlt sich der Einsatz der Web Apps – nicht mit der Mächtigkeit der vollständigen Office-Suite ausgestattet, für nur mal zwischendurch vielleicht aber genau das Richtige.

Stefan Brätsch

Stefan Brätsch ist selbstständiger Softwareentwickler, IT-Autor wie auch IT-Manager und widmet sich auf seiner Unternehmensseite www.systemcräsh.de, u.a. den Themen IT-Projektmanagement, „Wissenschaft as a Service“ und HUMINT

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