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DiskStation Manager

Der DiskStation Manager (DSM) ist das Betriebssystem für die Network Attached Storage-Systeme (NAS) des Herstellers Synology, zuständig für den Betrieb und Verwaltung der Speicherdienste. DSM kann noch um viele weitere Aufgaben und Funktionen wie Medienserver, Cloud-Sicherung, eigener Cloud-Server, Mailserver, Webserver und mehr erweitert werden. In dem folgenden Artikel stellen wir das Bedienkonzept, Kernaufgaben und weitere Möglichkeiten von DSM näher vor.

  • Der DiskStation Manager (DSM) ist das im Browser zu bedienende Betriebssystem der NAS-Systeme von Synology.
  • Auch im Browserfenster lässt sich das System ähnlich wie ein Desktop-System mit verschiedenen Fenstern bedienen und unterstützt sogar Drag and Drop für Dateien und Ordner.
  • Der DSM bietet zahlreiche Erweiterungen, um die Funktionalität des NAS den unterschiedlichen Wünschen und Bedürfnissen in Unternehmen oder für Privatanwender anzupassen, beispielsweise Cloud-Speicher, Medienserver, Medienverwaltung, Webserver und vieles mehr.
  • Mit Hilfe von QuickConnect ist das NAS sogar über das Internet erreichbar und kann als eigener Cloudserver analog zu Dropbox und Co. Fungieren.

Vorteile von Network Attached Storage für Heimanwender

Was ist ein NAS?

Der Begriff NAS steht für ein Network Attached Storage, also für einen netzgebundenen Speicher. Dabei handelt es sich um ein spezielles Speichergerät, welches Festplattenspeicher im Netzwerk über Freigaben zur Verfügung stellt. Diese NAS bieten oft noch weitere Funktionalität wie Benutzerverwaltung, Medienfreigabe über DLNA oder UPnP, weitere Serverdienste wie DHCP, FTP oder sogar Webserver und auch verschiedene Backupmöglichkeiten, zum Teil mit Cloudanbindung.

NAS-Systeme sind heute auch in vielen Privathaushalten zu finden und bieten den Anwendern auch hier fiele Vorzüge:

  • Daten werden im eigenen Netzwerk zentral vorgehalten und bieten damit jedem Anwender im Netz Zugriff darauf, beispielsweise auf eine gemeinsame Musik- oder Bildersammlung.
  • Backups dieser Daten lassen sich viel einfacher erledigen, da die Daten zentral vorgehalten werden. Die Sicherung kann auf dem NAS auf eine zweite Platte, externe Laufwerke oder sogar vom NAS in die Cloud erfolgen.
  • Viele Hersteller bieten die NAS-Systeme nicht nur als Speicherdienste, sondern bieten darüber hinaus noch weitere Dienste wie Webserver, Cloud-Funktionalität, Medienplayer und vieles mehr an.
  • Gegenüber vollwertigen PCs, welche im heimischen Netz als Server fungieren, spart ein NAS auch erheblich Stromkosten, da die Geräte in aller Regel mit wenigen Watt Betriebsleistung auskommen.

Router oder eigenes NAS?

Den Einstieg in Netzwerkspeicher bieten bereits viele Router, beispielsweise die FRITZ!Box von AVM, welche in den beliebten Modellen FRITZ!Box 7390 oder 7490 bereits einen internen Speicher anbieten, der als NAS genutzt werden kann. Eine ausführliche Anleitung hierzu finden Sie in unserem gesonderten Artikel „Die FRITZ!Box als NAS oder Medienserver nutzen“.

Wie in dem Artikel zuvor aber beschrieben, reicht die Funktionalität der FRITZ!Box nur für einfache Datenfreigaben oder Datensicherungen aus. Wesentlich mehr Flexibilität, Möglichkeiten und auch Performance beim Lesen und Schreiben bieten eigenständige NAS, welche bereits mit 2 Einschüben (in der Fachsprache als Bay bezeichnet) ab 160 Euro angeboten werden.

Typisches Einsteiger-NAS mit 2 Bays

Typisches Einsteiger-NAS mit 2 Bays, Bildquelle: Synology

DiskStation Manager DSM - ein Betriebssystem für unterschiedliche Geräte

Fast alle Hersteller von NAS-Systemen wie beispielsweise Qnap statten ihre Geräte in aller Regel mit einem eigenen Betriebssystem auf Linux-Basis aus (mit einigen Ausnahmen auch Serversysteme von Microsoft), welches über eine Weboberfläche wie ein Desktop-Betriebssystem per Drag and Drop und Mehrfenstertechnik im Browser genutzt werden kann.

Synology verwendet hier für seine NAS den DiskStation Manager, kurz DSM. Der Zugriff auf den DSM erfolgt über den Webbrowser über die Eingabe der IP des NAS. Für den Login können Sie den Admin-Account oder einen der angelegten Benutzeraccounts verwenden, welche je nach Konfiguration nicht über alle Rechte und Möglichkeiten verfügen.

Oberfläche des DSM mit verschiedenen Fenstern und einem virtuellen Desktop

Oberfläche des DSM mit verschiedenen Fenstern und einem virtuellen Desktop

Synology Assistant zur Einrichtung und Konfiguration des NAS

Vor der ersten Nutzung muss das NAS aber erst mit dem Synology Assistant, welchen Synology kostenlos zum Download anbietet, ersteingerichtet werden. Das kleine Tool bietet gleich mehrere Funktionen:

  • im lokalen Netz nach dem NAS suchen
  • die Ersteinrichtung des NAS vornehmen oder ein defektes NAS wieder betriebsbereit machen
  • Laufwerke einrichten
  • WOL (Wake up on lan) einrichten
  • Netzwerkdrucker verbinden und verwalten.
Synlogoy Assistant

Synology Assistant

NAS per WOL aufwecken

Damit das NAS nicht immer in Betrieb ist, gibt es in der Systemsteuerung unter Energie festlegbare Zeitpläne, welche Betriebszeiten festlegen. Sie können aber das NAS auch über WakeOnLAN (WOL) aufwecken. Dazu müssen Sie mit dem Synology Assistant für das NAS erst WOL einrichten und können das Gerät dann im "Schlaf" mit Tools wie AquilaWOL oder dem WakeOnLan Tool aufwecken. Noch eleganter ist eine Batchdatei mit dem Tool WakeUp! im Autostart von Windows, welches beim Anmelden eines Benutzers in Windows das NAS automatisch weckt. Der Syntax würde lauten:

wake.exe 00-11-32-33-04-43 192.168.1.255

Grün hier die MAC-Adresse vom NAS und die blau die Zahl der Broadcast -IP .

Möglichkeiten des DSM

Der DSM bietet zu den reinen Serverdiensten für die Bereitstellung von Daten im Netz noch eine Vielzahl von weiteren Einsatzmöglichkeiten, beispielsweise

  • Datensicherung und Wiederherstellung
  • Cloudsicherung und Sync-Dienste für viele Plattformen, darunter auch Android und iOS
  • Multimedia-Features für die Wiedergabe von Fotos, Musik oder Videos einschließlich Serverdienste wie DLNA, um Mediendateien auch an geeignete Abspielgeräte wie Spielekonsolen oder SmartTVs zu streamen
  • Serverdienste wie DHCP, Proxy, DNS, RADUS, Webserver, Mail- oder Druckserver
  • VPN-Zugriffsmöglichkeit über das Internet
  • Erweiterungsschnittstelle für weitere Softwarelösungen wie CMS-Systeme (WordPress, Drupal, Joomla,), Antivirus, Kalender, Datenbanken, PHP, Wiki, RADIUS und vieles mehr.

Die Erweiterungen werden wie ein einem Store zum Download angeboten und können ganz einfach installiert und eingerichtet werden.

DSM Paket-Zentrum

DSM Paket-Zentrum

Disk Station Manager online Demo

Synology bietet einen Testzugang zur Oberfläche für den DSM an. Diese Demo-Webseite bietet dem Tester die Möglichkeit, sich an einem virtuellen NAS anzumelden und sich so einen Eindruck von der Funktionalität des Betriebssystems machen zu können. Cloud Sync, Backup in Cloud und eine Fernverbindung von File Station sind in der Demo allerdings nicht möglich.

DSM online Demo

DSM zur Datensicherung und -verwaltung

Hauptaufgabe eines NAS dürften die Serverdienste zur Bereitstellung von Dateien und Ordnern im Netz sein. Die NAS-Systeme von Synology glänzen mit einer breiten Unterstützung von Netzwerkprotokollen für Windows, Linux und Mac (wie FTP, TFTP, SMB 1 bis 3, AFP, NFS, rsync sowie WebDAV) und lassen sich auch in einer Active Directory oder ein LDAP-Verzeichnis einbinden.

Systemsteuerung Dateidienst

Systemsteuerung Dateidienst

Die Daten werden über den Speichermanager in Speicherpools organisiert, welche aus einer oder mehreren Festplatten bestehen können.

Speichermanager

Speichermanager

Dabei bietet der DSM selbstverständlich verschiedene RAID-Typen von RAID 0, RAID 1, RAOD 5, RAID 6, RAID 10 oder Synology Hybrid RAID, ein spezielles RAID-System von Synology, welches gegenüber klassischen RAID die Festplatten in kleinere Volumes aufteilt und damit weniger Speicherplatz verschenkt.

Synology Hybrid RAID

Synology Hybrid RAID

Sie können natürlich Festplatten auch im Standardmodus als einzelne Laufwerke oder alle Laufwerke als einen großen Datenspeicher (JBOD) verwenden.

Für Firmenkunden dürfte die Möglichkeit von Interesse sein, den Datenspeicher als iSCSI LUN einzurichten. Dafür bietet DSM einen eigenen iSCSI Manager.

iSCSI Manager

iSCSI Manager

Für die gezielte Dateiwiederherstellung gibt es den File Version Browser, welcher bei mehreren Versionen die gezielte Auswahl der richtigen Datei ermöglicht. Dies ist auch ideal bei Doumentenmanagement, um eine vorherige Version eines Dokuments wiederherzustellen.

File Version Browser

File Version Browser

In der Systemsteuerung des NAS legen Sie gemeinsame Ordner, beispielsweise für Medienhalte oder Dokumente, an und richten Benutzer sowie Benutzergruppen ein. Für jeden Benutzer kann festgelegt werden, welche Rechte er auf und an dem NAS hat, man kann die Rechte für die Berechtigungen für die gemeinsamen Ordner anpassen und die Quote für das eigene Home-Verzeichnis begrenzen.

Benutzerverwaltung DSM

Benutzerverwaltung DSM

Das eigene Home-Verzeichnis kann global für alle Benutzer unter Benutzer -> Erweitert -> Benutzerbasis aktiviert werden.

Home-Dienst aktivieren

Home-Dienst aktivieren

Home-Verzeichnis in Windows einbinden: Sie können das Home-Verzeichnis des jeweiligen Benutzers unter Windows auch als Laufwerk einbinden. Der Pfad hierfür würde dann \\diskstation\home lauten.

Home-Verzeichnis

Home-Verzeichnis

Für Dateioperationen auf dem NAS dient die File Station, eine Art Explorer auf dem NAS. File Station unterstützt Drag and Drop, sogar vom Windows-System auf das NAS, und bietet im Kontextmenü zahlreiche Funktionen.

File Station

File Station

Die File Station ist als App DS File ist auch für mobile Plattformen wie iOS oder Android verfügbar und erlaubt so einen Zugriff auf die NAS-Inhalte beispielsweise vom iPad aus.

DS File

DS File

DSM als Multimediazentrale

Als weitere wesentliche Erweiterung kann auf dem DSM auch der DLNA-zertifizierte UPnP-Medienserver installiert werden. Dieser stellt freigegebene Medieninhalte wie Videos, Fotos und Musik im Netzwerk zur Verfügung, welche in benutzerdefinierten Bibliotheken oder als Dateiordner auf einer Vielzahl von Endgeräten direkt wiedergegeben werden können, darunter z.B. Spielekonsolen wie die Playstation 4 oder XboxOne, aber auch viele Smart-TV-Geräte oder sogar Chromecast und Apple TV. Für viele Geräte bietet der Medienserver auch eigene Profile, um die Medien passend bereitzustellen.

Geräteliste

Geräteliste

Einige NAS-Geräte von Synology sind ergänzend sogar in der Lage, Inhalte wie Videos in Echtzeit in ein anderes Format für bestimmte Ausgabegeräte zu transkodieren.

Medienserver

Medienserver

Multimedia direkt vom NAS

Der Medienserver kann die Medieninhalte nicht nur an externe Zuspieler streamen, sondern auch mit den Paketen Video Station, Audio Station und Photo Station auf dem NAS wiedergeben.

Jede dieser Anwendungen bietet Verwaltungsmöglichkeiten und das Anlegen und Indizieren eigener Medienbibliotheken, welche dann wiederum dem Medienplayer und den Apps zur Verfügung stehen. Die Inhalte können direkt über die Webanwendung im Browser oder auf erkannten Digitalen Media Adaptern (DMA) wie z.B. einem Smart-TV, Apple-TV oder anderen Geräten wiedergegeben werden. Der dritte Weg ist natürlich über die zuvor genannten Apps direkt auf dem Endgerät, z.B. Tablet oder Smart-TV.

Video Station organisiert die Film- und Seriensammlungen und bereitet sie mit Covern und Informationen aus dem Internet selbstständig auf. Dazu kann der Anwender eigene Sammlungen, z.B. Filme, Serien, Privatvideos, erstellen und angeben, wo auf dem NAS sich die Inhalte befinden.

Video Station

Video Station im Browser

Für Filme zeigt Video Station viele Details wie Schauspieler, Genre, Cover und sogar die Handlung übersichtlich an.

Video Station Filme

Details zu Filme in Video Station

Sofern Serien richtig erkannt werden, besorgt sich die Video Station einen Staffelguide und beschreibt die einzelnen Episoden.

Video Station Serien

Video Station Serien

Audio Station bietet Zugriff auf die eigene Musik auf dem NAS, gefiltert nach eigenen Playlists, Album, Interpret, Genre oder Ordner.

Audio Station

Audio Station

Neben lokaler Musik kann Audio Station auch Webradio wiedergeben. Dabei greift Audio Station auf das Shoutcast-Verzeichnis zurück.

Das Musikverzeichnis beinhaltet aber keine deutschen, regionalen Sender. Aber auch dies ist kein Problem: Dazu legt man einfach einen benutzerdefinierten Radiosender an.

Audio Station Radiosender

Audio Station Radiosender

Stream-Urls für Radiosender:Die notwendigen URLs für Radiostreams bieten Webseiten wie Stream-URL.de.

Photo Station ist für Bilder zuständig und erlaubt die Verwaltung eigener Fotos in virtuellen Alben sowie verschiedene Arten der Präsentation.

Photo Station

Photo Station

Bilder oder ganze Alben lassen sich auch mit anderen Usern per Facebook, Google+, Twitter und Co. teilen oder in Flickr und sogar Google Photo hochladen.

Wiedergabe von Medieninhalten über Chromecast oder Apple TV

Leider erlaubt beispielsweise der Apple TV keine direkte Einbindung von Verzeichnisfreigaben eines NAS oder Zugriff auf die Freigaben eines DLNA-Servers.

Synology bietet aber auf den Plattformen Android und iOS jeweils eigene Synology Apps, welche die Wiedergabe der Medieninhalte ermöglichen und auf den mobilen Geräten mit iOS oder Android installiert werden müssen.

DS photo, DS video und DS audio sind dabei auf die Besonderheiten der jeweiligen Plattformen zugeschnitten und bieten vielfältige Sortier-, Such- und Abspielmöglichkeiten. Die Inhalte können dann beispielsweise vom iPad über Airplay auf den Apple TV gestreamt werden. Die mobilen Apps können die Inhalte vom NAS auch herunterladen und damit offline mobil wiedergeben.

DS Video

DS Video Serien

DS Video

DS Video Filme

DS Audio

DS Audio

Eine weitere Wiedergabemöglichkeit von Inhalten auf beispielsweise dem Apple TV ist über die Anwendungen wie Audio Station oder Video Station direkt über das NAS möglich. Diese Anwendungen "pushen" die Inhalte auf die externen Zuspieler wie den Apple TV oder Chromast. Dazu wählen Sie in den Anwendungen auf dem NAS einfach an anderes Ausgabegerät.

Apple TV Audio Station

Apple TV Audio Station

Apple TV Video Station

Apple TV Video Station

Auf dem Apple TV müssen Sie dann nur noch "Computer" wählen und können die Inhalte dann direkt hören oder sehen.

ITunes Server für Apple-Nutzer und weitere Server

Für Apple-Nutzer steht ein iTunes Server bereit, welcher die Medieninhalte in iTunes in alle Apple-Clients im Netzwerk einbindet. Die Medien können auch an iTunes-Clients gestreamt werden. Ein direkter Zugriff auf die NAS-Inhalte vom Apple TV ist ist damit aber nicht möglich.

Daneben bietet Synology die beliebten Plex Media Server, Logitech Media Server oder z.B. den DVBLink Server als weitere Erweiterungen an.

Medienserver Pakete

Medienserver Pakete

Das NAS als eigene Cloud

Von überall Zugriff auf die eigenen wichtigen Daten zu haben – das wird mit Cloudlösungen Realität. Wer aber seine Daten nicht Dritten anvertrauen will und zu Hause ein NAS besitzt, kann auf Fremdanbieter im Grunde verzichten und sein NAS zum Cloudspeicher machen. Der DiskStation Manager (DSM) bietet hierfür die notwendigen Funktionen.

Dynamische IP und Routerhürden: QuickConnect

Damit ein NAS von außen überhaupt erreichbar ist, muss dem Nutzer die aktuell zugewiesene IP bekannt sein, welche bei fast allen Privatkunden dynamisch vergeben wird und sich damit bei jeder Neuverbindung ändert. Dazu kommt noch, dass der Heimrouter in aller Regel keine ungefragten Zugriffe von außen an die Clients im lokalen Netz weiterleitet.

Im DSM findet sich mit Synology QuickConnect die dazu passende Lösung. Das Tool kümmert sich um beide Probleme. Nach Einrichtung eines Synology-Kontos und Angabe der Seriennummer des NAS  kann man über QuickConnect das eigene NAS über eine QuickConnect ID von außen dauerhaft erreichbar machen.

QuickConnect
QuickConnect

QuickConnect

Wenn alles eingerichtet ist, kann das NAS direkt von außen über http://quickconnect.to/ConnectID über jeden Webbrowser angesprochen und es können Dateien darüber heruntergeladen werden.  Zum Login wird die im NAS hinterlegte Benutzerdatenbank verwendet.

Mit http://quickconnect.to/ConnectID/photo kann man auch direkt auf die Photo Station zugreifen. Je nach Benutzerrechten kann man so Verwandten den Einblick in freigegebene Alben gewähren, ohne diese erst woanders hochladen zu müssen. Das Ganze wird komfortabel noch mit einem „Besucheraccount“ samt Name und Passwort geschützt.

Externer Zugriff auf Photo Station

Externer Zugriff auf Photo Station

Technisches zu QuickConnect

Damit ein Zugriff auf das NAS von außen möglich ist, muss QuickConnect zunächst einen Port am Router nach außen öffnen und diesen dem QuickConnect von Synology mitteilen. Dieser Port wird dem Client, der von außen auf das NAS zugreifen will, dann mitgeteilt, so dass er darüber eine verschlüsselte Verbindung über das Internet herstellt. Der Austausch von Daten erfolgt dann in einem verschlüsselten Tunnel direkt zwischen dem NAS und dem Client, ohne dass hierbei noch Dritte wie Synology eingebunden sind.

Technik QuickConnect

Technik QuickConnect

Die Technik ist überaus effektiv und erfordert in aller Regel keine weiteren Eingriffe des Nutzers. Viele Remote-Control-Clients wie das bekannte Teamviewer nutzen ähnliche Techniken zum Matching zwischen Client und Host. Weitere Details zur Funktion von QuickConnect liefert das WhitePaper des Herstellers.

Wer lieber selbst Hand anlegt, kann Portweiterleitungen, DNSName und Routerkonfiguration aber auch selbst anpassen. Die dazu notwendigen Einstellungen finden sich in der Systemsteuerung von  DSM unter „Externer Zugriff“

externer Zugriff

externer Zugriff

Ohne Strom nichts los

Was man übrigens auch beachten sollte: Das NAS muss natürlich an sein. Sofern die Festplatten im Ruhemodus sind, verbraucht ein kleines 4-Bay-NAS etwa 20 Watt. Das ist viel weniger als bei einem  PC, sollte aber bei der Cloudverfügbarkeit berücksichtigt werden.  Im Ruhezustand ohne nennenswerten Stromverbrauch lässt sich das NAS zwar mit WOL aufwecken, kann aber in diesem Modus nicht als Cloudspeicher dienen, da WOL-Pakete von außen den Weg durch den Router ohne viel Handarbeit und Gefummel nicht schaffen und die Cloud-Dienste auf dem NAS dies auch verhindern. Wer die Daten nur selten braucht, fährt mit einer „Fremdlösung“ wie Dropbox oder OneDrive eventuell doch besser.

App-Unterstützung für den Cloud-Zugriff

Der Zugriff auf die NAS-Oberfläche oder Photo Station über den Browser ist zwar nett, mitunter aber nicht sonderlich komfortabel. Daher bietet Synology hier noch weitere Möglichkeiten.

Mit Apps wie DS file, DS cloud, DS audio, DS photo, DS video, DS cam, DS note, welche für alle mobilen Plattformen verfügbar sind, kann der Anwender auch direkt auf die NAS-Daten zugreifen. Dabei spielt es keine Rolle, ob er sich gerade im eigenen LAN befindet oder über das Internet auf das NAS zugreifen möchte. QuickConnect prüft immer erst, ob das Ziel im lokalen Netz verfügbar ist, wechselt sonst auf eine Internetverbindung. Für den Anwender ist dies sehr komfortabel, da er den Zugriff immer über den gleichen Pfad erhält und die Anmeldedaten nicht ändern muss.

QuickConnect ID statt lokaler IP in DS file auf dem iPhone

QuickConnect ID statt lokaler IP in DS file auf dem iPhone

Zugriff auf Dateien auf dem NAS

Zugriff auf Dateien auf dem NAS

Echte Cloudfunktionalität: Cloud Station und DS cloud für Zugriff auf das NAS mobil oder über den Desktop

Der Zugriff auf die Daten des NAS ist mit der QuickConnect ID über jede App von Synology möglich. Man kann also Musik vom NAS auf das Handy oder Tablet laden oder streamen, auf seine Dateien zugreifen oder beispielsweise angeschlossene Kameras mit DS cam überwachen. Das funktioniert alles sehr unproblematisch. Dennoch haben sich die Anwender mit den Integrationsmöglichkeiten der anderen Cloud-Anbieter wie Dropbox oder OneDrive an eine andere Arbeitsweise gewöhnt.

In aller Regel findet sich beispielsweise auf dem Desktop-PC ein Programm, welches den Cloud-Speicher als virtuelles Laufwerk oder Verzeichnis in die Dateistruktur des PCs einblendet und bei dem der Cloud-Anbieter den Inhalt dieses Speicherplatzes über Geräte hinweg synchron hält.

Auch Synology bietet eine solche Lösung, welche sich Cloud Station nennt und auf dem NAS über das Paket-Zentrum erst nachinstalliert werden muss.

Cloud Station

Cloud Station

Nach der Installation übernimmt die Cloud Station automatisch die QuickConnect ID und bietet über die DSM-Oberfläche Einstellmöglichkeiten für Berechtigungen, verknüpfte Clients, Protokolle der Aktivitäten, Versionsverlauf und einiges mehr. Damit braucht sich Cloud Station nicht hinter den Anbietern anderer Dienste wie Dropbox und Co. zu verstecken.

Cloud Station Berechtigungen

Cloud Station Berechtigungen

Um die Cloud Station sinnvoll zu nutzen, sind jetzt nur noch die Clients notwendig. Direkt aus der DSM-Oberfläche heraus bietet Cloud Station einen Client für Windows, Links zu dem mobilen Client ds cloud für iOS oder Android oder sogar einen Cloud Station Client an, mit dem Sie mehrere Disk Stations über die Cloud Station synchron halten können.

CloudStation Einbindung in Windows

CloudStation Einbindung in Windows

Für jeden Benutzer, welcher in der Benutzerverwaltung auf dem NAS angelegt ist, bietet die Cloud Station einen eigenen Cloud-Ordner analog zu den klassischen Cloud-Anbietern an. Dateien, welche der Nutzer dort abgelegt hat, werden in einem CloudStation-Ordner im Home-Verzeichnis des Benutzers abgelegt. Die dort befindlichen Daten werden zwischen dem NAS und den Clients synchron gehalten und SSL-verschlüsselt übertragen.

Dateien lassen sich per Drag and Drop in den CloudStation-Ordner oder über das Kontextmenü in den Ordner kopieren.

Kopieren nach CloudStation

Kopieren nach CloudStation

Das Tray-Symbol gibt jederzeit Auskunft über den Status der Cloud und auch die Möglichkeit, einen Freigabelink für Dateien zu erstellen, was aber auch über das Kontextmenü der Dateien direkt möglich ist. Hierbei ist aber nur eine Freigabe im lokalen Netz möglich, da in dem Freigabepfad immer die genutzte IP des NAS hinterlegt ist. Warum Synology hier nicht die QuickConnect ID verwendet, bleibt unklar.

Cloud Station Traysymbol

Cloud Station Traysymbol

Über die Windows-Anwendung sind auch eine selektive Ordnersynchronisierung oder Dateifilter möglich. So müssen nicht alle Dateien in dem Cloud-Ordner zwingend auf dem Client auch vorab heruntergeladen werden.

Cloud Station selektive Synchronisierung

Cloud Station selektive Synchronisierung

Mobile Nutzung von DS Cloud mit dem Smartphone

Wie der Desktop-Client bietet auch der mobile Client DS cloud noch die Möglichkeit festzulegen, bis zu welcher Dateigröße synchronisiert werden soll, ob Unterordner und welche Dateitypen einbezogen werden sollen.

ds cloud

DS Cloud

Sehr sinnvoll ist auch die Option, die Synchronisation auf WLAN-Verbindungen zu beschränken, um nicht wertvolles und teures Datenvolumen zu verbrauchen.

DS Cloud Einstellungen

DS Cloud Einstellungen

Über Cloud Sync Daten von anderen Cloudspeichern wie Dropbox mit dem NAS synchronisieren

Synology bietet mit Cloud Sync eine weitere spannende Funktion, welche in der Lage ist, die Inhalte von anderen Cloudanbietern mit dem NAS zu synchronisieren. Dabei unterstützt Cloud Sync die Anbieter Google Drive, Dropbox, OneDrive, Amazon Cloud Drive, Box, Baidu Cloud, S3-Speicher, Google Cloud Storage, OpenStack Swift, Hubic, Yandex Disk, MegaDisk und ganz universell auch WebDAV.

Anbieter in Cloud Sync

Anbieter in Cloud Sync

Zunächst gibt man die Zugangsdaten des Cloud-Anbieters an und muss z.B. bei Dropbox den API-Zugriff noch genehmigen.

API Abfrage Dropbox

API Abfrage Dropbox

Nun kann man einen Pfad auf dem NAS angeben, welcher mit dem Cloudspeicher in Verbindung gebracht werden soll. Der Abgleich ist dabei nicht nur bidirektional, sondern auch in der Form möglich, dass nur lokale Änderungen hochgeladen oder Remote-Änderungen heruntergeladen werden. Damit kann das NAS oder auch der Cloud-Speicher online als erweitertes Backup dienen.

Cloud Sync Einrichtung

Cloud Sync Einrichtung

Als Besonderheit bietet Cloud Sync sogar eine kennwortbasierende Dateiverschlüsselung für Dateien, welche in die öffentliche Cloud geladen werden. Lokal bleiben die Daten dabei unverschlüsselt.

Verschlüsselung Cloud Sync

Verschlüsselung Cloud Sync

Vor der Synchronisation bietet sich noch die Option, bestimmte Ordner generell auszunehmen.

Ordnerauswahl Cloud Sync

Ordnerauswahl Cloud Sync

Die fertig eingerichteten Jobs werden übersichtlich in der Cloud Sync-Oberfläche angezeigt und können dort auch editiert werden.

Cloud Sync Verwaltung von Jobs

Cloud Sync Verwaltung von Jobs

Diktatur der Ordnerstruktur – Backup beliebiger Ordner in die Cloud sichern

Auch Cloud Sync hat das Problem der Ordnerstruktur. Es bietet sich auf den ersten Blick keine Möglichkeit, Ordner außerhalb der Ordnerstruktur des Online-Cloud-Speichers und des lokalen Sync-Ordners zu durchbrechen und beliebige Ordner an verschiedenen Stellen der lokalen Dateistruktur des NAS mit der öffentlichen Cloud abzugleichen.

Leider hat Synology hierfür direkt auch keine Lösung. Die Datensicherungsfunktion des NAS bietet zwar auch Cloud-Speicher als Ziel, beschränkt dies aber auf Amazon S3 oder Microsoft Azure.

Mit einem Trick und Kompromissen geht es aber doch.

Erstellen Sie zunächst einen gemeinsamen Ordner, z.B. Cloudsync, und geben Sie den Benutzern, welche auf den Ordner zugreifen sollen/dürfen, passende Rechte.

CloudSync-Ordner anlegen

CloudSync-Ordner anlegen

Wechseln Sie dann in Datensicherung und erstellen Sie dort eine Sicherungsaufgabe mit einem lokalen Datensicherungsziel.

Lokales Datensicherungsziel

Lokales Datensicherungsziel

Sicherungsziel

Sicherungsziel

Als lokales Sicherungsziel wählen Sie den neuen Ordner „Cloudsync“.

Wählen Sie nun die Ordner aus, welche auch in den Ordner „Cloudsync“ kopiert werden sollen.

Diesen Ordner Cloudsync wählen Sie dann mit dem Programm Cloud Sync als Pfad für den Abgleich mit der öffentlichen Cloud.

Cloudsync

Wenn Sie nun einstellen, dass nur die lokalen Änderungen übertragen werden sollen, werden die Dateien in Cloudsync in die öffentliche Cloud übertragen.

Die Methode bietet sich aber nur an, wenn es sich nicht um große Ordner handelt, da mit dem Zwischenschritt über das Backup die Daten ja auf den NAS doppelt vorhanden sind. Mit etwas „Planung“ ist das aber weniger ein Problem.

Wir haben das NAS ohne RAID in Benutzung und sichern täglich mit der Datensicherung wichtige Ordner und Dateien auf ein lokales Datensicherungsziel, welches sich auf einer eigenen Festplatte befindet (hier LocalBackup).

Local Storage

Lokales Ziel

Diesen Ordner könnten wir problemlos als lokalen Pfad für Cloud Sync angeben.

Pfad für Cloudsync

Pfad für Cloud Sync

Entweder übernehmen wir alle Unterorder oder beschränken uns auf einige davon. Im Ergebnis würde unsere tägliche Lokalsicherung auch in der öffentlichen Cloud gespeichert werden.

Ordner für Cloud Sync

Auswahl, was in die öffentliche Cloud kopiert werden soll

Achtung: Damit uns ein lokaler Cloud-Client, z.B. Dropbox, die Daten nicht wieder auf dem Wege zurückkopiert, muss er bei den lokalen Clients vom Sync wieder ausgenommen werden.

Selektive Synchronisierung

Ausnahmen in Dropbox, um die Sicherung nicht wieder herunterzuladen

Weitere Einsatzmöglichkeiten von DSM

Durch die Möglichkeit, über einen Katalog auf dem NAS weitere Zusatzpakete zu installieren, ergeben sich eine Vielzahl von weiteren Einsatzmöglichkeiten für das NAS, welche wir in Auszügen vorstellen.

Eine vollständige Übersicht aller Zusatzpakete finden Sie direkt bei Synology.

Wissenssammlung mit Note Station

Die Note Station verwandelt das NAS in eine Wissens- und Infoablage, ähnlich wie Microsoft OneNote. Sie können in der Note Station alles an Informationen abspeichern, was Ihnen wichtig erscheint: Notizen, Reisepläne, Kochrezepte, Todo-Listen mit Priorität und Fälligkeit und vieles mehr. Die Inhalte lassen sich gruppieren und mit Tags für eine spätere Suche besser kennzeichnen. Gegenüber vielen anderen Cloud-Lösungen behalten Sie hier die Daten auf Ihrem System, können aber – sofern das NAS so eingerichtet wurde, dass es von außen auch für Sie erreichbar ist – jederzeit auf die Informationen zurückgreifen. Wer bereits Evernote nutzt, kann die Daten zur Note Station importieren. Ein Importfilter für OneNote ist leider nicht verfügbar.

Note Station

Note Station

Ein Rich-Text-Editor mit Vorschau erleichtert die Eingabe der Informationen. Die Notizen können mit anderen DSM-Nutzern geteilt und es kann gemeinsam daran gearbeitet werden, z.B. bei familiären oder beruflichen Projekten, Todo-Listen etc.

Notizen müssen aber nicht zwingend direkt im DSM eingegeben werden. Mit Hilfe der mobilen App DS note können die Informationen auch auf einem Smartphone (mit Bild oder Sprachnotiz) oder Tablet erfasst und mit Note Station synchronisiert werden.

DS Note

DS Note

Eigener Mailserver mit Mail Station

Für den Bereich Mail bietet Synology gleich mehrere Pakete, darunter auch die Mail Station, welche Mails von anderen Mailservern empfangen kann und diese so übersichtlich zusammenfasst. Die Bedienung erfolgt über den Browser und nutzt das freie Roundcube.

Mail Station

Mail Station

Eine alternative ist MailPlus, ein weiterer Webmail-Service mit anderer Art der Darstellung und Organisation von Mails.

Mailplus

MailPlus

Mit Mail Server dagegen hat Synology einen vollständigen Mailserver im Angebot, mit dem die angelegten DSM-Nutzer Mails senden und empfangen können.

Mail Server

Mail Server

Überwachung mit der Surveillance Station

Die Surveillance Station, welche ebenfalls kostenlos für die NAS-Systeme verfügbar ist, überwacht und verwaltet IP-Kameras. Sie können damit Videos der überwachten Bereiche aufnahmen, live ansehen, die Aufnahmen programmieren und auch an mobile Endgeräte weiterleiten.

Surveillance Station

Surveillance Station

Virtualisierung auf dem NAS

Synology bietet für seine NAS-Systeme auch mehrere Virtualisierungsfunktionen. Sie können zum einen den Virtual Machine Manager verwenden und damit verschiedene Betriebssysteme direkt auf dem NAS in isolierten Umgebungen ausführen (abhängig von der Leistungsfähigkeit des NAS) oder auf beliebte Docker-Container zurückgreifen,  von denen viele mit verschiedenen Aufgaben frei verfügbar sind.

Virtual Machine Manager

Virtual Machine Manager

Webserver, Wikis und anderes

In dem Angebot der Zusatzpakete findet sich mit Apache ein leistungsfähiger Webserver, welcher mit CMS und Wikis wie DokuWiki, Drupal, Joomla, Magneto, MediaWiki, WordPress in Verbindung mit PHP, phpMyAdmin, Piwik und der Boardsoftware phpBB zum vollwertigen Webangebot ausgebaut werden kann.

VPN Server für sichere Zugriffe von außen

Mit der Erweiterung VPN Server bietet Synology auch eine VPN-Lösung, welche PPTP-, OpenVPN- und L2TP-Dienste unterstützt und damit auch Zugriff auf das NAS aus anderen Netzen über das Internet ermöglicht.

VPN Server

VPN Server

Fazit

  • Einfache Bedienung von DSM im Browser
  • Viele Funtionen und Möglichkeiten über umfangreiche Paketauswahl mit weiterer Software
  • Sehr gute Backup- und Multimedia-Features
  • Mobile Apps für Android und iOS für Zugriff auf NAS-Inhalte
  • Nicht alle Funktionen sofort ersichtlich

Mit dem DiskStation Manager hat Synology ein schlagkräftiges Argument für eigene NAS-Systeme. Bei der Auswahl eines NAS sollten Sie daher nicht nur auf die reinen Hardware-Fakten schauen, sondern auch das Betriebssystem des NAS und dessen Erweiterbarkeit berücksichtigen. Wenngleich andere Hersteller auch modulare Systeme und schöne Oberflächen bieten, hat Synology hier seit Jahren einen Spitzenplatz mit seinem DSM.

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