Weitwinkelobjektiv Test 2024

Die besten Weitwinkelobjektive im Vergleich.

Das Wichtigste in Kürze
  • Weitwinkelobjektive haben üblicherweise eine Brennweite zwischen 12 und 35 mm.
  • Sie kommen dann zum Einsatz, wenn ein möglichst großer Bildausschnitt abgebildet werden soll.
  • Aufgrund unterschiedlicher Bajonette (Objektivanschlüsse) ist nicht jedes Objektiv für jede Kamera geeignet.

weitwinkelobjektiv test

Sie möchten die Weite einer Landschaft abbilden oder ein großes Gebäude aufs Bild bringen, ohne sich zu weit davon entfernen zu müssen? Dafür benötigen Sie in den meisten Fällen ein Weitwinkelobjektiv. Im eigenen großen Vergleich von Weitwinkelobjektiven bzw. einem Test verschiedener Modelle für das Jahr 2024 können Sie herausfinden, welches Objektiv mit welcher Kamera kompatibel ist, welche Typen von Weitwinkeln und Objektivarten es gibt und welches Modell das für Sie beste Weitwinkelobjektiv sein könnte.

1. Weitwinkelobjektive – wie funktionieren sie und wie werden sie angewendet?

objektiv umgebung
Mit einem Weitwinkelobjektiv bekommen Sie die Umgebung auch bei Nahaufnahmen aufs Bild.

Weitwinkelobjektive sind sowohl in der Architektur- als auch in der Landschaftsfotografie überaus beliebt, da mit ihnen großzügige Aufnahmen mit einem großen Bildausschnitt aufgenommen werden können. Auch in der Portraitfotografie können diese Objektive zur Anwendung kommen.

Wie das Objektiv genau funktioniert und wann Sie es am besten anwenden, erklären wir Ihnen in den nachfolgenden Abschnitten.

Die Vor- und Nachteile von Weitwinkelobjektiven im Vergleich sehen Sie hier:

  • ein größerer Bildausschnitt kann abgebildet werden.
  • normale Weitwinkel verzerren das Bild kaum.
  • selektive Schärfe durch höhere Schärfentiefe kaum möglich.
  • perspektivische Verzerrungen bei extremen Weitwinkelobjektiven.

1.1. Funktionsweise der Weitwinkelobjektive – großer Bildausschnitt, kleinere entfernte Objekte

Weitwinkelobjektive nehmen anders als Normalobjektive, die etwa einen Bildausschnitt von 40 bis 50 Grad abbilden, was in etwa dem menschlichen Auge entspricht, einen größeren diagonalen Bildwinkel ins Visier: Sie bekommen mehr auf das Bild.

Zu den perspektivischen Effekten des Weitwinkels gehört die kleinere Abbildung weiter entfernter Objekte. Die Fluchtlinien werden deutlich steiler, was zu dramatisch wirkenden Aufnahmen führen kann.

Weitwinkelobjektiv Nahaufnahme Innenbereich
Nahaufnahmen in Innenräumen lassen sich oft nur mit Weitwinkelobjektiven umsetzen.

Ab etwa einem Bildwinkeln von 60 Grad spricht man, bezogen auf das Vollformat, von Weitwinkel – ein 35-mm-Objektiv erreicht beispielsweise einen diagonalen Bildwinkel von 63 Grad. Wichtig ist, welches Format der Bildsensor hat – ob APS-C mit einem Formatfaktor von 1,5 oder Kleinbild-Vollformate mit einem Faktor von 1,0.

1.2. Wann wende ich ein Weitwinkelobjektiv an?

Ein Weitwinkelobjektiv ist immer in jenen Situationen angezeigt, in denen ein möglichst großer Bildausschnitt auf das Bild soll. Angewendet wird es daher zum Beispiel:

  • häufig in der Landschaftsfotografie, um die Weite der Landschaft einzufangen und ihr mehr Dramatik zu verleihen.
  • Auch in der Architekturfotografie ist ein Weitwinkelobjektiv vonnöten, um große Gebäude aus der Nähe zu fotografieren.
  • In Innenräumen sind ohne Weitwinkel oft keine Aufnahmen möglich. Räume wirken außerdem größer.
  • In der Portraitfotografie kann Nähe hergestellt werden, die sich aus dem Zusammenspiel mit der abgebildeten Umgebung ergibt.

Die höhere Schärfentiefe bedeutet allerdings auch, dass es nicht so einfach möglich ist, mit Schärfen im Vordergrund und Unschärfen im Bildhintergrund zu arbeiten. Das ist bei der Bildkomposition zu bedenken.

Tipp: Denken Sie auch daran, dass es schwieriger wird, die richtige Belichtung für das jeweilige Motiv zu finden. Dadurch, dass ein größerer Ausschnitt der Umgebung aufgenommen wird, ist es wahrscheinlicher, dass Sie unterschiedliche Belichtungssituationen auf einem Bild vorfinden. Oft ist es der Bildvordergrund, der dann zu wenig Licht bekommt. Korrigieren Sie daher gegebenenfalls die Belichtung.

2. Kaufberatung: Darauf sollten Sie beim Kauf eines Weitwinkelobjektivs achten

Wenn Sie vorhaben, ein Weitwinkelobjektiv zu kaufen, finden Sie Objektive von Marken wie Canon, Nikon, Sony, Sigma und Tamron. Die Produkte sind allerdings nicht mit jeder Kamera kompatibel. Wir erklären Ihnen im Vergleich von Weitwinkelobjektiven weitere Unterschiede.

2.1. Brennweite

Die Brennweite von Weitwinkelobjektiven variiert stark. Ähnlich wie bei Teleobjektiven gibt es außerdem auch bei Weitwinkelobjektiven variable Zoomobjektive. Welche Kategorien sich im Weitwinkelbereich daraus ergeben, können Sie der Tabelle entnehmen.

 

Art des Weitwinkelobjektivs Merkmale
Gemäßigte Weitwinkelobjektive

Gemäßigte Weitwinkelobjektive

Gemäßigte Weitwinkelobjektive bewegen sich im Bereich 24 bis 35 mm.

Die Bildwinkel dieser Brennweiten erreichen zwischen 40 und 70 Grad (im Kleinbildformat) und damit mehr als Normalobjektive.

Mit einem gemäßigten Weitwinkelobjektiv, zu denen auch Reportageobjektive gehören, passt bereits ein deutlich größerer Bildausschnitt auf das Foto.

Unterwegs sind diese Weitwinkelobjektive die besten, da sie viel Spielraum lassen und die Effekte wie Verzerrungen nicht zu extrem ausfallen.

Superweitwinkelobjektive

Superweitwinkelobjektive

Als Superweitwinkelobjektive werden Brennweiten zwischen 12 und 24 mm bezeichnet.

Im Kleinbildformat erreichen Sie damit Bildwinkel zwischen 70 und über 100 Grad, im Vergleich mit Weitwinkelobjektiven im normalen Bereich sind die Effekte deutlich sichtbarer.

Wenn das Hauptmotiv besonders nahe zum Fotografen steht, ist ein Superweitwinkelobjektiv nötig, um auch das Umfeld noch mit abbilden zu können.

Auch die Fisheye-Objektive gehören zu den Superweitwinkelobjektiven. Diese erreichen deutlich größere Bildwinkel, teilweise über 180 Grad.

Zoomobjektive mit Weitwinkelbrennweite

Zoomobjektive mit Weitwinkelbrennweite

Zommobjektive sind auch im Bereich von Weitwinkelobjektiven zu haben, zum Beispiel mit einer Brennweite zwischen 10 und 20 mm.

Vorteil ist der variable Einsatz des Objektivs – mit nur einem Objektiv sind verschiedene Brennweiten verfügbar. Meist ist ein solches Weitwinkelobjektiv günstiger als mehrere Objektive mit Festbrennweite zu kaufen.

Nachteil von Zoomobjektiven sind Verzeichnungen, die bei Objektiven mit Festbrennweite korrigiert werden. Auch Randunschärfen treten bei Weitwinkelobjektiv-Tests mit Zoom auf.

Hinweis: Als Reportageobjektive werden üblicherweise gemäßigte Weitwinkel mit einer Brennweite von 28 bis 38 mm bezeichnet. In diesem Bereich treten noch wenige Verzerrungen auf, gleichzeitig passt bereits mehr auf das Bild als auf Objektiven mit normaler Brennweite.

Ab welcher Brennweite von einem Weitwinkel die Rede ist, hängt auch vom Format des Bildsensors ab. Im Fall von Kleinbildkameras ist das ab 35 mm der Fall, bei APS-C-Sensoren ab 24 mm.

2.2. Hersteller und Marken

Anders als bei Kamerafiltern sind nicht alle Kameraobjektive mit allen Digitalkameras bzw. Spiegelreflexkameras kompatibel. Hier kommt es auf die Ausführung des Bajonetts, des Verschlusssystems an.

Sie können daher nicht ohne weiteres ein Weitwinkelobjektiv für die Nikon D3300 kaufen, das von einem anderen Hersteller produziert wurde. Achten Sie daher stets darauf, mit welchen Kameras das Objektiv kompatibel ist.

Ein Weitwinkelobjektiv für Sony Alpha Modelle muss beispielsweise mit einem A-Bajonett ausgestattet sein, während ein EF-Bajonett nötig ist, um Weitwinkelobjektive auf Canon-EOS-Kameras nutzen zu können. Selbst Canon-Objektive unterscheiden sich untereinander – so verwendet der Hersteller EF, EF-S, Ef-M, FD-, FL- und R-Bajonette.

2.3. Lichtstärke

Weitwinkelobjektive im Test

Die Stiftung Warentest hat lange keinen alleinigen Weitwinkelobjektive Test vorgenommen und daher auch keinen Weitwinkelobjektiv-Vergleichssieger gekürt. Im Jahr 2017 nahm sie zwar Kameraobjektive in den Blick, allerdings befanden sich unter den Objektiven mit Festbrennweite lediglich solche mit normalen und großen Brennweiten. Unter den Zoom-Objektiven, die getestet wurden, befanden sich dagegen Reisezoomobjektive, die auch auf Weitwinkelbrennweiten bis 18 mm heruntergezoomt werden können. Hier finden Sie die Informationen zu dem Test.

Die Lichtstärke in Form der größten Blendenöffnung ist ein weiteres wichtiges Kaufkriterium für Kameraobjektive. Dabei geht es um die Menge des Lichts, die durch das Objektiv gelassen wird und auf die Sensoren treffen kann.

Während Sie bei normalen Objektiven besser auf lichtstarke Produkte zurückgreifen, ist das Problem lichtschwacher Objektive bei Weitwinkelaufnahmen geringer: Das Objektiv wird oft für Motive verwendet, auf denen große Teile des Himmels und lichtstarke Objekte wie Gebäude abgebildet sind. Sollen mit dem Objektiv auch Nachtaufnahmen möglich sein, ist es aber sinnvoll, auf ein lichtstarkes Objektiv zu setzen.

2.4. Weitere Aspekte: Gewicht, Autofokus, Bildstabilisator

Es gibt noch einige weitere wichtige Aspekte, auf die Sie beim Kauf eines Objektivs achten sollten.

  • Beim Gewicht variieren die Objektive stark voneinander. Das Canon Weitwinkelobjektiv EF-S 10-18 ist mit knapp 250 g sehr leicht, während das Objektiv von Sigma 18-35 mm F1,8 DC HSM über 800 g auf die Waage bringt.
  • Der Autofokus wird entweder mit einem USM- oder STM-Antrieb betrieben. USM erreicht höhere Geschwindigkeiten und ist deutlich leiser, STM-Antriebe passen sich dafür geschmeidiger an. Günstige Weitwinkelobjektive haben meist einen STM-Motor verbaut.
  • Ob ein Bildstabilisator, der Sie gegen Wackeln wappnet, nötig ist oder nicht, hängt davon ab, ob Ihre Kamera bereits über einen solchen verfügt – denn beide lassen sich nicht gleichzeitig benutzen, – es kommt zu verschwommenen Bildern.

3. Interessante Effekte mit Fisheye-Objektiven

Unter den Weitwinkel-Objektiven nimmt das Fisheye-Objektiv eine Sonderstellung ein. Anders als andere Typen und Arten von Weitwinkeln werden gerade Linien nicht einfach steiler abgebildet, sondern auch rund.

fisheyeobjektiv
Untertitel: Mit Fisheye-Objektiven erreichen Sie starke Bildeffekte.

Alle Linien, die nicht durch die Bildmitte verlaufen, werden also nach außen hin gebogen. Diese Objektive erreichen noch niedrigere Brennweiten und größere Bildwinkel – so zum Beispiel das Nikon Objektiv AF G DX mit einer Brennweite von 10,5 mm.

4. Die wichtigsten Fragen im Überblick

41. Wie ist das Objektiv zu reinigen?

Zur Reinigung von Kameraobjektiven eignen sich für leichte Verschmutzungen wie Staub oder Sand weiche Pinsel, mit denen Sie die gröbsten Verschmutzungen entfernen können. Fettablagerungen, wie zum Beispiel Fingerabdrücke, können Sie anschließend mit einem weichen Mikrofasertuch von der Kameralinse entfernen.

Bei stärkeren Verschmutzungen hilft ein weiches, feuchtes Tuch – achten Sie aber darauf, dass Sie das Objektiv nicht verkratzen, wenn sich beispielsweise Sand auf der Linse befindet.

4.2. Welche Objektive gibt es?

Der wichtigste Unterschied zwischen Objektiven lässt sich an der Brennweite festmachen, die bestimmt, wie stark der Weitwinkel-Effekt ausfällt. Man kann unterscheiden zwischen gemäßigten (24 – 35 mm) und Super- bzw. Ultraweitwinkelobjektiven (12 – 24 mm).

4.3. Was ist ein Kit-Objektiv?

Als Kit-Objektiv werden die Objektive bezeichnet, die bei Kameras entweder direkt mitgeliefert oder für einen geringen Aufpreis dazugekauft werden können – eine Kamera wäre ohne Objektiv schließlich nicht nutzbar.

Viele Hersteller statten die Kameras mit einem Zoom-Objektiv aus, sodass Sie die Brennweite auch ohne den Zukauf eines Objektivs variieren können. Die Qualität dieser Kameraobjektive kann sich durchaus sehen lassen, allerdings sind Kit-Objektive meist nicht sehr lichtstark. Mehr Informationen über diese Objektive finden Sie hier.

4.4. Was ist ein Pancake-Objektiv?

Unter einem Pancake-Objektiv wird ein Objektiv mit äußerst geringer Länge bezeichnet, üblicherweise gilt die Faustformel „die Länge ist geringer als der Durchmesser”. Dadurch handelt es sich in den meisten Fällen um Weitwinkelobjektive mit einer Brennweite bis 25 mm. Einer der Vorteile dieser Objektive ist ihre kompakte und leichte Bauweise, sodass sie beliebte Reisebegleiter sind.

Zoomobjektive finden sich selten unter Pancake-Objektiven, fast immer handelt es sich um Festbrennweiten. Vorteil der Pancake-Objektive zu Weitwinkelobjektiven normaler Bauweise ist ihre Naheinstellgrenze: Sie können also näher am nächststehenden Fotomotiv herantreten und es kann dennoch scharf abgebildet werden.

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