Du möchtest dein Heimnetz auf das nächste Level bringen und suchst nach dem passenden WiFi‑7‑Router? In diesem Testbericht erfährst du, wie sich der neue Standard von älteren Generationen unterscheidet, welche Router derzeit empfehlenswert sind und worauf du beim Kauf achten solltest.
Inhalt
Was ist WiFi 7?
WiFi 7 (IEEE 802.11be) baut auf den Standards WiFi 6/6E auf und nutzt weiterhin die bekannten 2,4‑, 5‑ und 6‑GHz‑Bänder. Die Schlüsselinnovation ist die Verdopplung der Kanalbreite: Statt bis zu 160 MHz bei WiFi 6 stehen nun bis zu 320 MHz zur Verfügung, wodurch einzelne Geräte deutlich mehr Bandbreite erhalten. Zusätzlich erhöht 4K‑QAM (4096‑QAM) die Datendichte um rund 20 %, indem pro Symbol 12 Bit statt 10 Bit übertragen werden. Ein neues Feature namens Multi‑Link Operation (MLO) erlaubt es Geräten, mehrere Bänder gleichzeitig zu nutzen oder nahtlos zwischen ihnen zu wechseln; das senkt die Latenz und erhöht die Stabilität. Preamble Puncturing kann bei Störungen nur den betroffenen Teil des Kanals ausblenden, sodass der restliche Kanal weiter genutzt wird. Mit Multi‑RU und bis zu 16×16 MU‑MIMO wird die Effizienz gesteigert. All diese Technologien führen zu einer theoretischen Maximalgeschwindigkeit von bis zu 46 Gbps – fast fünfmal schneller als WiFi 6 E. Natürlich bleiben WiFi‑7‑Router rückwärtskompatibel: Ältere Endgeräte können sich weiterhin verbinden, profitieren aber nicht von den neuen Features.

Welche Router brauchst du?
WiFi‑7‑Router gibt es derzeit vor allem als leistungsstarke Tri‑Band‑ oder Quad‑Band‑Geräte. Tri‑Band‑Modelle funken auf 2,4 GHz, 5 GHz und 6 GHz und sind für die meisten Haushalte ideal. Quad‑Band‑Router ergänzen ein zusätzliches 5‑GHz‑Band, das als Backhaul für Mesh‑Satelliten oder für besonders viele Geräte genutzt wird. Möchtest du das volle Potenzial von WiFi 7 ausschöpfen, solltest du einen Router mit Multi‑Gigabit‑Anschlüssen wählen – idealerweise 2,5‑Gbps‑ oder 10‑Gbps‑WAN‑Ports. Für Mesh‑Systeme oder große Häuser empfiehlt sich ein Gerät mit zusätzlichem 5‑GHz‑Band. Beachte jedoch, dass die 6‑GHz‑Frequenz eine geringere Reichweite hat als 2,4 GHz; hochwertige Client‑Geräte wie aktuelle Laptops oder Smartphones müssen WiFi 7 unterstützen, um von den 320‑MHz‑Kanälen zu profitieren.
Unterschied zu alten Routern
- Höhere Geschwindigkeit: WiFi 7 bietet bis zu 46 Gbps und damit 4,8‑mal höhere Spitzendatenraten als WiFi 6 E. Für das gleiche Antennensetup sind Verbindungen etwa 2,4‑mal schneller.
- Breitere Kanäle: Durch 320‑MHz‑Kanäle verdoppelt sich die Bandbreite, sodass mehr Geräte gleichzeitig versorgt werden können.
- Mehr Daten pro Symbol: 4096‑QAM steigert die Datenrate um 20 % gegenüber 1024‑QAM aus WiFi 6.
- Multi‑Link Operation: Geräte können simultan über mehrere Bänder senden und empfangen und bei Bedarf ohne Unterbrechung den Kanal wechseln.
- Preamble Puncturing: Bei Störungen wird nur der betroffene Teil des Kanals ausgeblendet, der restliche Kanal bleibt aktiv – das minimiert Interferenzen.
- Mehr Streams: Bis zu 16×16 MU‑MIMO ermöglicht mehr gleichzeitige Verbindungen als das 8×8 von WiFi 6.
- Rückwärtskompatibilität: Alte Geräte (WiFi 5/6/6E) funktionieren weiterhin, nutzen jedoch nicht die neuen Features.
Produktempfehlungen: WiFi 7 Router im Test
Ubiquiti UniFi Dream Router 7
Ubiquitis UniFi Dream Router 7 richtet sich an preisbewusste Nutzer, die ein leistungsstarkes Netzwerkgateway suchen und zugleich in die UniFi‑Welt einsteigen möchten. Der kompakte WiFi‑7‑Router bietet auf allen drei Bändern ordentliche Durchsatzraten und setzt konsequent auf Multi‑Gigabit. Zwei 2,5‑Gbps‑LAN‑Ports, ein PoE‑Port und ein WAN‑Port stehen zur Verfügung; der PoE‑Port kann ein kleines Access‑Point oder eine Kamera versorgen. Über das UniFi‑Dashboard lassen sich VLANs, Netzwerke und Sicherheitsregeln komfortabel verwalten.
- Vorteile: Multi‑Gig‑Ports inklusive PoE; sehr gute Reichweite und stabile Übertragungen; viele Verwaltungsfunktionen per UniFi‑OS; kompakt und vergleichsweise günstig.
- Nachteile: Nur ein PoE‑Port mit geringer Leistung; kein 10‑Gbps‑Port; 2,4‑GHz‑Band eher schwach; nicht für die Wandmontage vorbereitet.
| Kriterium | Bewertung | Fazit |
|---|---|---|
| Geschwindigkeit & Leistung | ★★★☆☆ | gute Leistung, aber keine 10‑Gbps‑Ports |
| Ausstattung | ★★★★☆ | viele Funktionen und Multi‑Gig‑Ports |
| Preis/Leistung | ★★★★★ | günstiges Einstiegsmodell |
Asus ROG Rapture GT‑BE98 Pro
Als Flaggschiff richtet sich der Asus ROG Rapture GT‑BE98 Pro an Enthusiasten, Gamer und kleine Netzwerke, die höchste Leistung fordern. Der Router arbeitet im Quad‑Band‑Modus (2,4 GHz, 5 GHz, zweites 5 GHz‑Band und 6 GHz) und erreicht dank 320‑MHz‑Kanalbreite und 4096‑QAM theoretisch bis zu 25 Gbps. Sechzehn Antennen (acht außen, acht innen) sorgen für exzellente Reichweite. Über zwei 10‑Gbps‑Ports (einer davon als WAN nutzbar) und vier 2,5‑Gbps‑Ports lassen sich schnelle LAN‑Verbindungen realisieren. Die Oberfläche bietet Gaming‑Optimierung, VPN‑Server, QoS, AiProtection‑Sicherheitsfunktionen und Mesh‑Unterstützung (AiMesh).
- Vorteile: Extrem hohe Datenraten und sehr niedrige Latenzen; umfangreiche Ausstattung mit 10‑Gbps‑Ports, 2,5‑Gbps‑Ports und USB‑Anschlüssen; robuste Sicherheits‑ und Gaming‑Features ohne Abo; lüfterloses Design.
- Nachteile: Sehr groß und schwer; MLO und Automated Frequency Coordination standen zum Start noch nicht zur Verfügung; teuer und zunächst nur in wenigen Regionen erhältlich.
| Kriterium | Bewertung | Fazit |
|---|---|---|
| Geschwindigkeit & Leistung | ★★★★★ | maximale Geschwindigkeit und Latenz |
| Ausstattung | ★★★★★ | vollständige Gaming‑ und Sicherheitsfeatures |
| Preis/Leistung | ★★★☆☆ | hoher Preis reduziert das Preis‑Leistungs‑Verhältnis |
Asus RT‑BE92U
Der RT‑BE92U ist Asuss preisgünstiger Einstieg in die WiFi‑7‑Welt und kombiniert überzeugende Datenraten mit einer kompletten Ausstattung. Das Tri‑Band‑System erreicht maximal etwa 10 Gbps (1 Gbps auf 2,4 GHz, knapp 3 Gbps auf 5 GHz und 5,8 Gbps auf 6 GHz) und nutzt eine 10‑Gbps‑WAN‑/LAN‑Buchse sowie vier 2,5‑Gbps‑Ports; einer der LAN‑Ports kann auch als zweiter WAN genutzt werden. Im Inneren arbeitet ein Broadcom‑Quad‑Core‑Prozessor mit 1 GB RAM, der für stabile Performance sorgt. Wie bei Asus üblich sind AiMesh, AiProtection, Kindersicherung und benutzerdefinierte VLANs an Bord.
- Vorteile: 10‑Gbps‑Internet‑Port und vier 2,5‑Gbps‑LAN‑Ports; sehr gute Leistung auf dem 2,4‑GHz‑Band; kompakte, lüfterlose Bauform; umfangreiche Firmware mit Mesh‑Funktion, VPN und Sicherheits‑Tools; Wandmontage möglich.
- Nachteile: Nur ein 10‑Gbps‑Port und keine Link‑Aggregation; die Leistung im 6‑GHz‑Band ist nur mittelmäßig; keine dedizierten Gaming‑Funktionen.
| Kriterium | Bewertung | Fazit |
|---|---|---|
| Geschwindigkeit & Leistung | ★★★★☆ | gute Performance, 6‑GHz‑Band mittelmäßig |
| Ausstattung | ★★★★☆ | umfassende Funktionen, aber nur ein 10‑Gbps‑Port |
| Preis/Leistung | ★★★★★ | viel Leistung zum fairen Preis |
TP‑Link Archer GE800
Der Archer GE800 ist TP‑Links erster Gaming‑Router mit WiFi 7 und nutzt einen Qualcomm‑Prozessor samt 2 GB RAM. Er funkt tri‑bandig (2,4/5/6 GHz) mit bis zu 19 Gbps und unterstützt Multi‑Link Operation (MLO), wodurch mehrere Bänder gleichzeitig genutzt werden können. Zwei 10‑Gbps‑Ports – einer als WAN, einer als LAN – sowie ein zusätzlicher SFP+‑Port und vier 2,5‑Gbps‑LAN‑Ports sorgen für flexible Verkabelung. Ein USB‑3.0‑Port erlaubt das Teilen von Speichermedien. Über die Tether‑App können Spieler QoS‑Profile und Latenz‑Optimierungen aktivieren.
- Vorteile: Sehr schnelles Tri‑Band‑WLAN mit 320‑MHz‑Kanälen und 4K‑QAM; duale 10‑Gbps‑Ports und SFP+‑Slot; intelligente Gaming‑Features und QoS; gute App‑Steuerung; preislich konkurrenzfähig.
- Nachteile: Sperriges Gehäuse mit aktivem Lüfter; hoher Energieverbrauch und wird warm; kein AFC; erweiterte Kindersicherung nur mit Abonnement; nicht für Wandmontage vorgesehen.
| Kriterium | Bewertung | Fazit |
|---|---|---|
| Geschwindigkeit & Leistung | ★★★★☆ | hohe Geschwindigkeiten, aber hohe Wärmeentwicklung |
| Ausstattung | ★★★★☆ | viele Anschlüsse und Gaming‑Features |
| Preis/Leistung | ★★★★☆ | gutes Gesamtpaket, aber Abo‑Kosten |
Netgear Nighthawk RS700S
Der Nighthawk RS700S ist Netgears derzeit leistungsstärkster WiFi‑7‑Router. Mit 2,4 GHz, 5 GHz und 6 GHz erreicht er bis zu 19 Gbps und deckt laut Hersteller rund 325 Quadratmeter ab. Ein 10‑Gbps‑Internet‑Port sowie ein 10‑Gbps‑LAN‑Port und ein zusätzlicher 1‑Gbps‑Port bieten schnelle Kabelanbindungen; vier interne Antennen sorgen für 360‑Grad‑Abdeckung. Dank 320‑MHz‑Kanälen und MLO reagiert der Router schnell auf Lastwechsel und hält bis zu 200 Geräte gleichzeitig online. Die Nighthawk‑App ermöglicht eine einfache Priorisierung einzelner Geräte.
- Vorteile: Sehr hohe WLAN‑Geschwindigkeit und Reichweite; zwei 10‑Gbps‑Ports; intuitive Web‑ und App‑Verwaltung; lüfterloses, leises Design.
- Nachteile: Nur zwei Multi‑Gig‑Ports und keine Mesh‑Funktion; Sicherheits‑ und Kinderschutzfunktionen erfordern das kostenpflichtige Armor‑Abonnement; hoher Preis.
| Kriterium | Bewertung | Fazit |
|---|---|---|
| Geschwindigkeit & Leistung | ★★★★☆ | sehr schnelle Tri‑Band‑Leistung |
| Ausstattung | ★★★☆☆ | nur zwei Multi‑Gig‑Ports, zusätzliche Funktionen kostenpflichtig |
| Preis/Leistung | ★★★☆☆ | hoher Preis und kostenpflichtige Dienste |
Weitere Informationen zu WiFi 7
Warum du upgraden solltest

Wichtige Kaufkriterien
- Geschwindigkeit und Bandbreite: Achte auf die maximale Datenrate sowie die unterstützten Kanalbreiten. Tri‑Band‑Router mit 320‑MHz‑Kanälen erreichen meist 17–19 Gbps, Quad‑Band‑Geräte noch mehr.
- Anschlüsse: Multi‑Gig‑Ports (2,5 Gbps oder 10 Gbps) sind wichtig, um das volle Potential auszuschöpfen. Zusätzliche 1‑Gbps‑Ports, USB‑Anschlüsse und eventuell SFP+‑Slots erhöhen die Flexibilität.
- Funktionen: Features wie Multi‑Link Operation, Mesh‑Unterstützung, VLAN‑Management, VPN‑Server, Kindersicherung oder Gaming‑Optimierungen machen den Router alltagstauglich. Prüfe, ob Sicherheits‑Features dauerhaft kostenfrei oder an ein Abonnement gebunden sind.
- Design und Kühlung: High‑End‑Router können groß ausfallen und viel Wärme produzieren. Lüfterlose Modelle arbeiten leiser, während Geräte mit aktivem Lüfter besser gekühlt werden, aber hörbar sein können.
- Preis: Entry‑Level‑WiFi‑7‑Router starten ab rund 300 €, während Premium‑Geräte über 800 € kosten können. Vergleiche Leistung und Ausstattung mit deinem Budget.
- Software‑Support: Regelmäßige Firmware‑Updates halten den Router sicher und sorgen für neue Funktionen. Ein Hersteller mit gutem Support und transparenter Update‑Politik ist von Vorteil.
- Gerätekompatibilität: Nur neue Smartphones, Laptops oder Spielekonsolen können WiFi 7 voll ausnutzen. Prüfe, welche deiner Geräte 6‑GHz‑Bänder unterstützen.
Tipps für die Nutzung
- Router richtig platzieren: Stelle den Router möglichst zentral und frei auf. Die 6‑GHz‑Frequenz hat eine geringere Reichweite als 2,4 GHz; vermeide daher dicke Wände oder Metallregale.
- Firmware aktuell halten: Installiere Sicherheits‑ und Funktionsupdates zeitnah. Viele Router bieten automatische Aktualisierungen.
- Multi‑Gigabit nutzen: Verbinde den Router mit dem Modem über Cat6a‑ oder Cat7‑Kabel. Für NAS‑Server oder Gaming‑PCs empfehlen sich 2,5‑Gbps‑ oder 10‑Gbps‑LAN‑Ports.
- WPA3 aktivieren: Verwende die neueste Verschlüsselung, um dein Netzwerk vor Angriffen zu schützen.
- 6‑GHz‑Band gezielt einsetzen: Weise leistungsfähige Geräte wie Laptops oder Konsolen dem 6‑GHz‑Band zu, um maximale Geschwindigkeiten zu erreichen. Für Smart‑Home‑Geräte reicht oft das 2,4‑GHz‑Band.
- MLO konfigurieren: Wenn dein Router Multi‑Link Operation unterstützt, aktiviere es für nahtloses Band‑Switching. Manche Hersteller bieten separate SSIDs für MLO.
- Mesh‑Erweiterung planen: In großen Häusern lohnt ein Mesh‑System. Achte darauf, dass Router und Satelliten WiFi 7 und MLO unterstützen.