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Jugendliche beim eSport

Viele Sportler messen sich nicht mehr auf dem Rasen, sondern in Computerspielen, die Geschicklichkeit und Taktik erfordern. Der landläufige Obergriff dafür heißt eSport. Was sich hinter diesem Begriff verbirgt und welche Spiele aktuell beliebt sind, um die Fähigkeiten unter Beweis zu stellen, erfahren Sie in diesem Artikel.

  • Als eSport wird das professionelle Gaming bezeichnet, bei dem die Spieler bestimmte Turniere gewinnen oder die besten in ihrer Liga sein wollen.
  • Ebenso wie Profisportler können auch erfolgreiche eSportler von ihrem Beruf leben. Neben Preisgeldern und Sponsorenverträgen bekommen viele auch ein festes Gehalt.
  • E-Sport erfordert von den Spielern ein hohes Maß an Geschicklichkeit und Taktik. Um zu den besten zu gehören, ist jahrelanges Training notwendig.

1. Was ist E-Sport?

Mann gewinnt bei eSportFür die Meisten ist eSport reines Entertainment, das man entweder als Video bzw. Stream von Zuhause genießt oder wofür man große eSport-Events besucht. Allerdings stehen hinter dieser Sportart viele Profi Gamer, die jahrelang für ihren Traum trainiert haben und teilweise sogar vom eSport leben können. Anders als bei konventionellen Sportarten müssen die Spieler weniger die körperliche Leistungsfähigkeit als vielmehr ihre Geschicklichkeit und Taktik trainieren. Bei manchen Spielen, die über 300 Klicks die Minute erfordern, sind aber auch die körperlichen Anforderungen nicht zu unterschätzen.

Besonders in Japan und Südkorea ist eSport sehr verbreitet, aber auch in Europa und Amerika erfreuen sich Strategiespiele wie Leagues of Legend oder Taktik-Shooter wie Counter Strike immer größerer Beliebtheit, sowohl bei Spielern als auch bei Zuschauern.

Genau wie Leistungssportler spezialisieren sich auch Profi Gamer auf eine bestimmte Sportart, d.h. ein bestimmtes Spiel, das entweder auf der Konsole oder einem leistungsfähigen Computer mit dem entsprechenden Equipment gespielt wird. Professionelle eSportler spielen aber grundsätzlich nur Spiele, bei denen allein das spielerische Können über Sieg und Niederlage entscheidet. Glücksspiele aus dem Online Casino, wie Roulette oder Poker, sind also kein eSport im eigentlichem Sinn, obwohl auch sie eine strategische Vorgehensweise erfordern.

Professioneller eSport wird mittlerweile nicht nur im Online-Stream, sondern auch im Fernsehen übertragen. Sport1 hat beispielsweise einen Kanal eingeführt, der sich ausschließlich der eSport Szene widmet.

1.1. Wie wird man eSportler?

Die Vorstellung mit Computerspielen Geld zu verdienen, wirkt auf viele Hobby Gamer zwar sehr verlockend, die Meisten scheitern jedoch an den hohen Anforderungen und dem zeitintensiven Training, denn ein Profi Gamer spielt bis zu 12 Stunden am Tag. Dabei darf er die körperliche Betätigung und die gesunde Ernährung jedoch keinesfalls vernachlässigen. Neben dem Leistungsverlust kann ein fehlender Ausgleich zum Gaming nämlich auch zu psychischen und körperlichen Beschwerden führen.

Gruppe trainiert Gaming

E-Sport erfordert viel Konzentration und regelmäßiges Training.

Ein weiterer Punkt der viele Hobby Gamer davon abhält, ihre Leidenschaft zum Beruf zu machen, ist, dass sie sich auf ein einziges Spiel fokussieren müssen, um dessen Spielmechanik in- und auswendig zu lernen. An machen Tagen kann das viel Überwindung kosten. Sein tägliches Training trotz kurzzeitiger Langeweile und Enttäuschungen aus verlorenen Partien fortzusetzen, unterscheidet den professionellen eSportler vom Gelegenheitsspieler, für den nur der Spaß im  Vordergrund steht.

Wer den nötigen Durchhaltewillen und ein entsprechendes Talent besitzt, kann aber mit eSport durchaus seinen Lebensunterhalt bestreiten. Neben Sponsorenvertägen und Preisgeldern bekommen manche Spieler der deutschen eSport Teams nämlich auch ein festes Gehalt. Bis man bei einem solchen Team aufgenommen wird, ist es allerdings ein langer Weg. Am Anfang gilt es, sein Können zu beweisen. Dafür gibt es beispielsweise Wettbewerbe wie die ESL Open, bei denen sich jeder anmelden kann, um seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.

Genau wie die körperliche Leistungsfähigkeit lässt auch die Reaktionszeit im Alter nach. Esportler brauchen deshalb immer eine Perspektive nach ihrer aktiven Zeit als Profi Gamer.

1.2. E-Sport ist bislang nicht offiziell anerkannt

Obwohl einige bekannte Vereine, wie zum Beispiel Schalke, eigene eSport-Teams haben, ist der computerbasierte Sport nach wie vor nicht offiziell anerkannt. Inwiefern dies erfolgen sollte, wird kontrovers diskutiert. Kritiker monieren vor allem die fehlende körperliche Betätigung, allerdings ist dies auch bei anderen Sportarten wie Schach oder Motorsport der Fall.

Die fehlende Anerkennung als Sportart hat den Nachteil, dass es keine gemeinnützigen eSport-Vereine gibt. Dementsprechend können Spenden auch nicht steuerlich geltend gemacht werden. Zudem wird die unentgeltliche Tätigkeit für den eSport, zum Beispiel als Trainer, nicht als Ehrenamt angesehen.

2. Welche Spiele sind bei E-Sportlern beliebt?

E-Sport Spiele lassen sich grundsätzlich in drei Kategorien einteilen, die wir im Folgenden zusammengestellt haben. Letztendlich sind die Anforderungen aber von Spiel zu Spiel sehr verschieden:

      • Strategiespiele: Dazu zählen eSport Spiele wie League of Legends, Dota 2 oder Starcraft II. Neben Geschwindigkeit kommt es bei diesen Spielen vor allem darauf an, die Spielzüge im richtigen Moment auszuführen.
      • Taktik-Shooter: Ein besonders beliebter Shooter ist Counter Strike: Global Offensive, häufig werden aber auch andere populäre Spiele wie zum Beispiel Call of Duty gespielt.
      • Virtueller Sport: Sportarten wie Fußball oder Basketball haben virtuelle Pendants namens FIFA und NBA 2K. Ebenso wie bei den ursprünglichen Sportarten gibt es bei diesen eSport Spielen eigene Ligen und sogar eine WM.

Eine relativ neue Entwicklung ist, dass auch für Battle Royal Spiele wie Fortnite eigene eSport Turniere veranstaltet werden. Beim diesjährigen World-Cup sollen bereits Preisgelder in Höhe von 30 Millionen US-Dollar ausgeschüttet werden.

3. Welche Turniere und Wettbewerbe gibt es?

Das Wichtigste bei eSport ist natürlich der Wettkampf mit anderen Spielern und Teams. Ein bekannter Veranstalter dieser Wettbewerbe ist die Electronic Sports League (ESL), die sowohl eigene Ligen als auch Turniere für die einzelnen Spiele organisiert . Bei der ESL Meisterschaft kämpfen die Sportler online gegeneinander und qualifizieren sich so für die nächsten Runden. Erst die letzten Spiele finden dann in einem Stadion vor Zuschauern statt.

Gaming WettkampfDie ESL Meisterschaft findet drei mal im Jahr statt und ist das höchste Turnier in Deutschland, bei dem der nationale Champion bestimmt wird. Bislang finden diese Wettbewerbe aber nur für Counter Strike: Global Offensive (CS:GO), Leagues of Legend (ESL LoL) und PlayerUnknown's Battleground (PUBG) statt. Für CS:GO und Dota organisiert die ESL allerdings auch ein internationales Turnier namens ESL One. Diese Spiele sind teilweise so beliebt, dass manche sogar eSport Wetten auf ein Gewinnerteam abschließen.

Für die virtuellen Sportarten wie FIFA gibt es eine eigne Bundesliga, bei der das beste Team Meister wird, die schlechtesten aber eine Liga absteigen. Der internationalen Wettbewerb findet durch eine eigene WM, den sogenannten FIFA eWorld Cup statt.

Das bislang höchstdotierteste eSport Turnier ist das "The International", bei dem sich die Spieler in Dota 2 messen. Dabei wurden 2018 sage und schreibe über 25 Millionen US-Dollar Preisgeld ausgeschüttet.

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E-Sport: Was steckt hinter dem Trend aus der Gamer-Szene?
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