Definition des Begriffs "Scam" und Vorstellung verschiedener Arten der Betrugsmethode.

Scamming ist per Definition eine Form von Internet-Betrug, bei der weder Sicherheitslücken ausgenutzt noch die technische Infrastruktur angegriffen werden, und die nicht zwangsläufig illegal ist. Stattdessen missbrauchen die Kriminellen das Vertrauen gutgläubiger User, indem sie Ihnen die große Liebe, den Traumjob oder schnellen Reichtum versprechen. In Wirklichkeit geht es dem Scammer dabei aber - genau wie beim Phishing - ausschließlich um ihr Geld. In diesem Beitrag erfahren Sie, mit welchen perfiden Methoden die Betrüger beim Internet-Scamming arbeiten, welche Bedeutung Scam in strafrechtlicher Hinsicht hat und wie Sie sich am besten davor schützen können.

  • Der Begriff „Scamming“ kommt aus dem Englischen und bedeutet auf deutsch soviel wie „betrügen“. Es gibt verschiedene Arten von Scamming, wie beispielsweise das Internet-Scamming oder Scam-Mails via Spam. Das primäre Ziel ist aber immer, den Opfern das Geld aus der Tasche zu ziehen.

1. Scam-Bedeutung: Welche Formen des Scammings gibt es?

Der Vorschussbetrug läuft in meisten Fällen nach demselben Schema ab. Nachfolgend haben wir die wichtigsten Scamming-Arten für Sie zusammengetragen, die auch in abgewandelter Form immer wieder auftreten können:

1.1. Scamming mit Erbschafts- oder Gewinnversprechen

Die Opfer werden unerwartet per Chat, SMS oder (Spam-)Mail kontaktiert und Ihnen unter einem Vorwand eine hohe Geldsumme oder ein Sachwert versprochen. Um Zugriff darauf zu erhalten, müssen allerdings vorab persönliche Daten übermittelt und verschiedene Leistungen (z. B. Zölle, notarielle Beglaubigungen, Sicherheitszertifikate oder Überführungsgebühren) bezahlt werden. Nach erfolgter Überweisung wird jedoch weder Geld noch Sachwert übermittelt, sondern versucht, das Opfer mithilfe weiterer Vorwände zu einem erneuten Geldtransfer zu bewegen.

1.2. Betrug mit der Liebe (Romance-Scamming)

Romance-Scam auf Smartphone

Romance-Scamming ist der Definition nach eine Art moderner Heiratsschwindel. Dabei versuchen die Scammer, ihren Opfern durch das Vorgaukeln von Liebe das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Beim sogenannten Love- oder Romance-Scamming handelt es sich um so etwas wie die moderne Form des Heiratsschwindels. Die Betrugsmasche ist überall dort zu finden, wo eine einfache Kontaktaufnahme zum Opfer möglich ist – z. B. in Dating- oder Partnerbörsen, sozialen Medien wie Facebook oder Instagram oder in Messengern und Chat-Plattformen. Ist der Kontakt erst einmal hergestellt, überhäufen die Scammer ihr Opfer mit Aufmerksamkeit, schmieden Zukunftspläne und sprechen schnell von der großen Liebe.

Zu einem realen Treffen kommt es allerdings so gut wie nie. Stattdessen bittet der Kriminelle (auch "Scam Artist" genannt) nach einer Weile um Geld. Begleitet wird die Forderung fast immer von einer emotionalen Geschichte wie einem Todesfall in der Familie, einer schweren Krankheit, Probleme mit Behörden oder zum Erwerb eines Flugtickets, um das Opfer endlich kennenzulernen. Ist das Geld erst einmal überwiesen, verschwindet der Scammer entweder vollständig von der Bildfläche oder bittet unter Vorwand zu einem späteren Zeitpunkt um einen weiteren Betrag.

Gut zu wissen: Wenn Sie aus Hilfsbereitschaft oder Gefälligkeit (unwissentlich) einen gefälschte Scheck einlösen, wurden Sie Opfer eines Betrugs nach § 263 StGB (Strafgesetzbuch) und bleiben auf dem finanziellen Schaden sitzen. Da die Opfer dieser Fälle häufig in Verdacht geraten, mit den Tätern unter einer Decke zu stecken, kann es im schlimmsten Fall sogar zu einer Strafanzeigen von Seiten der Bank kommen.

1.3. Betrug auf dem Wohnungsmarkt

Guter Wohnraum ist rar und teuer und das vermeintliche Traumhaus zum Schleuderpreis erweist sich nicht selten als Vorschussbetrug. Der Scammer gibt sich in diesem Fall als Immobilienbesitzer im Ausland aus, der die Besichtigung aus irgendeinem Grund nicht selbst abwickeln kann. Aus diesem Grund soll eine Vorabzahlung der Kaution oder ersten Miete erfolgen, den Schlüssel erhält der neue Mieter dann via Paketdienst oder über eine Agentur. Sollte Ihnen die Wohnung nach der Besichtigung nicht zusagen, bekommen Sie das Geld zurück. Da die Wohnung in den meisten Fällen aber gar nicht existiert oder jemand anderem gehört (der selbst vom Betrug nichts weiß) gibt es weder eine Besichtigung noch das Geld zurück.

Alte Dame wird Opfer eines Spam Anrufs

Vor allem ältere Menschen werden immer häufiger Opfer von Scam-Anrufen, bei denen sich die Betrüger als Familienmitglied in Not ausgeben und um finanzielle Unterstützung bitten.

2. Scam-Bedeutung: So können Sie sich vor Scamming schützen

Das Scamming an sich ist nicht illegal. Eine Scam-Mail gilt beispielsweise strafrechtlich nur als straffreie Vorbereitungshandlung. Entsteht daraus aber ein finanzieller Schaden, sollten Sie in jedem Fall Anzeige bei der Polizei erstatten. Damit es erst gar nicht so weit kommt, können Sie sich mit einigen einfachen Vorsichtsmaßnahmen vor Internet-Scamming schützen:

  • Überweisen Sie grundsätzlich niemals Geld an Unbekannte oder Menschen, die Sie nie persönlich kennengelernt haben und gehen Sie auch auf keine anderen Forderungen ein.
  • Seien Sie zudem immer vorsichtig bei Vorauszahlungen und hinterfragen Sie Angebote, die zu gut sind, um wahr zu sein. Gibt es anderorts keine vergleichbaren Angebote, können Sie davon ausgehen, dass es sich dabei um einen Betrug handelt.
  • Bewahren Sie Scam-Mails, SMS und Chatverläufe auf, damit Sie diese im Falle eines Betrugs der Polizei vorlegen können.

Tipp: Im Internet gibt es verschiedene Scam-Alert-Seiten (z. B. scam-alert.io) auf denen Sie überprüfen können, ob es sich bei einer Webseite oder E-Mail um Betrug handelt.

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Scam Bedeutung: So erkennen Sie Internet-Betrug
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