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Cyberkriminalität: Hackerangriffe versichern lassen?

In der heutigen Zeit sind Computer, Handy und Internet-Software nicht mehr aus dem beruflichen Alltag wegzudenken. Auch die Corona-Pandemie stellte viele Unternehmen vor große Herausforderungen im Bereich der Digitalisierung. Nachdem der Datenschutz immer relevanter und komplexer wird, machen sich Unternehmer Sorgen um die Haftung, sollte mal etwas schiefgehen. Aus diesem Grund existieren mittlerweile sogenannte Cyber-Versicherungen. Durch diese neue Art der Versicherung schützen Unternehmen sich und Dritte vor Internet-Betrug, Daten-Lecks oder sonstigen Risiken. Für wen dieser neue Versicherungsschutz sinnvoll ist, zeigt folgende Übersicht.

Wann ist eine Cyber-Versicherung notwendig?

Die Frage, ob sich für Sie eine Cyber-Versicherung lohnt oder nicht, kann pauschal nicht beantwortet werden. Nicht jede digitale Arbeit muss man versichern. Zunächst kommt es immer auf eine ordentliche Risikoanalyse an, hier können Sie schnell sehen, welche Schäden entstehen können, wie hoch die Kosten wären und ob eine Cyber-Versicherung überhaupt Sinn ergibt, wenn sie Ihren individuellen Bereich nicht vollumfänglich abdeckt. Ein großer Konzern der auf Digitalisierung setzt, benötigt eher einen solchen Schutz als der Meister um die Ecke, der seine Kunden in einer Excel-Tabelle abspeichert.

Über einen sogenannten Cyber-Risiko-Check können Sie sehr schnell ermitteln, ob eine Cyber-Versicherung in Ihrem Fall relevant ist. In solch einem Check beantworten Sie in der Regel einige simple Fragen, die auf die Digitalisierung des Unternehmens abzielen. Je mehr Daten digital gespeichert und verarbeitet werden, desto höher ist das Risiko und damit der Bedarf an einer solchen Versicherung. Ein weiterer wichtiger Parameter dieser Online Checks ist der Umsatz des Unternehmens.

Wovor schützt die Cyber-Versicherung?

Die Cyber-Versicherung deckt Schäden, die durch das versicherte Unternehmen verursacht werden und in den meisten Fällen auch solche, die für das Unternehmen durch Dritte entstehen. Dazu zählt fast jede Art der Cyberkriminalität.

Wichtig: Sobald Sie von Cyberkriminalität betroffen sind, müssen Sie sofort die zuständigen Behörden informieren. Nehmen Sie auf keinen Fall Kontakt zu Angreifern auf, befolgen Sie keine Anweisungen und Aufforderungen mit erpresserischem oder drohendem Charakter, auch wenn Ihnen nur kurze Handlungszeit durch den Angreifer gewährt wird.

Beispiele für Drittschaden

Als Drittschaden sind alle Schäden gemeint, die Ihre Kunden oder sonstigen Dritte betreffen. Wenn Sie ein EDV-System nutzen und dort ein Hackerangriff stattfindet, kann es passieren, dass die Angreifer an Daten gelangen, die eigentlich Vertraulich sind. Wenn durch diese illegale Offenlegung von personenbezogener Daten Schäden entstehen, ist Ihr Unternehmen in der Haftung.

Ein anderes Beispiel wäre die simple abgeschickte E-Mail, wenn der falsche Empfänger eingetragen wurde. Auch hier kommt es zu einer unerlaubten Veröffentlichung von personenbezogener Daten (eine E-Mail-Adresse zählt mittlerweile in diese Kategorie!), die meist von Cyber-Versicherungen abgedeckt ist.

Ob eine Cyberversicherung sinnvoll ist, hängt von der Komplexität Ihrer IT-Infrastruktur und den möglichen Schäden infolge von Hackerangriffen und Datenlecks ab.

Beispiele für Eigenschaden

Auf der anderen Seite steht der sogenannte Eigenschaden, also alle Schäden die dem Unternehmen direkt entstehen. Auch hier ist die Palette der möglichen Risiken sehr umfangreich. Angefangen vom klassischen Diebstahl eines Laptops oder eines Datenträgers, über einen gezielten Hackerangriff auf das Netzwerk des Unternehmens, bis hin zu Datenschutzverletzungen.

Für die meisten Unternehmen ist bei solchen Eigenschäden nicht nur der finanzielle Aspekt relevant, sondern auch die Reputation in der Öffentlichkeit. Denn wer würde gerne Kunde bei einem Unternehmen werden, welches nicht angemessen auf solche Einflüsse reagiert?

Experten in der Cyber-Versicherung inklusive

Abgesehen von all den finanziellen Vorteilen sollten Sie den vermutlich angenehmsten Vorteil einer Cyber-Versicherung nicht außer Acht lassen: Viele Anbieter von Cyber-Versicherungen haben ein Team an IT-Sicherheitsexperten, die Ihnen im Notfall nicht nur beratend zur Seite stehen, sondern auch vor Ort tätig werden, um zum Beispiel einen laufenden Hackerangriff zu unterbinden und die IT-Infrastruktur zu schützen. Daher lohnt sich ein Blick auf die genauen Leistungen der einzelnen Anbieter und ein direkter Vergleich in jedem Fall.

Schaden vorbeugen durch Sicherheitscheck!

Sie können meist auch außerhalb eines Schadenfalls mit diesem Expertenteam kommunizieren oder gegen Bezahlung beauftragen, um Leistungen im Bereich der Datenwiederherstellung oder Reparatur von IT-Systemen in Auftrag zu geben.

Den eigenen Versicherungsschutz gestalten

Es wäre vermessen zu denken, dass eine Cyber-Versicherung immer alle möglichen Gefahren abdecken kann, denn dafür ist die digitale Welt einfach viel zu komplex und die Anzahl der möglichen Risiken zu groß.

Sie sollten in jedem Fall eine intensive Beratung mit einem Experten oder direkt mit dem Versicherungsberater in Betracht ziehen. Die Versicherungsleistung muss exakt auf Ihr Unternehmen und Ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnitten sein, ansonsten bringt Ihnen die beste Cyber-Versicherung nichts, denn der Versicherer kann im Schadensfall eine vorsätzliche Pflichtversicherung durch mangelnde Schutzmaßnahmen nachweisen. Daher gilt: Trotz Versicherung müssen Sie in Ihrer IT-Abteilung aufräumen und die Sicherheit Ihrer Infrastruktur stets aktuell halten.

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Mit einer Cyber-Versicherung ins Zeitalter der Digitalisierung
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