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Smartphone-Kameras werden zwar zunehmend leistungsfähiger, ambitionierten Hobby-Fotografen reicht die integrierte von iOS oftmals nicht aus. Da bleibt dann nur der Griff zu einer Drittanbieter-App, von denen es im Internet glücklicherweise jede Menge gibt. Das Angebot reicht dabei vom klassischen Foto-Editor über Portrait- und Selfie-Tools bis hinzu Anwendungen für komplexe Fotomontagen und 360-Grad-Aufnahmen. In diesem Beitrag stellen wir Ihnen verschiedene Foto-Apps vor, mit Sie die Leistung Ihrer iPhone-Kamera auf ganz unterschiedliche Weise verbessern können.

Warum lohnt sich eine alternative Foto-App für das iPhone?

Die Foto-App von iOS ist zwar praktisch, da Sie sich bequem über den Sperrbildschirm aufrufen lässt. Es fehlen aber wichtige Funktionen wie beispielsweise Einstellungs-Optionen für den ISO-Wert, die Belichtungszeit oder die Möglichkeit, Dateien im RAW-Format zu speichern

Lassen sich Bilder mit Bilder mit einer Kamera-App genauso professionell bearbeiten wie am PC?

Der Leistungsumfang einer mobilen Bearbeitungssoftware reicht zwar hardwaretechnisch bedingt nicht an den eines Desktop-Tools heran. Unabhängig davon lassen sich aber auch mit einer App wie ProCam oder Facetune durchaus anspruchsvolle Änderungsarbeiten durchführen.

Was kostet eine gute Foto-App?

Bei meisten Foto-Apps fallen für den Download, zusätzliche Inhalte und erweiterte Funktionen Gebühren (meist als Abo oder einmaliger In-App-Kauf) an. Diese betragen in der Regel nicht mehr als 10 Euro. Es gibt aber durchaus auch gute kostenlose Alternativen (z.B. Snapseed), die den kommerziellen Programmen in nichts nachstehen.

1. Die besten Foto-Apps für das iPhone im Überblick

1.1. Collect- Photo Journal, Diary – Fotografieren und protokollieren

Screenshot der Collect Foto App fürs iPhone

Neben der Erstellung eines täglichen Journals können Sie mit Collect auch Fotocollagen erstellen, neue Alben anlegen oder Ihre Bilder mit Notizen versehen.

Collect- Photo Journal, Diary ist eine praktische App, die Foto-Einträge in ein tägliches Journal umwandelt und verschiedene Funktionen bereitstellt, mit denen Sie dieses anschließend Teilen können. Dazu müssen Sie diese lediglich Zugriff auf die Kamera Ihres Smartphones und die Fotogalerie gewähren.

Nach dem Start werden Sie erst einmal von einem leeren Kalender begrüßt. Ein Tutorial gibt es zwar leider nicht, die Bedienung gestaltet sich aber recht intuitiv, da Sie alle wichtigen Aktionen direkt über den Startbildschirm erreichen können.

Um einen neuen Eintrag hinzuzufügen, tippen Sie einfach auf einen Tag im Kalender. Über das Freigabemenü teilen Sie diese anschließend für Ihre Freunden oder der Familie. Darüber hinaus können Sie mit Collect auch Fotocollagen erstellen, neue Alben anlegen oder Ihre Bilder mit Notizen versehen.

Collect kostet im Apple Store 3,49 Euro und beinhaltet keine Werbung. Per In-App-Kauf können Sie weitere Features in Form von Upgrade-Packs erwerben. Das „Keep Safe Pack“ ergänzt Collect beispielsweise durch zusätzliche Synchronisierungsoptionen und eine automische Sicherung in Ihr iCloud-Konto. Mit dem „Creative Pack“ können Sie hingegen Ihre Fotos, Notizen, Tags und Bildunterschriften in Dropbox und Flickr exportieren.

1.2. ProCam – Der universelle Alleskönner

Die Kamera-App ProCam ist mit 6,99 Euro zwar nicht gerade ein Schnäppchen, bietet dafür aber eine Vielzahl von Funktionen, die das Herz jedes Handy-Fotografen höherschlagen lassen. Wie die meisten Tools seiner Art erlaubt es eine manuelle Konfiguration der wichtigsten Bildparameter, darunter beispielsweise Bildschärfe, Verschlusszeit oder ISO.

Einstellungen zum Dateiformat, Blitz und HDR sowie das Kameramodul (bei iPhones mit Dualkamera) nehmen Sie direkt im Aufnahmefenster vor, für Belichtungsdaten und Weißabgleich nutzen Sie die Regler darunter. Insgesamt stellt ProCam mehr als 60 Filter, 17 Linsen (darunter beispielswiese Makro, Fisheye, oder Tilt Shift) sowie umfangreiche Bildbearbeitungsfunktionen (Drehen, Schneiden etc.) zur Verfügung. Einige davon müssen allerdings erst gegen Aufpreis per In-App-Kauf erworben werden.

Über den Pfeil neben dem Auslöser gelangen Sie zu den verschiedenen Aufnahmemodi, zu denen neben Serienbild, Intervall, 3D, Nachtmodus, Langzeitaufnahme auch Portraits zählen. Darüber hinaus kann ProCam auch Zeitraffer-Aufnahmen anfertigen und Videos in 4K-Auflösung aufnehmen. Letztere können Sie bei Bedarf nachträglich mit Musikspuren ergänzen und deren Lautstärke an die Originalaufnahme anpassen.

1.3. Facetune – Schönheitskur für Ihre Selfies

Screenshot der Facetune Foto App für iPhone

Schön, lustig oder einfach nur cool: Mit holen Sie das Beste aus Ihren Selfies heraus.

Mit Facetune machen Sie Ihre Bilder bereit für Instagram & Co., denn wie es der Name schon vermuten lässt, konzentriert sich die App in erster Linie auf die Verschönerung Ihres Gesichts. Das Tool besteht aus mehreren kleinen Werkzeugen, die recht einfach im Handling sind und jeweils ein bestimmtes Detail anpassen. Dazu gehören beispielsweise ein Zahnbürsten-Tool, mit dessen Hilfe Sie Verfärbungen oder Verunreinigungen von Ihren Zähnen entfernen können oder die „Glätten“-Funktion, mit der Sie im Handumdrehen lästige Falten und Pickel verschwinden lassen. Verschlanken Sie Ihr Gesicht, entfernen Sie rote Augen oder verpassen Sie Ihrem Foto etwas mehr Tiefenschärfe – Facetune machts möglich!

Bei den ersten Schritten unterstützt die App Sie noch mit bebilderten Anleitungen, in denen jede Funktion und Ihre Auswirkungen auf das Bild detailliert erklärt werden. Das ist speziell für Laien äußerst hilfreich, denn die Werkzeuge-Auswahl beinhaltet auch Tools, die Profi-Fotografen zum Bearbeiten von Portraits verwenden. Haben Sie eine Aufnahme fertig bearbeitet, können Sie lokal auf Ihrem Smartphone speichern oder einen der vielen Share-Funktionen für diverse Plattformen verwenden. Die knapp 4,50 Euro für den Download sind also wirklich gut angelegt.

Screenshot der Facetune Foto App auf einem iPhone 11

Sämtliche Änderungen in Snapseed sind praktisch mit zwei Fingern durchführbar.

1.4. Snapseed – Das kostenlose All-In-One-Paket

Snapseed ist so etwas wie die eierlegenden Wollmilchsau unter den Bildbearbeitungs-Apps, denn das Gratis-Tool bietet nicht nur grundlegenden Bearbeitungsfunktionen wie Kontrast oder Helligkeit, sondern bringt darüber hinaus auch noch eine ganze Reihe bemerkenswerter Effekte, Filter, Schärfeoptionen und Rahmen mit. Das Tool wird von Google entwickelt und lässt sich daher direkt auch Google Fotos heraus aufrufen.

Das aktuell bearbeitete Bild wird im rechten Fensterbereich dargestellt, links davon finden Sie dich wichtigsten Funktionen. Diese wählen Sie einfach mit einem Wischen von oben nach unten aus und passen anschließend das Bild mit einem Wischen von links nach recht an. Sämtliche Änderungen sind somit praktisch mit zwei Fingern durchführbar. Mithilfe der Live-Vorschau behalten Sie das Ergebnis außerdem jederzeit im Auge.

Gut zu wissen: Snapseed wurde ursprünglich von den Machern des „Nik“-Plugins für Adobe Photoshop entwickelt und später von Google übernommen.

Snapseed kann überdies auch einzelne Bildzonen ändern (z.B. unterbelichtete oder ausgefranste Stellen) und stürzende Linien bzw. seitliche Verkantungen korrigieren. Allerdings fehlt eine Möglichkeit, um die Zoom-Stufe zu verstellen und auch eine Gradationskurve sucht man leider vergeblich.

Tipp: Eine weitere praktische Foto-App fürs iPhone und iPad ist das ebenfalls kostenlose Tool „Vignette – Kontaktbilder“. Damit verwandeln Sie die grauen Kreise in echte Fotos, denn das Tool durchforstet die sozialen Netzwerke nach aktuellen Profilbildern und gleicht diese mit Ihrem Adressbuch ab. Kann ein Profil einem Kontakt zugeordnet werden, dann schlägt Ihnen Vignette die Übernahme des betreffenden Profilfotos vor. Bei Gefallen kann dieses dann einfach per Fingertipp übernommen werden.

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Foto-Apps für das iPhone: Interessante Kamera-Apps und mehr
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