Für Unternehmen und Selbstständige, aber auch für Privatanwender, Familien sowie Studenten und Schüler gehören Software und Cloud Services mittlerweile zum Alltag. Und damit auch die Verwaltung von Lizenzen, Updates sowie Logins. Nicht nur Betriebssysteme, sondern diverse Programme für Freizeitgestaltung, Finanz- und Haushaltsplanung, Organisation und Office, VPN und Sicherheit, Grafik und was man so für Schule und Studium braucht, gibt es häufig zu reduzierten Preisen. Besonders günstige Angebote finden Sie oft über Drittportale und spezialisierte Lizenz-Shops. Doch worauf müssen Sie beim Kauf von digitalen Lizenzen achten?
Mit dem Kauf einer Software-Lizenz erhalten Sie die Genehmigung des Softwareherstellers, ihr Produkt für eine bestimmte Zeit vollumfänglich oder auch eingeschränkt nutzen zu können.
Ein Problem dabei ist, dass die Entwicklung leistungsstarker Software sehr kostspielig ist. Damit sind auch Lizenzpreise oft sehr teuer. Daher sind die Hersteller letzter Zeit immer flexibler geworden und bieten verschiedene Möglichkeiten zum Erwerb des Nutzungsrechtes an. Von Abo-Modellen über Lizenz-Leasing bis zum Mietkauf gibt es verschiedene Lizenzmodelle.
Die komplizierteren Lizenz-, Update- und Wartungsvereinbarungen gibt es im B2B-Bereich, also für Businessanwender. Für Privatanwender, Schüler und Studenten hingegen lohnen sich einfache Lizenz-Käufe. Diese gibt es häufig sogar über Drittportale und Lizenz-Shops. Bei Lizenz-Guru etwa können Sie Office 2021 Home and Student günstig kaufen und dabei gegenüber einem Direkterwerb bei Microsoft viel Geld sparen.
Wichtig beim Preisvergleich ist, dass Sie darauf achten, welche Version und mit welchen Features die Software-Lizenz angeboten wird. Folgende Fragen sollten Sie für sich klären, bevor Sie entscheiden, welche Lizenz für Sie infrage kommt:
- Gibt es bestimmte Einschränkungen?
- Welche Features und Funktionen benötigen Sie wirklich?
- Wie lange sind Updates garantiert?
- Wie viele User dürfen die Software benutzen?
- Auf welchen und wie vielen Geräten darf die Software installiert werden?
- Sind Synchronisierungen und Cloud-Angebote inbegriffen?
Abkürzungen und Funktionsweisen verstehen
In Anbetracht der großen Vielfalt an Software-Lizenzen und Cloud-Computing-Angeboten fällt Anwendern der Überblick oft schwer. Viele der Lizenzen haben die Endung "aas". Das Kürzel steht für "as a Service" und kennzeichnet bestimmte IT-Ressourcen, die Nutzern vom Provider für eine bestimmte Zeit zur Verfügung gestellt werden.
Da viele Lizenzen mittlerweile auch Cloud Services beinhalten, ist es wichtig zu verstehen, was genau "as a Service" angeboten wird:
Infrastructure as a Service (IaaS)
IaaS Angebote umfassen ihrem Namen gemäß Server-Infrastruktur-Ressourcen. Dazu gehören virtuelle Server, Netzwerkverbindungen und Webspace oder Speicherplatz. Art und Umfang der Nutzung hängen vom Kunden ab. Nutzer kümmern sich um das Betriebssystem sowie das Managementsystem und sämtliche Anwendungen. IaaS-Angebote haben von allen Cloud-Service-Angeboten den geringsten Service-Umfang. Zu den bekannten Providern gehören etwa Amazon AWS oder Microsoft Azure.
Vorteile von IaaS finden sich in der hohen Flexibilität und dem geringeren Preis, verglichen mit anderen Services. Die zur Verfügung gestellte Infrastruktur kann nach Belieben genutzt und mit selbst ausgewählter Software ausgebaut werden.
Nachteile finden sich im geringeren Komfort für Kunden. Konfiguration der Software sowie Updates müssen von Anwendern selbst vorgenommen werden. Der betriebliche Aufwand ist vergleichbar mit dem Aufwand, den ein Server im eigenen Rechenzentrum verursachen würde.
Platform as a Service (PaaS)
Eine Service-Stufe über IaaS liegen PaaS-Angebote. Diese bieten neben der reinen Server-Infrastruktur auch ein Betriebssystem, das vom Provider konfiguriert, verwaltet und mit Updates versehen wird.
Ein Vorteil für Anwender findet sich darin, dass die Verantwortung der Pflege des Betriebssystems vom Anbieter übernommen wird. Für Nutzer entfällt damit die Herausforderung, sich über das System Gedanken zu machen, so dass sie sich ganz auf ihre Kernaufgaben konzentrieren können. Dank ihres Know-hows können die Anbieter zudem eine optimale Betriebssystem-Performance bereitstellen und Ausfallzeiten minimieren.
Nachteil dieser Form von Service-Angebot sind höhere Grundkosten und die Tatsache, dass ein großer Teil der Kontrolle an den Anbieter abgegeben wird. So kann das Betriebssystem in solchen Angeboten vom Nutzer oft nicht eigenmächtig optimiert werden, was bei bestimmten Anwendungen hinderlich sein kann.
Von BPOS bis WaaS
Das Angebot lizenzbasierter Applikationen aus dem Hause Microsoft hat in den vergangenen Jahren eine Entwicklung von BPOS über Office 365 bis hin zur neuesten Generation von Cloud-Computing-Angeboten in Form von WaaS (Windows as a Service) erfahren. BPOS (Business Productivity Online Suite) war die erste Generation der Cloud-Computing-Dienste von Microsoft. Mit WaaS geht Microsoft über zu einem Abonnement-Service und nimmt Abstand von herkömmlichen Software-Lizenzen. WaaS stellt eine Form von SaaS (Software as a Service) dar, das den höchsten Grad an Service-Leistungen unter Cloud-Computing-Angeboten bietet.
Software as a Service (SaaS)
Vollständige Cloud-Computing-Services, die neben den Maschinen und dem Betriebssystem auch die Software selbst beinhalten, werden als SaaS bezeichnet. Eine Vielzahl von Anbietern bietet im Rahmen dessen auch gleich benutzerfreundliche Oberflächen für die Bearbeitung. SaaS-Angebote werden von solchen Anwendern in Anspruch genommen, die komplette IT-Lösungen für ein konkretes Problem suchen. Hier geht es also nicht um die reinen infrastrukturellen Ressourcen, wie es bei IaaS oder PaaS der Fall ist.
In dieser umfassenden Lösung liegt der große Vorteil von SaaS. Wer als Anwender ein mit minimalen Anforderungen einhergehendes System sucht, dessen Pflege vollumfänglich vom Anbieter übernommen wird, für den ist SaaS empfehlenswert. Unternehmen profitieren von einer personellen Entlastung, da der Bedarf an IT-Expertise innerhalb des Unternehmens sinkt. Damit können sich Anwender ganz auf ihre Kernaufgaben konzentrieren.
Ein Nachteil findet sich in dem hohen Kostenfaktor. Ein weiteres Problem ist die oft intransparente Struktur der IT-Umgebung sowie der Rechenzentren. Einzelne Kunden können damit rechnen, dass ihre IT auf mehrere Rechenzentren verteilt ist. Damit einher geht die Problematik, dass die Einhaltung von Geschäftsrichtlinien und Gesetzesvorgaben nicht immer überprüft werden kann.
Vorteil: Bei Unzufriedenheit ist eine Kündigung und Umstellung auf einen neuen Anbieter schnell und problemlos möglich, da keine größere IT-Infrastruktur intern verändert werden muss. Diese hat der neue Anbieter, dessen Lizenz Sie dann erwerben, ja bereits aufgebaut. Nach kurzer Installation und Aktivierung Ihrer Lizenz können Sie die neue IT-Lösung also sofort benutzen. Das ist für Unternehmen genauso komfortabel wie für Studenten, Lehrer und Freiberufler.