Erklärung und Bedeutung der Umgebungsvariablen

Die Pfadangabe »C:\Dokumente und Einstellungen\blabla« hat den Nachteil, dass diese Schreibweise NUR bei Defaultpfaden funktioniert.

Ist Windows z. B. nicht auf C:\, - oder hat jemand eine angepasste Installation-Erstellung - oder den Profil-Pfad woanders hinverlegt, müssen hier Variable gesetzt werden.

Bedeutung der Umgebungsvariablen

Eine Umgebungsvariable enthält beliebige Zeichenketten, die in den meisten Fällen Pfade zu bestimmten Programmen oder Daten enthalten, sowie bestimmte Daten, die von mehreren Programmen verwendet werden können. Unter MS-DOS und älteren Versionen von Windows (z.B. Windows 95/98/Me) werden die Umgebungsvariablen in der Datei AUTOEXEC.BAT, welche zu Systemstart ausgeführt wird oder anderen Batch-Dateien gesetzt.

In den Systemeigenschaften findet man die Umgebungsvariablen, die sich getrennt als "Benutzervariablen" und "Systemvariablen" unterscheiden.

Der Befehl set in der Kommandozeile (Eingabeaufforderung) als solcher listet alle gesetzten und somit verfügbaren Umgebungsvariablen auf. set /? gibt ausführliche Informationen zu den Funktionalitäten des Befehls.

Der Befehl set /? setzt oder löscht Umgebungsvariablen für CMD.EXE (Eingabeaufforderung auch Shell genannt) oder zeigt sie an.

     SET [Variable=[Zeichenfolge]]

[Variable]           = Bezeichnet den Namen der Umgebungsvariablen.

[Zeichenfolge]     = Eine Zeichenfolge, die der Variable zugewiesen werden soll.

Der Befehl SET ohne Parameter zeigt die aktuellen Umgebungsvariablen an.

Wenn die Befehlserweiterungen aktiviert sind, wird SET folgendermaßen verändert.

Wenn der SET-Befehl mit nur einem Variablenamen aufgerufen wird, d.h. ohne Gleichheitszeichen (=) oder einem anderen Wert, wird der Inhalt aller Variablen angezeigt, deren Namen mit eben diesem Buchstaben beginnen. So werden durch

     SET P

alle Variablen angezeigt, die mit dem Buchstaben P beginnen.

Der SET-Befehl legt den ERRORLEVEL mit 1 fest, wenn der Variablename nicht in der aktuellen Umgebung gefunden wird.

Der SET-Befehl erlaubt kein Gleichheitszeichen (=) als Bestandteil eines Variablenamens.

Dem SET-Befehl wurden zwei neue Optionen hinzugefügt:

      SET /A Ausdruck

      SET /P Variable=[EingabeaufforderungZeichenfolge]

Die /A-Option gibt an, dass die Zeichenfolge rechts vom Gleichheitszeichen ein numerischer Ausdruck ist, der ausgewertet wird. Das Auswertungsprogramm des Ausdrucks unterstützt dabei die folgenden Vorgänge, entsprechend ihrer Anordnung mit abnehmendem Vorrang:

()   - Gruppierung
! ~ -   - monäre Operatoren
* / %   - arithmetische Operatoren
+ -   - arithmetische Operatoren
<< >>   - logische Verschiebung
&   - bitweise UND
^   - bitweise exklusives ODER
|   - bitweise ODER
= *= /= %= += -=   - Zuordnung
&= ^= |= <<= >>=,   - Trennzeichen für Ausdrücke

Vordefinierte Umgebungsvariablen:

Variablenname Bedeutung Verzeichnispfad/Standardwert
     
ALLUSERSPROFILE Pfad zum Verzeichnis für "ALL Users" C:\Dokumente und Einstellungen\All Users oder C:\Users\All Users
APPDATA Pfad zu "Anwendungsdaten" bzw. "AppData" C:\Dokumente und Einstellungen\Benutzername\Anwendungsdaten
Unter Vista: C:\Users\Benutzername\ProgramData
COMPUTERNAME Rechnername
CommonProgramFiles Verzeichnis gemeinsamer Dateien C:\Programme\Gemeinsame Dateien oder C:\Program Files\Common Files
COMSPEC CMD (Komandozeile, Shell, Eingabeaufforderung)
HOMEDRIVE Homelaufwerk, Startlaufwerk C:\
HOMEPATH Homeverzeichnis C:\Dokumente und Einstellungen\Username oder C:\Users\Username)
LOCALAPPDATA (nur Vista) Lokale Programmdaten C:\Users\Username\AppData\Local
LOGONSERVER Logon-Server - Anmeldeserver, Domain Controller Lokal: \\Computername
NUMBER_OF_PROCESSORS Anzahl Prozessoren 1
OS Windows-OS-Name Windows_NT
PATH Verzeichnisse, in denen nach Befehlen gesucht wird Die Verzeichnisse werden durch ein ; getrennt (siehe Screenshot oben)
PATHEXT Dateiendungen (siehe Screenshot oben)
ProgramData (nur Vista) entspricht %ALLUSERSPROFILE% C:\ProgramData
ProgramFiles Verzeichnis für installierte Programme C:\Programme oder C:\Program Files
PROMPT Anzeigeformat der Eingabeaufforderung PROMPT $P$G
Public (nur Vista) Ablage für Dokumente und Musik, C:\Users\Public
die von mehreren Benutzern verwendet werden
PROCESSOR_ARCHITECTURE  Prozessor Typ x86 oder x64
PROCESSOR_IDENTIFIER Prozessor Kennung z.B. x86 Family 15 Model 2 Stepping 7, GenuineIntel
PROZESSOR_LEVEL Prozessor Level 15
PROZESSOR_REVISION Prozessor Version
SYSTEMDRIVE Windows-Laufwerk C:\
SYSTEMROOT Windows-Verzeichnis C:\Windows
TEMP System-Temp-Verzeichnis C:\Windows\Temp
TMP System-Temp-Verzeichnis C:\Windows\Temp
USERDOMAIN Domänenname Lokal: Computername
USERNAME Name des angemeldeten Benutzers
USERPROFILE Pfad zum eigenen Profilverzeichnis C:\Dokumente und Einstellungen\Username
nur Vista: C:\Users\Username
WINDIR Windows Verzeichnis C:\Windows



Dynamische Umgebungsvariablen:

CD   Gibt das Verzeichnis aus, in dem sich der Abfragende gerade befindet
DATE   Aktuelles System-Datum
TIME   Aktuelle System-Zeit
ERRORLEVEL   Fehlercode des zuletzt ausgeführten Befehls
RANDOM   Generiert eine Zufallszahl zwischen 0 und 32767
CMDCMDLINE   Beinhaltet die Befehlszeile des aktiven Kommandointerpreters, siehe auch COMSPEC

Zu den "Dynamische Umgebungsvariablen" gehören auch die eingeschlossenen %-Zeichen, also z. B. %CD% oder %DATE%.

Unter den neueren auf NT-basierenden Versionen von Windows

(Windows NT/2000/2003/XP/2003/Vista/Win7/2008) werden Umgebungsvariablen, welche nur den aktuellen Benutzer betreffen, in der Registry

unter

HKEY_CURRENT_USER\Environment

und für Vista/Win7 zusätzlich noch unter

HKEY_CURRENT_USER\Volatile Environment.

Für Umgebungsvariablen, welches das System betrifft, ist der Registryzweig unter


HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Control\Session Manager\Environment

zuständig.

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