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Kundenbeziehungen werden mit CRM Systemen gesteuert

Wenn Informationen und Dienste an alle Geräte und Komponenten in einem Netzwerk übertragen werden sollen, nutzt man dafür eine Broadcast-Adresse. Diese setzt sich aus den gültigen IP-Adressen und der Netzmaske zusammen und dient Administratoren dazu, die erfolgreiche Übertragung von Datenpaketen zu überprüfen. In diesem Beitrag verraten wir Ihnen, welche unterschiedlichen Arten von Broadcast-Adressen es gibt. Außerdem zeigen wir anhand eines Beispiels, wie Sie die Broadcast-Adresse Ihres Netzwerks herausfinden können.

Gibt es auch Broadcast-Adressen für MAC-Adressen?

Ja, im Gegensatz zum IP-Broadcast verwendet man hier aber eine Adresse, bei der alle 48 Bits auf „1“ gesetzt sind (FF-FF-FF-FF-FF-FF).

Kann ich mit einem Broadcast auch Nachrichten an ausgewählte Teilnehmer versenden?

Nein, ein Broadcast erreicht immer alle Teilnehmer eines lokalen Netzwerks. Möchten Sie Datenpakete an dedizierte Empfänger versenden, müssen Sie stattdessen einen Multicast verwenden.

Worin besteht der Unterschied zwischen Broadcastadresse und Netzadresse?

Die Netzadresse (oder Subnetzadresse) ist immer die erste Adresse eines Netzes, die Broadcastadresse die letzte. Diese können beide nicht an Hosts vergeben werden.

1. Definition: Was versteht man unter einem „Broadcast“ und wozu wird er verwendet?

In der Informations-Technologie bezeichnet man als Broadcast (auf Deutsch „Rundruf“) eine Nachricht, die gleichzeitig an alle Teilnehmer eines Netzwerkes gesendet wird.

Die Broadcast-Adresse wird auch beim Drucken genutzt

Auch beim Drucken erfüllen Broadcasts eine Aufgabe: Das Kommunikationsprotokoll SMB sucht damit im lokalen Netzwerk nach Datei- und Druckerfreigaben.

Er kommt in einem Computernetz in der Regel dann zum Einsatz, wenn die IP des Nachrichten-Empfängers noch unbekannt ist. Broadcasts werden unter anderem von DHCP, ARP oder Wake-On-LAN-Prozessen genutzt, aber auch netzwerkfähige Computerspiele verwenden sie z.B., um Listen mit offenen Spielen innerhalb des Netzwerkes zu finden.

Und auch das Kommunikationsprotokoll SMB greift auf Broadcasts zurück: Es sucht damit nämlich im lokalen Netz nach Datei- und Druckerfreigaben.

2. Es wird zwischen zwei Arten von Broadcasts unterschieden

Bei einem Broadcast erreicht das Datenpaket alle Teilnehmer innerhalb des lokalen Netzwerkes, ohne dass diese dafür explizit als Empfänger angegeben werden müssen. Jeder Empfänger kann dieses im Anschluss öffnen, die darin enthaltenen Informationen interpretieren und darauf reagieren (also Anweisungen ausführen) oder die Nachricht verwerfen.

Man unterscheidet dabei zwischen zweierlei Arten von Broadcast:

  • Beim Limited Broadcast wird als Zieladresse die 255.255.255.255 angegeben. Technisch gesehen zielt dieser dabei auf alle existierenden Adressen ab, in der Realität liegt das Ziel aber immer im (eigenen) lokalen Netz und kann so direkt in einen Ethernet-Broadcast umgesetzt werden. Von einem Router werden Limited-Broadcast-Pakete nicht weitergeleitet.
  • Beim Directed Broadcast sind hingegen immer alle Empfänger eines bestimmten Netzes das Ziel. Die Broadcast-Adresse setzt sich in diesem Fall aus der IP des Zielnetzes und dem Setzen aller Hostbits auf den Wert „1“ zusammen. Eine Dedicated Broadcast Adresse ("Gerichtete Broadcast Adresse") enthält als Suffix demnach nur Einsen. Befindet sich das Ziel nicht im eigenen Netz, wird das Datenpaket vom Router weitergeleitet, und erst im Zielnetz in einen Ethernet-Broadcast umgesetzt. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass Quell- und Zielnetz unterschiedlich sind. Sind Quell- und Zielnetz identisch, spricht man von einem sogenannten „Local Broadcast“, der in diesem Falle einem „Limited Broadcast“ gleichzusetzen ist.

Gut zu wissen: Hostbits sind ein Teil der IP-Adresse, mit dessen Hilfe Sie einen bestimmten Host in einem Subnetz identifizieren können. Dabei bestimmt die Subnetzmaske, welcher Teil der Adresse für die Netzwerkbits und welcher für die Hostbits verwendet wird. Die IPv4-Adresse 192.168.0.53/28 hätte beispielweise einen Hostbit-Anteil von 4, da 28 der insgesamt 32 zur Verfügung stehenden Bits bereits für den Netzwerkteil reserviert sind.

3. Die Broadcast-Adresse zu ermitteln kann sehr aufwendig sein

Um die Broadcast-Adresse Ihres Netzwerkes zu ermitteln, brauchen Sie als erstes die IP-Adresse und die Subnetzmaske Ihres Computers. Die bekommen Sie am einfachsten über die Eingabeaufforderung:

  1. Geben Sie „cmd“ in die Suchzeile des Startmenüs ein, um die Windows-Konsole zu öffnen.
  2. Tippen Sie dort den Befehl
ipconfig /all

Dieser liefert neben allerlei interessanten Informationen (z.B. zu DNS, DHCP oder dem Standardgateway) auch Ihre eigene IP-Adresse und die zugehörigen Subnetzmaske zurück. Anhand dieser können Sie nun die Broadcast-Adresse ableiten.

ipconfig/all Ergebnis in der Eingabeaufforderung

Neben allerlei anderen interessanten Informationen liefert der Befehl ipconfig /all auch Ihre eigene IP-Adresse und die zugehörigen Subnetzmaske zurück.

Unser Test-Rechner hat die IP-Adresse 192.168.178.41 und die Subnetzmaske 255.255.255.0. Letztere wird aber meist in Form des sogenannten CIDR-Suffixes („Classless Inter-Domain Routing“) dargestellt.

Eine IPv4-Adresse hat immer eine Größe von 32 Bit und besteht aus 4 Oktetten. Die Subnetzmaske aus unserem Beispiel sieht in der binären Schreibweise demnach wie folgt aus:

11111111.11111111.11111111.00000000

Daraus lässt sich nun die CIDR-Schreibweise ableiten, denn diese wird durch die Anzahl der Einsen bestimmt. In unserem Beispiel sind 3 Oktette vollbelegt mit Netzwerkbits, das heißt wir haben 3 x 8 = 24 Einsen und somit einen CIDR von /24. Die noch verbleibenden 8 Bit (32 – 24) sind für den Hostbereich reserviert.

3.1. Anzahl der Hosts ermitteln

Aus dem CIDR können wir nun die Anzahl der Hosts berechnen. Wir wissen bereits, dass 8 Bit für den Hostanteil reserviert sind, das bedeutet, dass theoretisch 2 hoch 8 (also 256) Adressen vergeben werden könnten. Effektiv sind es in unserem Beispiel allerdings „nur“ 254, da wir die Netzwerkadresse und die Broadcastadresse abziehen müssen.

3.2. Broadcastadresse berechnen

Um aus den oben genannten Informationen nun die Broadcastadresse zu berechnen, werden alle Hostbits unserer IP-Adresse auf 1 gesetzt. Dazu müssen wir Sie ebenfalls in die binäre Schreibweise umwandeln:

11000000.10101000.10110010.101001

Aus dem vorangegangenen Abschnitt wissen wir bereits, dass wir für den Hostbereich noch 8 Bit zur Verfügung haben Das bedeutet, wir setzen alle Bits des letzten Oktetts auf „1“.

11000000.10101000.10110010.111111

In der Dezimalschreibweise lautet unserer Broadcastadresse also:

192.168.178.255

Tipp: Wenn Ihnen das Rechnen zu kompliziert und zeitaufwändig ist, können Sie auch einfach einen der kostenlosen Adressen-Rechner (z.B. den von Netways) im Internet verwenden.

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Broadcast-Adresse: Zusammensetzung und Funktion der IP-Adresse
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