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Es gibt inzwischen ja zahlreiche verrückte Seiten im Internet und eine der bekanntesten davon ist sicherlich elgooG, die schon seit Jahren immer wieder für einen Lacher gut ist. Was beim ersten Lesen wie ein lustiges Fantasie-Wort klingt, ist nämlich in Wahrheit eine Spiegelseite der bekannten Suchmaschine Google. Einst als Scherz der Entwickler gedacht, verfolgt diese mittlerweile (unbeabsichtigt) auch einen tieferen Sinn. In diesem Artikel bringen wir Licht ins elgooG-Dunkel und zeigen, welche Funktionen die Seite im Vergleich zu Google bietet.

Ist elgooG ein offizielles Easter-Egg von Google?

Nein. Die Betreiber des Mirrors stehen mit dem „echten“ Google in keinerlei Beziehung.

Kann ich mit elgooG ernsthafte Suchanfragen durchführen?

Im Prinzip können Sie mit elgooG genau die gleichen Suchanfragen wie mit Google durchführen. Die seitenverkehrte Anzeige macht das Ganze auf Dauer allerdings etwas mühselig.

Gibt es die elgooG-Seite überhaupt noch?

Die erste Version der Spiegelseite ist zwar inzwischen nicht mehr online, elgooG wird aber auf verschiedenen Mirror-Servern weiterhin gepflegt.

1. Was ist elgooG und wie ist es entstanden?

Wird eine Website besonders stark frequentiert, kann es sein, dass der Server, auf dem diese gehostet ist, dem Ansturm nicht mehr gewachsen ist. In solchen Fällen weichen die Betreiber häufig auf sogenannte Mirror-Seiten auf anderen Servern aus, auf denen die Inhalte der Originalseite gespiegelt werden. Die Besucher werden dann dorthin umgeleitet und somit die eigentliche Seite entlastet.

Im Falle von elgooG ist der Ausdruck „gespiegelt“ sogar wörtlich zu nehmen, denn die Seite sieht aus, als würde man den Bildschirm durch einen Spiegel betrachten. Dabei werden nicht nur Logo, Schrift und Bilder, sondern auch die Suchanfragen seitenverkehrt (also von rechts nach links) wiedergegeben. Suchen Sie beispielsweise nach dem Begriff „Werbung“ tippen Sie das Wort „gnubreW“ ein.

Startseite von elgoog.im - leider nicht auf deutsch

Bei elgoog ist der Ausdruck "gespiegelt" wörtlich zu nehmen: Logo, Schriften, Bilder und sogar die Suchergebnisse werden seitenverkehrt wiedergegeben.

Auch die Suchergebnisse erscheinen im Anschluss als Spiegelseite und werden von rechts nach links gelesen. Und auch den Scrollbalken finden Sie bei elgooG nicht wie gewohnt auf der rechten Seite, sondern am linken Bildschirmrand.

Elgoog ist kein offizielles Easter Egg von Google und erfährt seitens des Unternehmens auch keine Unterstützung. Die Spiegelseite wurde Anfang der 2000er Jahre vom Satire-Portal „All Too Flat“ ins Leben gerufen, und wird auch heute noch von diesem betrieben.

Gut zu wissen:All Too Flatwurde Anfang der 2000er Jahre von drei Studenten (Ton, KennyB und Ben) der Cornell University gegründet.

Die erste Version von elgooG ist mittlerweile nicht mehr online. Es gibt aber mehrere inoffizielle Mirrors, die die gespiegelte Google-Version anbieten (z.B. www.elgoog.im oder www.elgoog.info). Alternativ können Sie die Spiegelseite aber auch aufrufen, indem Sie den Begriff „elgooG“ in die Suchleiste von Google eingegeben und die Schaltfläche „Auf gut Glück!“ anklicken.

elgooG über Google aufrufen

elgoog wird von Google zwar nicht unterstützt, es lässt sich aber dennoch über die Suchleiste der offiziellen Seite aufrufen.

1.1. elgooG schlägt der Internet-Zensur ein Schnippchen

Richtig bekannt geworden ist elgooG allerdings erstmals 2002. Im Zuge umfassender Zensur-Maßnahmen entschied die chinesische Regierung, auch den Zugriff auf Google zu sperren. Dabei entging der staatlichen Zensur-Behörde allerdings lange Zeit die Existenz von elgooG, über das Google auch weiterhin erreichbar blieb. Auf diese Weise leistete und leistet das Rückwärts-Google auch heute noch eher ungewollt einen Beitrag zur Völkerverständigung.

Gut zu wissen: Von Google selbst erfährt die Spiegelseite leider keinerlei Unterstützung. Auch die Bitte von „All Too Flat“, zum Zwecke der Betriebskosten-Deckung T-Shirts mit elgooG-Aufdruck produzieren und verkaufen zu dürfen, wurde kategorisch abgelehnt.

2. Lustige und Tricks und Spiele in elgooG

Im Gegensatz zur „echten“ Google-Startseite, die eher spartanisch daherkommt, finden Sie beim Aufruf von elgooG eine ganze Reihe Buttons vor, mit denen Sie Features oder Games starten können. Dabei handelt es sich eigentlich um versteckte Easter Eggs, die in der offiziellen Version erst mit Hilfe bestimmter Befehle über die Suchleiste freigeschaltet werden müssen.

Die Schaltfläche "Underwater“ startet beispielsweise eine Art „Ozean-Suche“, die Ihnen die Suchergebnisse in Form von Fischen zurückliefert.

2.1. Mit Google Gravity stellen Sie alles auf den Kopf

Gravity“ stellt hingegen Ihre gesamte Google-Suche auf den Kopf. Sobald die die Maus das erste Mal bewegen, fällt die komplette Seite auseinander. Bei jedem Versuch, eine Suche zu starten, kommen neuen Fragmente hinzu.

Die Links und Suchleiste bleiben zwar weiterhin voll funktionsfähig, allerdings fallen auch die Ergebnisse als Bausteine (und natürlich spiegelverkehrt) ins Bild. Falls Ihnen das immer noch nicht genug Chaos sein sollte, können Sie einfach auf eine freie Stelle auf dem Bildschirm klicken und mit der Maus nochmal alles ordentlich durcheinanderwirbeln. Sinnvoll? Eher nicht – aber Spaß macht es trotzdem!

Gut zu wissen: Die Effekte von "Google Gravity" sind ausschließlich den Nutzern des Chrome-Browser vorbehalten.

2.2. Für Gelegenheitszocker: T-Rex Game und Snake

Auch für Spielebegeisterte hält elgooG ein paar lustige Gimmicks bereit. Beim „T-Rex Game“ steuern Sie beispielsweise einen pixeligen Dinosaurier durch eine nicht minder pixelige Wüstenlandschaft und überspringen dabei möglichst viele Kakteen und Flugsaurier. In dem Arcade-Klassiker „Pacman“ geht es hingegen genau wie im ersten Handy-Game „Snake“ vornehmlich ums Punktesammeln durch Nahrungsaufnahme.

elgooG T-Rex Game

Genauso unterhaltsam wie Tetris: Beim „T-Rex Game“ steuern Sie einen pixeligen Dinosaurier durch eine ebenso pixelige Wüstenlandschaft.

2.3. Hauen Sie in die Saiten mit Guitar

Mit „Guitar“ lassen Sie Ihrer musikalischen Kreativität freien Lauf. Das Doodle simuliert nämlich eine voll funktionsfähige E-Gitarre samt aller Saiten. Sie können Ihre Melodien sogar aufnehmen und zu einem späteren Zeitpunkt wieder abspielen. Allerdings läuft „Guitar“ nur unter Mozilla Firefox und dem Internet Explorer ohne Einschränkungen.

elgooG Guitar-Doodle

Das „Guitar“-Doodle funktioniert leider nur unter Mozilla Firefox und dem Internet Explorer ohne Einschränkungen.

2.4. IP-Location weiß genau, wo Sie sich gerade befinden

IP-Location ermittelt Ihre IP-Adresse sowie den Breiten- und Längengrad und zeigt Ihren Standort auf Google Maps an.

2.5. Direktverbindung zum Bing Mirror

Und last but not least: Falls Ihnen das Rückwärts-Google irgendwann nicht mehr genügen sollte, gelangen Sie über den Button „Bing Mirror“ direkt zur Spiegelseite der gleichnamigen Suchmaschine.

Abgesehen von den bereits genannten Tricks und Games gibt es in elgooG aber noch zahlreiche weitere lustige (versteckte) Gimmicks. Darunter beispielsweise den "Zipper", der ihr Suchmaschinen-Fenster durch einen Reißverschluss teilt oder "Zerg Rush", bei dem die Suchergebnisse zerstört werden, wenn Sie nicht schnellstens mit dem Mauszeiger darauf klicken.

elgooG Zipper

Der Zipper teilt Ihr Suchmaschinen-Fenster durch einen Reißverschlusses.

Eine Übersicht über die unterhaltsamen Gelegenheitsspiele finden Sie auch im folgenden Video:

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elgooG: Was steckt hinter der verwirrenden Suchmaschine?
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