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Internet über Glasfaser verspricht eine deutlich schnellere Datenübertragung im Vergleich zu Kabel oder DSL. Seit Jahren wird viel diskutiert über das Thema, aber was steckt eigentlich dahinter? Und wie ist der aktuelle Stand in Deutschland?

Was ist Glasfaser-Internet?

Dabei handelt es sich um eine spezielle Technologie zur Datenübertragung, die deutlich schneller als herkömmliche Methoden ist.

Gibt es bereits ein Glasfasernetz in Deutschland?

Der Großteil der Datenübertragung geschieht bereits über Glasfasern. Allerdings sind nur wenige Haushalte mit einem direkten Glasfaseranschluss ausgestattet.

Lohnt sich Glasfaser-Internet?

Langfristig gesehen lohnt es sich definitiv, da unser Surfverhalten immer schnelleres Internet erfordert. Allerdings muss hierfür noch viel ausgebaut werden.

1. Glasfaser sorgt für Highspeed Internet

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Glasfasern sind die Rennstrecken der Internetübertragung.

Es gibt kaum einen Lebensbereich, der nicht schon digitalisiert wurde: Wir streamen Musik und Filme, erledigen Einkäufe und Bankgeschäfte online, speichern gigantische Mengen an Bildern und Daten in der Cloud - wir kommunizieren, arbeiten, lernen und entspannen in der digitalen Welt. Das hat natürlich zur Folge, dass immer mehr und größere Daten beim Surfen anfallen. Der gute alte DSL-Anschluss kommt da schnell an seine Grenzen. Die Alternative heißt Glasfaser-Internet.

Glasfaser wird gerne als die digitale Zukunft bezeichnet. Mit Lichtgeschwindigkeit durch das Internet! Das ist keine Vision mehr, sondern bereits Realität. Mit Datenübertragungsraten bis zu 1 Gbit/s sollen ganz neue Geschwindigkeitsdimensionen erreicht werden. Jedoch sind nur wenige Haushalte tatsächlich mit dem Glasfasernetz verbunden. Bis ganz Deutschland von der Highspeed-Bandbreite profitieren kann, ist es noch ein weiter Weg.

1.1. Funktionsweise des Glasfasernetzes

Eine Glasfaser ist ein aus geschmolzenem Glas gezogener, extrem dünner Faden. Selbst ein Haar wirkt gigantisch neben einer solchen Faser. Sie ermöglicht die Übertragung von Daten mit Hilfe von Licht. Im Gegensatz zu elektrischen Impulsen, wie sie bei Kupferkabeln verwendet werden, können Daten so nämlich wesentlich schneller transportiert werden. Und noch dazu mit weit weniger Verlusten, da die Lichtsignale weitaus weniger anfällig sind gegenüber elektrischen oder magnetischen Störungen.

Die einzelnen Fasern werden gebündelt und in Form von dicken Glasfaserkabeln unterirdisch verlegt. Über Vermittlungsstellen sind sie miteinander verbunden und bilden so ein riesiges Glasfasernetz. 

2. Kombinierte Glasfaser- und Kupferleitungen sind der Standard

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Bis zum Verteilerkasten und nicht weiter. In der Regel endet hier das Glasfasernetz - weiter geht es über Kupferleitungen.

Glasfasern bilden schon heute das Grundgerüst, mit dem Daten weltweit übertragen werden. Jedoch verfügen nur die wenigsten Haushalte über einen direkten Glasfaseranschluss. In der Regel ist eine gewisse Strecke von den Glasfaserleitungen bis zum WLAN-Router noch mit Kupferkabeln abgedeckt.

Den Standard bildet FTTC (Fiber-to-the-Curb), was eine Glasfaserverbindung bis zum Bordstein bedeutet. Die Glasfaserleitung endet in einem Verteiler, der über einen Kupferdraht mit dem Gebäude des Endnutzers verbunden ist.

Die letzten hundert Meter müssen die Daten also über die langsamere Kupferleitung absolvieren. Das sind entweder Telefon-Kabel (DSL) oder TV-Koaxialkabel (Kabelnetz). Hier sind zwar bereits Übertragungsraten bis zu 300 Mbit/s im Download und 100 Mbits/s im Upload möglich. Jedoch nimmt die Bandbreite mit steigender Entfernung zum Verteilerkasten konstant ab. 

Unterschied DSL und VDSL

Bei DSL werden sämtliche Daten über Kupferleitungen übertragen. Was früher einmal als schnelle Lösung galt, ist heute jedoch längst überholt. Bei VDSL werden die Daten zumindest bereits über Glasfasern bis zum Verteiler transportiert (FTTC) und nur noch auf den letzten Metern über Kupfer. 

2.1. FTTB & FTTH - die Zukunft des Glasfaser Internets

Besser ist es also, wenn die Glasfaserleitung direkt bis zum Gebäude reicht. Diesen Fall bezeichnet man als FTTB (Fiber-to-the-Buildung). Das Gebäude ist also direkt mit dem Glasfasernetz verbunden. Hier müssen die Daten nur noch eine sehr kurze Distanz über Kupferleitungen vom Keller bis zum Router zurücklegen. Dadurch ist bereits eine deutlich schnellere Übertragungsrate möglich.

Die Königsklasse bildet jedoch FTTH (Fiber-to-the-Home). Hier reicht die Glasfaserverbindung bis direkt in die Wohnung des Nutzers. Dies ist jedoch äußerst selten und nur in Neubaugebieten oder wenigen Kernsanierungen zu finden. Diese Haushalte kommen gänzlich ohne Kupferkabel aus und profitieren so von dem ungeschwächten Highspeed-Internet.

3. So sieht es aktuell in Deutschland aus

Grundsätzlich besteht in Deutschland der große Teile des Kabelnetztes bereits aus Glasfasern. Allerdings reichen diese in den meisten Fällen nur bis zu den Verteilerstationen und nicht bis zum Nutzer in die Wohnung. Etwas mehr als 4 Millionen Haushalte haben theoretisch aktuell Zugang zu einem direkten Glasfaseranschluss. Davon sind einige Zugänge jedoch noch ungenutzt, da viele Haushalte nach wie vor einen DSL oder Kabelanschluss verwenden.

Es wird sicherlich noch eine Weile dauern, bis in Deutschland flächendeckend das Glasfasernetz ausgebaut ist und ein Großteil der Internetnutzer dieses auch nutzt. Langfristig führt jedoch kein Weg an dem Glasfaser-Internet vorbei und alle aktuellen Techniken mit FTTC sind nur Übergangslösungen.

3.1. Ausbau der Glasfaseranschlüsse

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Der Ausbau der Glasfaserleitungen verläuft momentan eher schleppend. Besonders in ländlichen Gebieten.

Das Problem ist, dass der Ausbau der Glasfaserleitungen sehr kostspielig und aufwändig ist. Deswegen versuchen die Netzanbieter momentan, die Kupferleitungen solange es geht zu nutzen. Außerdem spekulieren auch manche, dass LTE, also die Datenübertragung per Funk, irgendwann die Kabelverlegung überflüssig machen könnte.

Besonders die Telekom hat den Ausbau des Glasfaser Internets vorangetrieben. Aber auch einige kleinere regionale Anbieter wollen die Ausweitung des Glasfasernetzes voranbringen. Trotzdem stockt es immer wieder. Das liegt vor allem daran, dass mit VDSL für die meisten Nutzer eine ausreichende Übertragungsgeschwindigkeit verfügbar ist. Oftmals fehlt also das Interesse an den schnelleren Leitungen. 

Hinzu kommt, dass die nötigen Tiefbauarbeiten, um die Glasfaserkabel zu verlegen, sehr teuer sind und in dicht besiedelten Städten auch einen großen Aufwand bedeuten. Es spielen also sowohl Interessenkonflikte, als auch wirtschaftliche Gründe beim Ausbau mit.

4. Vorteile von Glasfaser Internet 

Ein Internetzugang über Glasfaser ist nur möglich, wenn eine Glasfaser-Verbindung bis zum Haus - oder besser noch bis in die Wohnung - besteht. Der Zugang alleine reicht aber nicht. Zusätzlich brauchen Sie auch einen entsprechenden Glasfaser-Tarif sowie die nötige Hardware (Glasfasermodem). Angeboten werden die Tarife von sämtlichen Internetanbietern, die auch DSL und Co vertreiben.

Die Verfügbarkeit eines Glasfaseranschlusses an ihrem Wohnort können Sie bei der Telekom prüfen.

Glasfaser bietet neben den enorm schnelleren Download- und Uploadgeschwindigkeiten nämlich zahlreiche Vorteile:

  • Es ist kaum fehleranfällig, da es durch elektrische Signale nicht gestört wird.
  • Keine Übertragungsverluste bei großen Distanzen oder wenn viele Nutzer gleichzeitig darauf zugreifen.
  • Es gibt so gut wie keine Abweichungen zwischen gebuchter und tatsächlicher Bandbreite.

Die Glasfaser wird Ihnen auch im folgenden YouTube-Video noch einmal erklärt:

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Glasfaser Internet: Mit Lichtgeschwindigkeit ins Netz
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