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Online bezahlen mit Mastercard, Visa und anderen Kreditkarten

Online einkaufen ist bequem und geht in den meisten Fällen deutlich schneller als die Shopping-Tour im Geschäft. Kein Wunder also, dass immer mehr Menschen in Online-Shops einkaufen und so auch über das Internet bezahlen. Doch wie sicher ist die Online-Bezahlung mit Kreditkarten wie MasterCard und Co. eigentlich? Diese Tipps sollten Verbraucher beim Online-Einkauf beachten, um ihre sensiblen Bankdaten zu schützen und die häufigsten Fehler zu vermeiden.

1. Wie sicher sind Online-Zahlungsmethoden?

Mit wenigen Klicks die Absender- und Empfängerdaten eingeben und schon ist das Geld versendet. Per Sofortüberweisung oder PayPal trifft es sogar schon wenige Sekunden später beim Empfänger ein. Online-Zahlungen sind die perfekte Bezahlmethode für die moderne Zeit: schnell und möglichst unkompliziert. Doch dieser Komfort ist nicht ohne jedes Risiko. Denn wer online bezahlt, versendet sein Geld – mit Ausnahme bei der Zahlungsmethode auf Rechnung – schon bevor die bestellte Ware erhalten wurde. Wird fehlerhafte oder gar keine Ware geliefert, liegt es beim Kunden, sich das Geld zurückzuholen. Außerdem besteht die Gefahr, dass die Zugangsdaten zum Online-Banking von Betrügern und kriminellen Hackern abgefangen und von Unbefugten missbraucht werden. Dieses Risiko ist jedoch nicht bei allen Online-Zahlungsmethoden gleich hoch.

2. Zahlungen mit Kreditkarten

Fast jeder Shop im Internet bietet eine Online-Zahlung per Kreditkarte an. In den USA schon längst Zahlungsmittel Nummer eins, haben Kreditkarten in Deutschland eine geringere Akzeptanz bei Verbrauchern. Die anfängliche Skepsis gegenüber Kreditkarten legt sich aber auch bei den Deutschen so langsam ab. Laut einer aktuellen Studie der Bundesbank benutzen bereits 37% der Käufer bei Online-Zahlungen eine Kreditkarte. MasterCard und Visa gehören zu den führenden Kreditkarten-Anbietern. American Express (Amex) versucht Marktanteile zu gewinnen. Diners Club spielt bei den Deutschen kaum eine Rolle als Kreditkartengesellschaft.

Die Kreditkarte als Zahlungsmethode funktioniert für den Verbraucher schnell, besonders wenn er die Kreditkartennummer bereits im Online-Shop hinterlegt hat. Früher war das problematisch, da die Datenbanken der Händler häufig gehackt werden. Wenn Kriminelle persönliche Daten, Adressen und Kreditkartennummern gestohlen haben, konnten sie damit auf Shopping-Tour gehen. Doch die Kartenanbieter haben gegengesteuert. Heute reicht die Kreditkartennummer allein nicht mehr aus, um mit MasterCard oder Visa bezahlen zu können. Die Anbieter haben Sicherheitsmechanismen eingeführt, um Karteninhaber zu schützen.

Weiterer Vorteil für Visa und MasterCard Kreditkarten
Die Zahlung mit MasterCard und Co. hat neben der Schnelligkeit auch den Vorteil, dass auf ausländischen Websites mit Fremdwährung bezahlt werden kann. Hier sollten Sie sich allerdings im Voraus über mögliche Zusatzkosten durch den Wechselkurs informieren.

Neben der praktischen Anwendung gilt die Online-Zahlung per Kreditkarte heute als ziemlich sicher. Und sie soll noch sicherer werden: Denn ab Dezember 2020 müssen Zahlungen im Netz über das sogenannte 3-D-Secure-Verfahren abgewickelt werden. Dabei handelt es sich um eine zweifache Identifikation, auch starke Kundenauthentifizierung genannt.

Beim 3D-Secure-Verfahren wird neben den normalen Bankdaten zusätzlich eine TAN, ein Fingerabdruck oder ein weiteres Passwort angefordert. Gelangt eine unbefugte Person an Ihre geheimen Daten sowie Kreditkartennummer und Prüfziffer, kann er trotzdem keine Bestellungen mit Ihrer Kreditkarte tätigen.

Die führenden Kreditkartenaussteller MasterCard (MasterCard Identity Check) und Visa (Verified by Visa) bieten dieses Sicherheitsverfahren bei Online-Zahlungen schon länger an.

Weitere Vorteile bei Zahlungen mit Kreditkarten:

Je nach Anbieter und Kartenmodell erhalten Kreditkarten-Inhaber bei Nutzung der Karte einen Bonus, z.B. Cashback bei bestimmten Händlern, Rabatt beim Tanken, oder eine Reiserücktrittsversicherung bei der Reisebuchung.

Einer der größten Vorteile der Nutzung von Visa und MasterCard ist aber, dass Sie damit nicht nur schnell bezahlen, sondern auch schnell eine Gutschrift erhalten können. Diesen Vorteil nutzen beispielsweise viele Glücksspiel-Anbieter und Online Casinos, um Spieler im Falle eines Gewinns auszuzahlen.

2.1 PayPal

Für schnelle Zahlungen und Gutschriften ist auch PayPal bekannt. PayPal ist ein amerikanisches Unternehmen, das sich als Mittelsmann zwischen den Händler, bei dem Sie einkaufen wollen, und Ihre Bank schaltet. Haben Sie Ihr Girokonto oder Kreditkarte mit einem PayPal Konto verknüpft und eine E-Mail-Adresse hinterlegt, dient diese E-Mail-Adresse als Ihre Kontonummer. Mit ihr können Sie kostenlos Geld an Freunde und Familie senden oder empfangen, oder in einem Online-Shop einkaufen. Sind Sie selbst Händler oder möchten den Käuferschutz in Anspruch nehmen, wird für die jeweilige Transaktion eine kleine Gebühr fällig. Gleiches gilt für Transaktionen in einer Fremdwährung.

Das Gute an Paypal: Sie müssen Ihre vertraulichen Bankdaten nicht an jeden einzelnen Shop im Netz herausgeben, sondern geben diese nur bei PayPal selbst an. Außerdem haben Sie besagten Käuferschutz, sodass Sie im Falle eines Betrugs, wie etwa bei nicht gelieferter Ware, Ihr Geld von PayPal erstattet bekommen.

2.2 Amazon Pay

Ähnlich wie PayPal agiert auch Amazon Pay als Drittanbieter. Es bieten noch nicht viele Online-Shops die Zahlungsmethode an, es werden jedoch immer mehr. Tätigt man eine Zahlung über Amazon Pay, wird die Bankverbindung genutzt, die man in seinem regulären Amazon-Konto hinterlegt hat. So kann man auch mit dieser Methode auf die Eingabe seiner Bankdaten in jedem einzelnen Shop verzichten. Zusätzlich gilt auch hier eine Art Käuferschutz. Alle über Amazon Pay getätigten Zahlungen – egal, ob bei Amazon selbst oder in einem externen Shop – unterliegen der Amazon-Garantie.

2.3 Apple Pay

In vielen großen Online-Shops kann man mittlerweile auch per Apple Pay bezahlen. So zum Beispiel bei Zara, oder – wenig überraschend – bei Apple selbst. Bei dieser Methode wird zum Bezahlen eine einmalig generierte Stellvertreter-Nummer genutzt. Diese enthält die Bankdaten und überträgt sie verschlüsselt an den Händler. Da dieser Code für jede Transaktion neu erstellt wird, bringt es Unbefugten also auch nichts, ihn abzufangen. So bleiben Ihr Bankkonto und Ihre Kreditkartendaten geschützt. Apple verspricht zudem, dass Ihre Kartennummer weder auf Ihrem Smartphone, noch auf den Apple Servern gespeichert werde. 

2.3 Google Pay

Eine ähnliche Lösung wie Apple bietet auch Google an. Diese können Besitzer von Android Handys oder Geräten mit anderen Betriebssystemen nutzen. Auch bei Google Pay werden Einmalschlüssel für die Transaktion genutzt, die die Bankdaten verschlüsselt weiterleiten. Hier gibt es im Gegensatz zu Apple Pay jedoch eine kleine Sicherheitslücke. Damit Sie Google Pay auch nutzen können, wenn Sie einmal keine funktionierende Internetverbindung haben, speichert Google nämlich ein paar Einmalschlüssel auf Ihrem Smartphone ab. Das Problem: Mit einer entsprechenden Schadsoftware könnten diese von Unbefugten ausgelesen und anschließend damit eingekauft werden.

Wer online mit Kreditkarten bezahlt, muss einiges beachten, um die Zahlung sicher und bequem abzuwickeln.

3. Tipps für sichere Online-Zahlungen

  • Prüfen Sie neue oder Ihnen unbekannte Online-Shops auf Seriosität (gibt es ein vollständiges Impressum? Wie sind die Erfahrungsberichte bei Trustpilot und anderen Bewertungsportalen?).
  • Achten Sie darauf, dass Ihr Browser in der Adresszeile eine sichere, verschlüsselte Verbindung zur aufgerufenen Webseite anzeigt. Nur so können Sie sicher sein, dass Ihre Bankdaten verschlüsselt übertragen werden (sehen Sie in der Adressleiste “https” oder ein geschlossenen Schloss-Symbol?).
  • Heben Sie Rechnungen, Bestellbestätigungen und andere Nachrichten immer auf. Im Falle eines Betrugs können Sie diese dann der Polizei vorzeigen.
  • Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Kontoübersicht auf auffällige  Kreditkartenabrechnungen.
  • Browser-Addon-Tipp: Nutzen Sie Netcraft oder andere kostenlose Browser-Erweiterungen, um direkt vor unseriösen Websites gewarnt zu werden

4. Mit Kreditkarte online bezahlen: Wie funktioniert das?

4.1 Wann wird das Geld abgehoben?

Verfügt Ihre Visa- oder MasterCard Kreditkarte über einen Verfügungsrahmen, werden von Ihnen getätigte Zahlungen üblicherweise nur einmal im Monat abgerechnet. Das muss aber nicht zwingend am Anfang oder Ende des Monats sein, sondern kommt auf Ihren individuellen Abrechnungszeitpunkt an.

Bei einigen Kreditkarten hat Ihre Hausbank eigene Regeln durchgesetzt. Achten Sie darauf, dass Ihr Konto zum vereinbarten Abbuchungsdatum immer ausreichend gedeckt ist.

4.2 Wie bekomme ich mein Geld zurück? Rückerstattung bei Kreditkarten

Wurde Ihnen unberechtigterweise Geld von Ihrer Kreditkarte abgebucht, können Sie es bei Visa, MasterCard sowie Amex über das sogenannte Chargeback-Verfahren zurück holen. Dieses Verfahren können sie nutzen bei:

  • doppelten Abbuchungen
  • fehlerhaften Belastungen aufgrund von Kaution
  • Betrug
  • stornierten Flügen, um Ticketpreis erstattet zu bekommen
  • Insolvenz eines Unternehmens, bevor Sie Ihre Ware erhalten haben

5. Das Chargeback-Verfahren

Wurde Ihnen zu viel Geld vom Konto abgebucht oder haben Sie die bestellte Ware nicht erhalten, sollten Sie zunächst einen kühlen Kopf bewahren. Wenn es sich schlicht um einen Fehler des Händlers handeln könnte, kontaktieren Sie ihn und verlangen gegebenenfalls Ihr Geld zurück. Reagiert der Händler nicht auf Ihre Aufforderung oder weigert sich, dieser nachzukommen, wenden Sie sich an Ihre Bank und fordern das Reklamationsformular an.

Dieses füllen Sie aus und senden es mit allen relevanten Unterlagen, die Sie aufbewahrt haben, an die Bank.

Wichtig zu wissen: Je mehr Unterlagen Sie einreichen, die eine ungerechtfertigte Abbuchung belegen, umso schneller kann das Verfahren bearbeitet und Ihr Geld zurückgebucht werden.

Nach der Einsendung wird geprüft, ob Sie in diesem Fall einen Anspruch auf das Chargeback-Verfahren haben und gegebenenfalls eine Rückbuchung durchgeführt. Bei der Reklamation sollten Sie übrigens so schnell wie möglich reagieren, um den Prozess der Rückbuchung zu beschleunigen und Ihre Chance zu erhöhen, das Geld zurück zu erhalten. Denn die Regelungen für Chargeback können kompliziert sein und je mehr Zeit Sie verlieren, desto eher kommen Kriminelle mit dem Geld davon.

Stellen Sie fest, dass eine fremde Person mit Ihrer Kreditkarte eine Transaktion durchgeführt hat, sollten Sie Ihr Konto unbedingt zunächst sperren lassen, bevor Sie eine Reklamation anfordern.

Zusammengefasst:

  • Händler kontaktieren
  • Reklamationsformular anfordern
  • Bei Zugriff von Unbefugten das Konto sperren lassen

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Wie sicher sind Online-Zahlungen mit MasterCard, Visa & Co?
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Eine Antwort auf “Wie sicher sind Online-Zahlungen mit MasterCard, Visa & Co?”

  1. Thomas

    Wie sicher sind Online-Zahlungen mit MasterCard, Visa & Co?
    Ich benutze seit längerer Zeit PayPal und habe damit nur gute Erfahrungen gemacht. Egal was ich mir gekauft habe ist sehr Korrekt bei mir angekommen und es wurde auch richtig immer von meinem Konto abgebucht. Ich kann nur positiv über PayPal sprechen!
    MfG, Thomas

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