Online-Bezahlungsmittel haben sich in vielen Bereichen längst als legale Alternative zu Überweisung, Lastschriftverfahren und Co. etabliert. 2009 wurde mit Bitcoin ist die erste und inzwischen weltweit auch marktstärkste Kryptowährung auf Basis eines dezentral organisierten Zahlungssystems eingeführt. Kryptowährungen können nicht physisch gedruckt oder durch eine zentrale Institution reglementiert werden, sie eignen sich aber dennoch zum Einkaufen oder als Geldanlage. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Bitcoins funktionieren, wer sie erfunden hat und was es genau mit der ominösen Blockchain auf sich hat.
Bitcoin ist mittlerweile die teuerste Kryptowährung der Welt und hat aktuell einen neuen Rekord-Wert von rund 47.571 USD (ca. 39.166 in Euro) pro Bitcoin erreicht (Stand 16.05.2021). Zum Vergleich: Der erste Wechselkurs für 1 Bitcoin im Jahr 2010 lag bei gerade einmal 0,07 USD (ca. 0,06 in Euro).
Für die Entstehung und Validierung der Bitcoin-Transaktion sind die sogenannten Miner zuständig. Dabei handelt es sich um Mitglieder im dezentralen Netzwerk, die die Transaktionen von einem Wallet zum anderen bestätigen.
Wie im Bitcoin-Protokoll nachzulesen ist, sollten insgesamt maximal 21 Millionen Bitcoins auf Welt im Umlauf sein, wobei Stand heute schon mehr als 80 Prozent davon erreicht sind. Wer noch investieren möchte, sollte also nicht zu lange überlegen.
Inhalt
1. Einfach erklärt: Was sind Bitcoins und wer hat sie erfunden?
Bitcoin ist eine digitale Währung, eine sogenannte „Kryptowährung“, die sich in einem globalen, dezentralen Zahlungssystem befindet. Das bedeutet, dass die Transaktionen mit Bitcoins ausschließlich von Person zu Person (P2P) laufen und es keine zwischengeschaltete Banken oder andere Finanzinstitute gibt. Alles ist rein digital, reale Geldscheine oder Münzen zum Anfassen existieren in diesem Zahlungssystem nicht.
Gut zu wissen: Der Begriff „Bitcoin“ setzt sich aus den Wörtern „Bit“ (kleinste digitale Einheit) und dem englischen Wort „Coin“ (dt. „Münze“) zusammen.
Im Normalfall bestimmten Staats- oder Zentralbanken (z. B. die Deutsche Bundesbank oder die Europäische Zentralbank) über das Geld und die Regeln des Zahlungsverkehrs. Sie legen unter anderem fest, welchen Wert eine Währung hat und wie viel davon im Umlauf ist. Digitale Zahlungsmittel wie Bitcoins funktionieren hingegen völlig unabhängig von Staaten oder Banken. Grundsätzlich kann jeder, der einen Computer besitzt, sich daran beteiligen.
Im Gegensatz zu anderen Zahlungssystemen gibt es bei Bitcoins auch keine maximalen Transaktionshöhen oder tägliche Limits, wie es häufig bei vielen Hausbanken der Fall ist. Und auch Überweisungen ins Ausland lassen sich mit einer Kryptowährung ohne Zusatzkosten und lange Wartezeiten bewerkstelligen. Alles, was Sie und der Empfänger dafür benötigen, ist ein Wallet und ein entsprechender Zugriff sowie eine stabile Internetverbindung.
Bitcoin-Erfinder bleibt ein Mysterium
Als Erfinder des Bitcoin-Zahlungssystems gilt der unter Pseudonym auftretende Satoshi Nakamoto, der im Oktober 2008 das Bitcoin-Whitepaper und im Januar des folgenden Jahres die erste Version der Referenzimplementierung Bitcoin Core veröffentlichte.
Der Programmiercode des Bitcoin-Protokolls ist Open-Source und somit für jeden einsehbar. Darin ist auch zu lesen, dass die Maximal-Anzahl sämtlicher Bitcoins auf der ganzen Welt auf insgesamt 21 Millionen begrenzt ist. Für die Entstehung und Validierung der Bitcoin-Transaktion sind die sogenannten Miner zuständig, bei denen es sich um Mitglieder im dezentralen Netzwerk handelt, die die Transaktionen von einem Wallet zum anderen bestätigen.
Der Kurs der Bitcoins schwankte seit der ersten größeren medialen Aufmerksamkeit 2010 stark. Während der Wert eines Bitcoins 2010 bei 0,25 US Dollar lag, wurde im Februar 2021 die 50.000 US Dollar Marke geknackt. Innerhalb der dazwischenliegenden Jahre gab es aber ebenso deutliche Einbrüche und auch aktuell bewegt sich der Bitcoin-Preis eher wieder rund um 40.000 US Dollar, was etwa 34.0000 Euro entspricht. Ist Ihre finanzielle Risikobereitschaft eher gering, so ist vom Bitcoin als Wertanlage abzuraten. Stattdessen könnte für Sie Gold als Investitionsalternative in Frage kommen, da es sich bei dem Edelmetall um eine stabile und krisensichere Anlage handelt.
Gut zu wissen: Unter Bitcoin-Mining versteht man einen Prozess, der die Rechenleistung, Absicherung und Synchronisierung aller Nutzer innerhalb des Netzwerkes vereint und für die Trankaktionsverarbeitung zur Verfügung stellt. Das Mining (deutsch: „schürfen“ als Analogie zum Goldschürfen) stellt somit eine Art dezentrales Rechenzentrum bestehend aus Minern rund um den Globus dar.
2. Was ist ein Wallet?
Genau wie Ihr Geld im Alltag, müssen Sie auch Ihre Bitcoins irgendwo lagern. Bei Kryptowährungen geschieht das in Form von sogenannten Wallets, bei denen es sich um nichts anderes als digitale Geldbörsen handelt. Die Bitcoins werden dort allerdings nur verwaltet und nicht direkt aufbewahrt. In der Wallet befinden sich nur die Public und Private Keys, mithilfe derer der Zugriff auf die Adressen respektive Bestände der Nutzer ermöglicht wird und die für alle Arten von Transaktionen erforderlich sind.
Eine Wallet kann mehrere Private Keys enthalten, außerdem können Sie so viele Wallets erstellen, wie Sie möchten. Die meisten Nutzer verwenden mehrere Wallets, um ein größtmögliches Maß an Sicherheit bei der Aufbewahrung der verschiedenen Kryptowährungen zu gewährleisten.
Der Verlust der Keys in einem Wallet stellt ein großes Problem dar, da Sie einerseits selbst keinen Zugriff mehr auf Ihre Bitcoins haben und sich andrerseits unbefugte Dritte daran zu schaffen machen könnten. Daher sollten Sie Ihre Keys immer entsprechend schützen und an einem sicheren Ort aufbewahren.
Achtung: Im Prinzip kann jeder auf Ihr Wallet zugreifen, der den Speicherort (Public Address) und das dazugehörige Passwort (Private Key) kennt. Ist nur der Speicherort bekannt, stellt das kein Problem dar, da die Bitcoin-Bestände sicher in der Blockchain verwahrt sind.
3. Was ist eine Blockchain?
Die verschiedenen Bitcoin-Transaktionen von überall auf der Welt werden in Blöcken angesammelt, daher stammt auch der Begriff der Blockchain. Dabei handelt es sich um eine öffentliche, verteilte Datenbank, die zur Verwaltung der Transaktionen dient. Jeder Block enthält eine gewissen Anzahl an Transaktionen und ist durch einem Header beschrieben. Ist ein Block voll, werden die nachfolgenden Transaktionen im nächsten Block abgelegt.
Um die Verkettung der Blöcke zu ermöglichen, verwendet die Blockchain eine kryptografische Signatur, den sogenannten „Hash“, der nichts anderes als eine Art digitalen Fingerabdruck darstellt. Jede Transaktion hat Ihren eigenen Fingerprint, der Sie eindeutig von anderen Datensätzen unterscheidet. Jeder Header enthält den Hash des vorherigen Block-Headers sowie einen Zeitstempel und Transaktionsdaten. Jeder neue Block verweist somit immer auf den vorherigen Block. Auf diese Weise bilden die Blöcke eine Kette, es entsteht als eine „Blockchain“, die sich kontinuierlich fortsetzt.
Gut zu wissen: Jeder Knoten (also jeder Rechner) innerhalb des Bitcoin-Netzwerkes verfügt über eine Kopie der Blockchain und kennt somit den Kontostand und die gesamte Transaktionshistorie eines jeden Nutzers.
4. Was macht die Blockchain so sicher?
Die Sicherheit ist in der Blockchain als fester Bestandteil gleich mit eingebaut, denn alle Abläufe werden protokolliert und auf Basis kryptografischer Verfahren vor Manipulationen geschützt. Das geschieht über das gesamte Netzwerk hinweg. Damit ein neuer Vorgang gestartet werden kann, muss der vorherige nach bestimmten Regeln abgelaufen sein. Jeder Block innerhalb der Blockchain verweist auf den vorherigen und zieht immer seine gesamte Historie mit sich. Damit ist die Kette zwar rückverfolgbar, Sie lässt sich im Nachhinein aber nicht mehr ändern. Manipulationen sind also praktisch ausgeschlossen, da schon deren Versuch entdeckt werden würde.
5. Welche Vor- und Nachteile haben Bitcoins als Zahlungssystem?
- global nutzbar (Voraussetzung ist lediglich eine Internetverbindung)
- komplett dezentralisiert, alle Transaktionen laufen innerhalb des Systems
- hoher Nutzerkomfort
- keine Dritten (z. B. Banken oder andere Finanzinstitute) für Transaktionen erforderlich
- geschützte Privatsphäre, da ausschließlich die Walletnummern bekannt sind
- keinerlei Einschränkungen und Begrenzungen in Bezug auf die Transaktionen
- sehr transparent, da Sender und Empfänger sowie die Höhe der Transkation jederzeit eingesehen werden können
- geringer Kostenaufwand (Eröffnung eines Bitcoin-Kontos und die Nutzung des elektronischen Währungssystems sind gratis)
- Bitcoins unterliegen als Spekulationsobjekt hohen Preisschwankungen (Stichwort: Volatilität)
- vor allem in der Anfangszeit häufig als Zahlungsmittel für kriminelle Dienstleistungen und Drogen verwendet
- dezentrales System vereinfacht Geldwäsche und Steuerhinterziehung
- technisches Grundwissen zur Aufbewahrung der Bitcoins erforderlich
- jeder Nutzer muss sich selbst um die Sicherheit und Verschlüsselung seiner Bitcoins kümmern
- Bitcoins werden (noch) nicht überall als Zahlungsmittel akzeptiert
- die rechtliche Situation in Bezug auf Kryptowährungen ist in einigen Ländern noch sehr kompliziert
- die Bitcoin-Software ist immer noch nicht ausgereift und wird stetig weiterentwickelt
Wie sich sich vor Cryptojacking schützen können, verraten wir Ihnen in diesem Beitrag.
https://www.youtube.com/watch?v=IAMGccSRzlQ
6. Gold und Edelmetalle als Investitionsalternative
Möchten Sie sich für ein risikoarmes Investment entscheiden und fühlen sich mit physisch greifbaren Wertanlagen sicherer, so können Edelmetalle als Investitionsalternative in Frage kommen. Gekauft in Form von Barren und Münzen gestaltet sich der Umtausch in bares Geld bei Gold im Vergleich zu den Kryptowährungen deutlich einfacher. Zudem gilt Gold als krisenbeständig und unterliegt nur recht geringen Kursschwankungen. Von 2010 bis 2020 ist der Preis pro Feinunze von 800 auf ca. 1.300 Euro gestiegen, wobei zwischenzeitlich dennoch leichte Schwankungen nach unten vorkamen. Ein Vorteil bei Edelmetallen wie Gold ist, dass ein Totalverlust bei ihnen ausgeschlossen ist und sie als relativ inflationssicher angesehen werden.
Faktoren, die auf den Goldpreis Einfluss nehmen, sind beispielsweise das allgemeine Zinsniveau oder Wirtschaftskrisen. Bei niedrigen Zinsen geben sich Anleger selten mit solchen zufrieden und investieren eher in die Edelmetalle, was wiederum den Goldpreis in die Höhe treibt. Zudem gilt Gold in der Finanzwelt als sicherer Anlagehafen und wird deshalb besonders dann von Menschen beansprucht, wenn die Wirtschaft einbricht oder eine hohe Inflation herrscht. Zusätzlich verändert auch die Nachfrage in der Gold- bzw. Schmuckindustrie den allgemeinen Wert.
Auf dem Edelmetallmarkt wird neben Gold auch Silber, Platin und Palladium gehandelt, welche von weiteren Faktoren in bestimmten Industriezweigen, in denen sie eingesetzt werden, beeinflusst werden. Entscheiden Sie sich für ein Edelmetall, so sollten Sie sich im Klaren darüber sein, dass es im Gegensatz zum Investment an der Börse nicht zu Dividenden oder Zinsauszahlungen kommen wird. Erfahrene Anleger sichern ihr Vermögen mit einer Investition in Gold ab, erzielen damit aber keine überdurchschnittliche Rendite.