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Ob als Städtebauer, Weltraum-Pionier oder mittelalterlicher Eroberer: Wer gerne am Computer spielt, kommt auch an Wirtschaftssimulationen kaum vorbei. Die genretypische Grundstruktur (gründen, etablieren, profitieren) ist dabei immer gleich, doch während Ego-Shooter oder Battle Royal vor allem auf Treffergenauigkeit und Reflexe abzielen, geht es bei den Aufbauspielen in erster Linie um unternehmerisches Denken und die beste Strategie. Denn nur wer ruhig und bedacht vorgeht, erreicht am Ende das selbstgesetzte Ziel, gründet Städte oder stampft komplette Zivilisationen aus dem Boden. In diesem Beitrag haben wir einige der vielleicht besten Wirtschaftssimulation für den PC zusammengetragen – Nostalgiecharakter inklusive!

Lassen sich Wirtschaftssimulationen auch auf älterer Hardware spielen?

Wirtschaftssimulationen fokussieren sich in der Regel nicht so sehr auf die Grafik und stellen daher auch weniger Ansprüche an die Hardware. Für die neueren Spiele (z.B. Anno 1800) sollten es aber schon mindestens Windows 7 als Betriebssystem, 8 GB RAM und 2 GB Grafikkartenspeicher sein. Ältere Spiele, wie beispielsweise SimCity oder Die Siedler, sind aber sogar noch auf Systemen mit XP oder Vista, 2 GB RAM und OnBoard-Grafikkarte spielbar.

Was kosten die Games aus diesem Beitrag?

Die Preise für Computerspiele schwanken fast täglich, aktuell bewegen sich die Preise für die hier vorgestellten Spiele zwischen 10 (Surviving Mars) und 50 Euro (Anno 1800).

Kann ich bei einer Wirtschafts-Simulation auch gegen andere spielen?

Ja, die meisten Games (ausgenommen Surviving Mars) besitzen auch einen Mehrspieler-Modus, über den Sie entweder gegen Ihren Freunden oder zufällig ausgewählten Mitspieler antreten können.

1. Anno 1800 – Beginn der industriellen Revolution

Anno 1800 ist der aktuelle Titel aus der Kult-Aufbau-Strategie-Reihe von Ubisoft, dessen Setting zur Zeit um das 18. Und 19. Jahrhundert angelegt ist. Als Spieler starten Sie wahlweise mit einer Kampagne, in der Sie gezielt Missionen erfüllen müssen, oder bestreiten ein freies Spiel. In diesem Fall beginnen Sie praktisch bei Null und müssen zusehen, dass Sie Ihre Stadt stetig vergrößern, die Bevölkerung bei Laune halten und zudem auch noch das Geld zusammenhalten. Denn Anno 1800 basiert nicht nur auf einer reinen Aufbaustrategie, sondern konfrontiert den Spieler gleichzeitig auch noch mit einer eigenen Wirtschaft. So hat beispielsweise jedes Gebäude laufende Kosten, die Bewohner sind im Besitz eines eigenen Vermögens und es wird reger Handel mit anderen aufstrebenden Städten betrieben.

Die Steuerung ist simpel und intuitiv und kann komplett mit Hilfe einer Zweitastenmaus erledigt werden. Optional stehen auch noch einige Hotkeys auf der Tastatur zur Verfügung, diese sind aber nicht zwingend erforderlich. Das Spiel wird im Verlauf immer anspruchsvoller und erfordert vom Spieler mehr Aufmerksamkeit und Geduld, Multitasking sowie die Fähigkeit, sich in die komplexen Bau- und Menüstrukturen einzufinden.

Gut zu wissen: Mit dem Game Update 6 hat Ubisoft auch endlich den lang ersehnten Koop-Modus in Anno 1800 integriert. Damit können vier Teams mit jeweils vier Mitgliedern (also insgesamt 16 Spieler gemeinsam) in einem Spiel gegeneinander antreten.

2. Tropico 6 – Diktatur mit hübscher Aussicht

Auch im neuesten Teil der Diktatoren-Serie Tropico herrschen Sie wieder als El Presidente über eine karibische Inselgruppe, die Sie vom kommunistischen Paradies in eine erbarmungslose Diktatur verwandeln. Zu diesem Zweck kurbeln Sie Industrie, Wirtschaft und Tourismus an, halten das widerspenstige Volk im Zaum und jonglieren mit politischen Fraktionen oder Ihren Kontakten bei anderen ausländischen Mächten.

Gut zu wissen: Die sechs Teile von Tropico wurden von vier verschiedenen Studios entwickelt. Die neueste Version stammt von Limbic Entertainment, den Machern von Might & Magic: Heroes Legacy.

Wie es sich für einen guten Diktator gehört, kümmern Sie sich am Anfang des Spiels erst einmal um Ihr Äußeres und gestalten Ihren Palast. Danach steht als erstes das Freikaufen vom Einfluss der Krone auf Ihrer To-Do-Liste. Ist das geschafft, herrschen Sie als Präsident über die idyllische Inselgruppe Tropico. Allerdings können Sie sich jetzt nicht einfach zurücklehnen. Denn mit dem Fortschreiten der Jahrzehnte sägen immer mehr politische Fraktionen mit den unterschiedlichsten Absichten an Ihrem Stuhl. Da ist Diplomatie angesagt. Vergessen Sie bei aller Politik aber nicht die Belange der Bevölkerung, denn das kann im schlimmsten Fall üble Konsequenzen haben. Wie es gerade um Ihr Volk und Ihre Beziehungen steht, können Sie jederzeit im Almanach überprüfen.

Im Mehrspieler-Modus können bis zu vier Spieler gegeneinander antreten und müssen dabei unterschiedliche Siegbedingungen erfüllen (darunter z.B. das Erwirtschaften bestimmter Erträge oder das Anlocken von Touristen). Gespielt wird dabei auf vorgegeben Karten, die jeweils für eine bestimmte Anzahl von Spieler optimiert sind. Plattformübergreifende Multiplayer-Games zwischen PC und Konsolen sind in Tropico 6 aber leider nicht möglich.

3. Surviving Mars – Überleben ist alles

In Surviving Mars sind Sie als Sciencen-Fiction-Siedlungsbauer mit der Kolonialisierung des Mars beauftragt und sollen diese Aufgabe möglichst auch überleben. Dazu wählen Sie als Erstes eine Raumfahrt-Agentur aus. Diese stellt Ihnen nicht nur Ressourcen zur Verfügung sondern unterstützt Sie auch auch finanziell. Im Anschluss wählen Sie einen Standort für Ihre Kolonie und beginnen mit dem Bau von Kuppeln und einer Infrastruktur, um die Bewohner Ihrer Siedlung mit Strom, Wasser und Sauerstoff zu versorgen. Bekommen diese beispielsweise in der neuen Behausung nicht genug zu essen, wirkt sich das negativ auf die Sauerstoffversorgung aus.

Surviving Mars Screenshot Wirtschaftssimulation für PC 2020

Im Anschluss an die Standort-Wahl beginnen Sie direkt mit dem Bau von Kuppeln und einer Infrastruktur, um die Bewohner Ihrer Siedlung mit Strom, Wasser und Sauerstoff zu versorgen

Im Verlauf des Spiels erforschen Sie neue Möglichkeiten und setzen sogar Drohnen ein, um weitere Gebiete zu erschließen. Die Schwierigkeit des Spiels hängt dabei zwar in erster Linie von den Geldmittel Ihres „Sponsors“ (also der gewählten Raumfahrtagentur) und dessen Boni (z.B. zusätzliche Technologien) ab. Aber auch der Standort spielt eine nicht unwesentliche Rolle (Stichwort: Ressourcen). Surviving Mars arbeitet, ähnlich wie Pharao oder Siedler 3, mit Füllstandsanzeigen. Anhand dieser sehen Sie auf den ersten Blick, ob beispielsweise im Stromspeicher noch genügend Kapazität vorhanden ist. Warten Sie Ihre Gebäude nicht regelmäßig, verschwinden diese nach und nach unter einer Staubschicht.

Optisch erinnert Surviving Mars ein wenig an eine Playmobil-Welt, die erfreulicherweise auch auf bei einer Auflösung von 4K keine Performanceprobleme verursacht. Die Texte wurden zwar ins Deutsche übersetzt, die Vertonung ist allerdings ausschließlich in Englisch.

19 Technologien und die Geheimnisse des Mars entdecken

Insgesamt gibt es in Surviving Mars 19 verschiedenen Technologien zu erforschen, die auf dem zugehörigen Technologie-Baum angezeigt werden. Darüber hinaus decken Sie als Spieler Geheimnisse des Mars auf. Wem das noch nicht reicht, der kann das Spiel mit Hilfe von Mods aus dem Steam Workshop noch zusätzlich erweitern.

4. SimCity – Die Mutter aller Wirtschaftssimulationen

2013 erschien die letzte und gleichzeitig größte Version der Städtebau-Simulation SimCity. Ihre Aufgabe im Spiel besteht überwiegend darin, eine Stadt aufzubauen. Während das anfängliche Ausmessen von Planquadraten und Fläche noch keine echte Herausforderung darstellt, wird es anspruchsvoller, sobald es um die Strom- und Wasserversorgung, Krankenhäuser, eine regelmäßige Müllabfuhr oder eine generelle Infrastruktur geht. Sollte dabei etwas nicht wie erwartet funktionieren, sehen Sie auch mal mit wütenden Bürgern konfrontiert, die auch keine Hemmungen haben, mit Ihren selbst gemalten Schildern tagelang vor dem Rathaus zu protestieren.

Tipp: Der Vorgänger SimCity 4 hat seine Glanzzeit zwar auch längst hinter sich, steht dafür aber auch kostenlos zum Download bereit. Allerdings bietet das Spiel im Gegensatz zur neueren Version keinen Multiplayer-Modus.

Die Details vom Straßenschild bis hin zum Krankenwagen sind allesamt liebevoll entworfen und optisch an den Look von „Die Sims“ angelehnt. Jeder Spieler und alle Städte erhalten eigenen Planquadrate, innerhalb deren Grenzen Ihre Stadt mit der Zeit zur Metropole heranwächst. Fans der Serie müssen sich aber an ein neues Spielprinzip gewöhnen, denn die Baufläche ist im Vergleich zum Vorgänger deutlich kleiner. Das ist in erster Linie dem Umstand geschuldet, dass die Entwickler in der neuen Version mehr auf Interaktion setzen. Statt einer großen Stadt bauen Sie hier viele kleine Gemeinden und verbinden diese Miteinander.

Zocken mit Freunden oder Zufalls-Bekanntschaften

Innerhalb einer größeren Region spielen Sie entweder allein, mit Ihren Freunden oder mit zufällig ausgewählten Mitstreitern im Rahmen des Multiplayer-Modus. In der Regionsübersicht können Sie Ressourcen tauschen oder sich gegenseitig Geld und sogar Müll zuschieben. Gemeinsame Großprojekten wie einem internationalen Flughafen oder eine Raumstation trösten zudem über die anfänglich begrenzte Baufläche der eigenen Stadt hinweg.

Spiele-Tipps: Weitere unterhaltsame Vertreter des Wirtschaftssimulations-Genres sind beispielsweise  Zoo Tycoon, in dem Sie Zoo-Szenarien erstellen und ausführen müssen. Empfehlenswert ist aber auch Railway Empire, in dem Sie ein ausgeklügeltes Schienen- und Transportnetz entwerfen und Züge an- und verkaufen. Sie sind auf der Suche nach kostenlosen Spielen? Die besten Gratis-Vollversionen für Windows haben wir hier für Sie zusammengestellt.

33 Bewertungen

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Die vielleicht besten Wirtschaftssimulationen für den PC
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