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Brave ist ein relativ neuer Webbrowser, der Anfang 2016 erschienen ist und von einem Team unter der Leitung von Brendan Eich und Brian R. Bondy, Mitbegründer des Mozilla Projects, entwickelt wurde und in erster Linie Schnelligkeit und Sicherheit verspricht. Brave bietet alle grundsätzlichen Funktionen, die Sie auch von anderen Browsern kennen, besitzt darüber hinaus aber noch einige Zusatzfunktionen zum Schutz Ihrer Privatsphäre im Internet, wie beispielsweise einen integrierten Ad-Blocker. Ob sich der Einsatz des Browsers allerdings tatsächlich lohnt und wie er sich im Vergleich zu Google Chrome & Co. schlägt, erfahren Sie in diesem Testbericht.

Was versteht man unter einem Adblocker?

Ein Adblocker unterdrückt Werbeanzeigen im Internet und dient so auch dem Schutz vor sogenannten „Malwaretising“. Dabei tarnen sich Schadsoftware oder Browser-Hijacker als harmlose Werbung und versuchen so, im Hintergrund auf Ihr System zu gelangen.

Eignet sich der Brave Browser auch fürs File Sharing?

Ja, mit Brave können Sie unter anderem z.B. TORRENT-Dateien laden und streamen.

Wie lässt sich der Brave Browser erweitern?

Das Programm ist mit den Add-Ons aus dem Chrome Web Store kompatibel.

1. Einrichtung und Benutzeroberfläche

Für unseren Test haben wir uns das Installationspaket (Windows, 64 Bit) direkt von der Seite des Herstellers heruntergeladen. Dank des Assistenten hat der gesamte Vorgang auf unserem Acer Nitro keine 30 Sekunden in Anspruch genommen. Nach der Installation startet der Brave Browser automatisch und begrüßt uns mit der obligatorischen „Welcome Tour.“

Review Brave Browser 2019 vs Chrome

Sieht nicht ohne Grund aus wie Chrome: Der Brave Browser basiert auf Chromium und nutzt seit 2018 auch dessen UI.

Der Brave Browser basiert auf Chromium und kommt daher gut mit den unterschiedlichen Webstandards zurecht. Die Verwandtschaft lässt sich aber auch optisch nicht leugnen. Bis 2018 entwickelte Brave Software eine eigenen Benutzeroberfläche, während es gleichzeitig die Rendering Engine von Google betrieb. Nach einer monatelangen Abstimmungsphase mit dem Open-Source-Projekt Chromium kam man schließlich überein, auch dessen UI zu übernehmen.

Tipp: Die Menüführung des Brave Browser ist standardmäßig in Englisch, lässt sich aber über „Settings“ auch problemlos auf Deutsch umstellen.

2. Brave Browser im Test: Die wichtigsten Features im Überblick

Der Brave Browser bietet alle wichtigen Funktionen, die man bereits von Konkurrenten wie Google Chrome, dem Mozilla Firefox oder Microsoft Edge kennt.

Darüber hinaus enthält das Programm zusätzlich aber noch eine Reihe von Funktionen zum Schutz Ihrer Privatsphäre:

Brave Browser Security Features

Der Brave Browser bringt eine Reihe von Security-Shields mit, die in erster Linie zum Schutz Ihrer Privatsphäre beim Surfen dienen.

  • Der integrierte Ad-Blocker unterbindet Werbeanzeigen, die auf dem Tracking durch Dritte basieren. Leider gilt hier die Devise: Alles oder nichts! Das Feature lässt sich nicht individuell konfigurieren, das bedeutet, dass sie z.B. keine expliziten Ausnahmen für bestimmte Webseiten festlegen können.
  • Das Programm erzwingt eine sichere, verschlüsselte Kommunikation über SSL und führt das Update darauf nach Möglichkeit automatisch durch.
  • Cookies von Drittanbietern werden standardmäßig blockiert.
  • Private Tabs blockieren http-Links, Skripte und Tracking-Pixel.
  • Der Incognito-Modus bietet eine Unterstützung für das Tor-Netzwerk.
  • Dank Synchronisierungsfunktion sind Ihre Seitenverläufe und Lesezeichen auf allen Ihren Geräte verfügbar.
  • Anstelle von Google ist in Brave standardmäßig die anonyme Suchmaschine DuckDuckGo aktiviert.

Der Brave Browser lässt bei Bedarf mit neuen Features erweitern und ist aufgrund seiner Verwandtschaft zu Chrome bzw. Chromium auch mit den Add-Ons aus dem Chrome Web Store kompatibel.

2.1. BAT fördert Seiten mit guten Inhalten

Brave Rewards

Mit Hilfe von Brave Rewards können Sie Ihre Lieblingsseiten trotz aktiviertem Ad-Blocker mit einem von Ihnen bestimmten Betrag unterstützen.

Viele Webseiten finanzieren sich vor allem über Werbung und können so ihre Inhalte kostenlose zur Verfügung stellen. Durch den Einsatz eines Ad-Blockers bringen Sie solche Anbieter um Ihre Haupteinnahmequelle.

Mit „Brave Rewards“ können Sie Ihre Lieblings-Webseiten trotz aktiviertem Werbeblocker mit einem frei wählbaren Betrag unterstützen. Den Kern des Systems bildet dabei das sogenannte „BAT“ („Basic Attention Token“), das Sie mit der gleichnamigen Kryptowährung belohnt, wenn Sie sich Werbung ansehen. Brave verteilt die Tokens dann automatisch in Abhängigkeit von der dort verbrachten Zeit an die betreffenden Seiten. Alternativ können Sie aber auch direkt an eine Webseite spenden oder gleich einen festen monatlichen Obulus festlegen.

Das BAT-System ist standardmäßig deaktiviert und muss manuell eingeschalten werden. Ohne BAT ist Brave aber im Prinzip nichts anderes als ein Chromium basierter Browser mit zusätzlichen Schutzfunktionen gegen Werbung und Tracking.

3. Brave Browser im Test: Performance

Neben dem Schutz der Privatsphäre punktet der Brave Browser vor allem in Sachen Geschwindigkeit. Durch das Abblocken von Werbeanzeigen werden Internetseiten schneller geladen. Das wurde auch in unserem Test bestätigt.

Dafür haben wir verschiedenen Nachrichtenseiten und Shoppingportale (unter anderem spiegel.de, amazon.de und bild.de) über Google Chrome, Mozilla Firefox, Opera GX, Apple Safari und den Brave Browser geöffnet. Letzterer war bei den Ladezeiten rund doppelt so schnell wie die Konkurrenz. Und auch Browser-Games wie Siedler Online oder League of Angels funktionieren mit dem Brave Browser wie gewohnt und ohne Einschränkungen.

Startseite von Spiegel.de

Höhere Geschwindigkeit Dank Ad-Blocker: Die von uns getesteten Nachrichten- und Shoppingportale wurden in Brave rund doppelt so schnell geöffnet wie in anderen Browsern.

4. Fazit unseres Brave Browser Review

Fakt ist: Ohne Online-Werbung wären kostenlose Inhalte im Internet nicht möglich. Die Nutzung des Brave Browser bedeutet aber nicht automatisch gleich deren Ende. Viel mehr sollen damit vor allem die aufdringlichsten Anzeigen, wie beispielsweise Pop-Ups, Banner oder Werbeclips blockiert und damit ein besseres Surferlebnis erzielt werden.

Alle Zusatzfeatures lassen sich mit Hilfe von Add-Ons aber prinzipiell auch in jeden anderen Browser integrieren. Wer sich die Zeit und den Aufwand sparen möchte und lediglich einen leicht zu benutzenden Browser für etwas mehr Privatsphäre beim Surfen sucht, für den ist Brave genau das richtige.

Der Brave Browser ist kostenlos für Windows, Mac und Linux verfügbar und lässt sich als mobile Version auch auf einem oder Android-Smartphone oder iPhone nutzen.

Die Funktionsweise des Brave Browsers wird Ihnen im folgenden YouTube-Video noch einmal nähergebracht:

75 Bewertungen

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Brave Browser im Test: Wie gut ist der Browser mit Werbeblocker?
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15 Antworten auf “Brave Browser im Test: Wie gut ist der Browser mit Werbeblocker?”

  1. Hans Mentz

    ich benutze Brave sowohl auf Mac als auch Win und bin rundum zufrieden. Schnell, kaum …Dingens und weitgehend sicher + incognito und Tor sowie eigene Suchmaschine.

  2. Walter

    Ich nutze Braveseit Jahren und bin sehr zufrieden.
    Neuerdings habe ich aber ein Problem mit WLAN-Hotspots. Sie öffnen selbständig ein neues Fenster, und bevor ich reagieren kann Sekunden später schon das nächste und so geht es immer weiter. Meine Arbeit ist dan praktisch blockiert.
    Hat jemand eine Idee, woran es liet und wie man das abstellen kann?
    Danke für Hinweise und Lösungen.

  3. Hans

    Ich habe Brave jetzt 9 <monate auf Win 10 und bin sehr zufrieden. Neben der Geschwindigkeit schätze ich die Minimierung der sonst üblichen Massen von Werbebotschaften auf ein erträgliches Maß. Ich werde ihn jetzt auch auf MacOs installieren…

  4. Johannes

    Auf Win ist bei mir nach 3 Monaten „Probezeit“ der Brave Browser zur Nr. 1 geworden. Auch die Suchmaschine ist jetzt Brave. Ich kann keinerlei Nachteile feststellen – nur Vorteile. Seither sind die Spams ein Minimum. Abgesehen davon ist er schnell genug. Die Rewards sind ja freiwillig und abschaltbar. Ich hatte ihn auch auf meine Macmini installiert, aber irgendwie ist da der Wurm drin: dauert ewig zum Hochladen und hab ihn wieder gelöscht. Da muß ich mal mit FACHLEUTEN REDEN; denn der Safari ist nicht der Hotshot. FF läuft gut.

  5. Wolfgang Lienert

    Der Browser funktioniert einwandfrei. So wie mein Auto, bei dem die Tür aufgeht und mit dem ich fahren kann. Das einzige was mich stört ist, dass ich nichts bezahlen muss… Ich finde man sollte für alles eine Gegenleistung bringen müssen. Geld ist die Gegenleistung. Besonders dann, wenn sie einen zufriedenstellt. Es muss ja nicht gleich ein Vermögen kosten…

  6. NoTrix

    Auf meinem Smartphone ist der Browser EXTREM langsam und nur sehr mühsam zu bedienen.
    Nach Umschalten von hoch auf quer dauert es EWIG bis sich das Bild wieder aufbaut.
    Die Desktop-Version ohne Menü zu bringen halte ich für völlig daneben.
    Wer’s nicht haben will könnte es ja wegschalten.
    Für mich ist die blöde Mausklickerei einfach nur ein Zeitfresser!
    Einziger Vorteil: Youtube Videos können ohne Werbung laufen.

  7. Hans

    Ich bevorzuge einen schnellen und weitgehend werbefreien Browser, der mir nicht über Umwege alles unmögliche reinschieben läßt. Und ich bin totfroh, daß es diesen Brave gibt: nach vielen Versuchen mit anderen Browsern hat er sich für mich als der Beste manifestiert. Auch die eigene Suche ist top, besser als DDG. Unverständlicherweise wird er bei Tests immer unter ferner liefen gehalten.

  8. Henning

    Ich kann Brave auch nur jedem empfehlen. Mittlerweile sind fast alle meine Freunde auf Brave umgestiegen da es einfach ein super Browser ist. Alle sind begeistert vom eingebauten Adblocker und der Möglichkeit, Entwickler u. andere Menschen mit verdientem Geld zu belohnen.

  9. RqmanBYY

    Hey ich bin auf Brave gestoßen, weil viele erwähnten das es Zukunftsorientiert wäre und alles in einem der Browser alles hat was man braucht ohne weitere Apps zuzufügen. Nach einer weile habe ich das Wallet entdeckt und mich angemeldet. Wie sieht es bei euch aus nutzt ihr das Wallet auch um Coins zu kaufen? Ich kann bis heute mich nicht beklagen und wenn in paar Wochen noch alle auszahlen funktionieren und die richtigen Baken alles (Unser kleines Geld absichern) bin ich glücklich und werde es weiterempfehlen mit stolz. Liebe Grüße

  10. harrald semmelbrösel

    Brave sieht aus wie als hätte ich 2 monate nicht mehr geschlafen und gegessen

  11. Kevin

    Meine Statistiken lauten:
    – 151.145 Anzeigen und Tracker blockiert

    Ich bin freier Autor und muss für meine Artikel sehr viel recherchieren. Die geblockten Tracker kamen in 1,5 Monaten zusammen. Das verdienten Bat teile ich monatlich auf meine Lieblingsseiten auf, darunter zählen auch die Entwickler.

    Normalerweise nutze ich ausschließlich nur Firefox und bin mehr als zufrieden. Dieser Browser wird privat auf jedem Gerät genutzt.

  12. Henry

    ich bin zufällig auf diesen Browser gestoßen und bis jetzt angenehm überrascht. Die Schnelligkeit ist schon verblüffend. Nach 5 mal Aufrufen sind über 400 Tracker blockiert worden. Gegen maßvolle Werbung habe ich ja nichts, aber Massen an Trackern geht einfach nicht mehr. Aber das kenne ich bereits, da ich im Firefox und Chrome Ghostery installiert habe. Mal sehen, wie sich das Projekt entwickelt.

  13. Clubfan

    Ich nutze Brave seit ca. 3 Wochen und bin froh, dass ich zufällig auf diesen Browser gestoßen bin und ihn getestet habe.

  14. Jann

    Ich schliesse mich der Meinung von Urs an. Seit Dezember 2019 benutze ich nun Brave. Insgesamt fast 90’000! blockierte Tracker und Werbung! Tja, so machen sie sich halt selber kaputt!
    Ich verstehe eigentlich niemanden, der nicht auf Brave wechselt.

  15. Urs

    Das ein Browser wie Brave grosse Zustimmung findet, hat sich die Werbeindustrie selber eingebrockt. In einem Tag hat Brave über 1000 Werbungen und Tracker blockiert !. Werbung ist das eine aber die vielen Tracker, die nur dazu da sind mich auszuspionieren, ist ein nogo. Momentan gibt mir Brave das Gefühl wieder mehr und selbständig bestimmen zu können was ich mir anschauen will. Ich hoffe es bleibt so und Brave wechselt bei zu grossem Erfolg nicht auf die Werbeseite.

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