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Ein Code-Editor gehört in die Werkzeugkiste eines jeden Entwicklers, denn damit lässt es sich wesentlich effizienter und schneller programmieren. Zudem verfügen viele der Tools über praktische Funktionen, mit denen sich die tägliche Arbeit so angenehm wie möglich gestalten lässt. Die Entscheidung für den richtigen Code Editor ist allerdings nicht immer leicht, denn abhängig von der Art der Aufgaben, die Sie damit bewältigen möchten, muss dieser über bestimmte Eigenschaften verfügen. In diesem Beitrag stellen wir Ihnen verschiedene Programmier-Tools vor und werfen einen Blick auf deren Vor- und Nachteile.

Wozu benötigt man einen Code-Editor?

Code-Editoren gehören zu den Standardwerkzeugen zur Programmierung und Gestaltung von Webanwendungen.

Wie teuer ist ein guter Code-Editor?

Für einen Code-Editor müssen Sie in der Regel nicht allzu tief in die Tasche greifen. Viele leistungsstarke Tools sind sogar Free- oder Open-Source-Software und damit für Sie als Nutzer völlig kostenlos.

Brauche ich unterschiedliche Editoren für die verschiedenen Programmiersprachen?

Glücklicherweise nicht. Die meisten Code-Editoren können universell eingesetzt werden und unterstützen mehrere Programmiersprachen, wie z.B. HTML, CSS, JavaScript, XML oder das serverseitige PHP.

1. Basis-Funktionen: Was muss ein guter Editor können?

Programmierer und Web-Designer verbringen die meiste Zeit des Tage mit Ihrem Code-Editor, der mindestens dazu in der Lage sein muss, Java-Script-, HTML- und CSS-Codes zu editieren. Dazu zählen neben den Standard-Text-Editoren beispielsweise auch WYSIWYG-Editoren sowie komplette IDEs („Integrated Development Environments“).

Ein richtig guter Code-Editor gewährt die volle Kontrolle über den erstellten Code und besitzt „eigenständiges“ Wissen bezüglich der Syntax und Möglichkeiten der jeweiligen Programmiersprache. Speziell Vielprogrammierer benutzen in der Regel denselben Editor für verschiedene Sprachen.

Darüber hinaus sollte dieser idealerweise aber auch noch über die folgenden Funktionen verfügen:

  • Verschiedene Möglichkeiten zum Suchen und Ersetzen inklusive regulärer Ausdrücke
  • konfigurierbares Syntax Highlighting (z.B. Tags, Keywords und Attribute) für unterschiedliche Sprachen
  • Code Folding für verschiedene Tabs und Abschnitte
  • Makro-Editor
  • Intelligente Code-Vervollständigung und Verwaltung von Code-Snippets
  • Git-Integration für Versionierungen
  • Flexible Anpassungsmöglichkeiten für Vorder- und Hintergrundfarben

Gut zu wissen: Es gibt einige Editoren, die speziell für das Web-Design optimiert wurden und einen integrierten WYSIWYG-Modus bieten. Allerdings hat die „On-the-Fly“-Bearbeitung ohne direkte Beschäftigung mit dem zugrundeliegenden Code häufig ein minderwertiges Ergebnis zur Folge.

2. Verschiedene Code Editoren im Überblick

2.1. Notepad++ - Komplexer Source-Code-Editor für lauNotepad++ Logo

Notepad++ ist ein kostenloser Texteditor, der neben den oben erwähnten „Must-Haves“ auch über zahlreiche weitere hilfreiche Features, wie beispielsweise dem „Split Viewzum Anzeigen von mehreren Dateien in verschiedenen Tabs, der Drag & Drop-Unterstützung oder einem Makro-Rekorder zur Automatisierung häufig wiederkehrende Befehle verfügt.

Das Tool kennt die Syntaxen aller gängigen Programmiersprachen und unterstützt neben ANSI auch UTF8 und UCS-2. Zudem hält es sich in Hinsicht auf den Ressourcenverbrauch sehr zurück: Mit nur 4 bis 6 MB beansprucht es nämlich verhältnismäßig wenig Speicherplatz.

Screenshot des  Notepad++ Code Editors

Im Vergleich zu anderen Code-Editoren beansprucht Notepad++ mit nur 4 bis 6 MB verhältnismäßig wenig Speicherplatz.

Notepad++ gibt es als installierbare oder portable Version (für Windows und ReactOS), für den Einsatz unter Linux benötigen Sie Wine. Inzwischen sind auch zahlreiche Plugins erschienen, mit denen sich die Software noch weiter individualisieren lässt. Diese können Sie direkt bei der Installation an- oder abwählen. Eine offizielle Liste verfügbarer Plugins finden Sie hier.

Gut zu wissen: Notepad++ ist auch in der Lage, Textdokumente im LaTeX-Format zu erstellen.

  • Kompaktes und schnelles Tool
  • mit Hilfe von Plugins individuell erweiterbar
  • bringt zahlreiche nützliche Werkzeuge mit
  • beansprucht kaum Speicherplatz
  • portable Nutzung möglich
  • Benutzeroberfläche nicht sehr intuitiv

2.2. Visual Studio Code – Der Spezialist für ASP.NET und Node-AnwendungenVisual Studio Code Logo

Mit Visual Studio Code hat auch Microsoft einen kostenlosen, quelloffenen Code-Editor zum Entwickeln und Debuggen im Angebot, der unter Windows, Mac OS und Linux betrieben werden kann. Das Tool ist ein Ableger der Entwicklungsumgebung Visual Studio und soll laut Hersteller besonders bei Anwendungen mit ASP.NET-Framework und Node zu schnellen Ergebnissen führen.

Darüber hinaus unterstützt Visual Studio Code gängige Sprachen wie HTML, JSON, CSS, SASS, C#, C++, JavaScript oder PHP und bietet praktische Funktionalitäten für insgesamt mehr als 30 Programmiersprachen (z.B. Bracket Matching oder individuell anpassbare Shortcuts), die für mehr Übersicht beim Bearbeiten von komplexen Codes sorgen.

Programmieren mit Visual Studio Code

Praktisches Features, z.B. Bracket Matching und Syntax Highlighting, sorgen in Visual Studio Code für mehr Übersicht bei der Bearbeitung komplexer Codes.

Visual Studio Code arbeitet vollständig auf Ordner- und Dateiebene und lässt sich mit Hilfe zahlreicher Unterstützungen aus dem Visual Studio Marketplace noch mit zusätzlichen Features (z.B. der G-Code-Syntax für numerische Steuerungen) erweitern. Dank des portablen Modus können Sie das Programm auch von einem USB-Stick nutzen oder Daten in verschiedene Umgebungen übertragen. Die Software ist zudem mit einer integrierten Update-Funktion ausgestattet, die dafür sorgt, dass Sie immer auf dem neusten Stand bleiben, ohne sich um manuelle Aktualisierungen kümmern zu müssen.

  • moderne GUI
  • leistungsstarkes Werkzeug mit vielen Funktionen
  • unterstützt mehr als 30 verschiedene Extensions
  • zahlreiche Erweiterungen online verfügbar
  • portable Nutzung möglich
  • Ersteinrichtung etwas umständlich
  • Zum Debuggen von Sprachen, die nicht auf JavaScript basieren, müssen erst entsprechende Plugins installiert werden

2.3. Sublime Text – Der Rennwagen unter den Code-EditorenSublime Text Logo

Sublime Text benötigt nach der Ersteinrichtung so gut wie keine manuellen Einstellungen für den Start. Abseits seiner herausragenden Geschwindigkeit punktet das Tool aber auch mit einer umfangreichen Ausstattung, die nahezu keine Wünsche offen lässt.

Neben Standard-Funktionen wie der Syntax-Hervorhebung oder der Organisation in Tabs besitzt Sublime Text mit der sogenannten Minimap zudem noch ein besonders praktisches Zusatzfeature: Damit können Sie sich auf Wunsch eine Miniaturansicht des gesamten Dokuments anzeigen lassen, über die Sie schnell und bequem zu bestimmten Textstellen oder Dateien springen können.  

Sublime Text Editor

In Sublime Text können Sie sich auf Wunsch eine Miniaturansicht des gesamten Codes anzeigen lassen und so leichter zwischen Textstellen oder Dateien hin- und herwechseln.

Bei größeren Projekten haben Sie überdies die Möglichkeit, nicht nur einzelne Dateien, sondern direkt den ganzen Verzeichnisbaum zu öffnen. Insgesamt kann das Programm bis zu vier Dateien gleichzeitig anzeigen und bearbeiten.

Eine besonders interessante Funktion ist auch der vi-Modus, der sich am Handling des gleichnamigen Unix-Editors orientiert. Seit Version 3.1 (3170) unterstützt Sublime Text außerdem getrennte DPI-Einstellungen für mehrere Monitore. Der Download der Testversion ist kostenlos, allerdings werden Sie in regelmäßigen Abständen daran erinnert, das Programm für 80 Euro zu erwerben.

  • schnell und stabil
  • unkomplizierte Einrichtung
  • kann individuell angepasst werden
  • zahlreiche Features
  • für Windows, Linux und Mac geeignet
  • über die programmeigene Konsole erweiterbar
  • unterstützt semantisches Syntax-Highlighting
  • modernes Interface
  • relativ teuer

2.4. Atom – Der Code-Editor für Kreative

Atom ist ein plattformübergreifender Quelltext-Editor von GitHub, der auf Node.js basiert. Den Quelltext des Editors können Sie kostenlose herunterladen und selbst für das genutzte System kompilieren.

Das Programm ist standardmäßig bereits mit einer Reihe hilfreicher Packages ausgestattet und bietet beispielsweise neben (farbigem) Syntax-Highlighting auch die Autovervollständigung von eingetipptem Code. Die verwendete Programmiersprache erkennt das Tool dabei anhand der Dateiendung der jeweiligen Quelltext-Datei.

Die Benutzeroberfläche können Sie ganz nach Ihrem Gusto gestalten. Dafür bringt der Editor eine ganze Reihe von vordefinierten Themes mit. Sollte Ihnen davon keines zusagen, stehen in der Community aber auch noch viele weitere zur Auswahl. Auch Feineinstellungen am UI (User-Interface) sind mit Hilfe von JavaScript, HTML und CSS möglich.

Atom Code Editor

Der Atom Editor ist aktuell leider nur auf Englisch verfügbar.

Mit Atom können Sie mehrere Dateien parallel bearbeiten und so Code übernehmen oder Vergleiche ziehen. Dazu lässt sich das Fenster aufteilen, wodurch Sie die einzelnen Dateien besser im Blick haben. Mit Hilfe der Erweiterung Teletype können Entwickler Ihren Arbeitsbereich sogar freigeben und gemeinsam mit anderen (in Echtzeit!) an einem Code arbeiten.

Gut zu wissen: Atom ist eng mit dem Versionssystem von Git und GitHub verbunden, dadurch lassen sich direkt aus dem Editor heraus Branches, Commits, Pushes und Pulls durchführen.

  • als Open-Source nahezu uneingeschränkt anpassbar
  • zahlreiche Erweiterungen verfügbar
  • schicke Benutzeroberfläche
  • im Vergleich zu anderen Editoren eher langsam
  • nur auf Englisch verfügbar

Einige weitere Editoren finden Sie im folgenden YouTube-Video vorgestellt:

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Code Editoren: Diese Programmiertools sollten Sie kennen
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