Der Buchtitel "Schwarzweiß-Fotografie. Die große Fotoschule" aus dem Verlag Galileo Design hat den deutschen Fotobuchpreis 2015 in Silber gewonnen. Grund genug für uns, dem Buchtitel mit folgende Frage auf den Zahn zu fühlen: In zehn Kapiteln für Profis und ambitionierte Amateure zur perfekten Schwarzweiß-Fotografie?
Der Autor André Giogoli ist Dozent und selbst erfahrener Schwarzweiß-Fotograf, sodass er sich in seinem Buch kompetent und umfassend mit dem Thema auseinandersetzen kann. Es behandelt nicht nur die zwischenzeitlich vorherrschende Digitalfotografie, die ja angeblich so vieles einfacher macht. Nein, er beginnt mit der analogen Fotografie und fordert den Leser dadurch auf, sich ein Basiswissen über Fotografie anzueignen, welches heutzutage oftmals fehlt.
Er versteht es hervorragend, durch seine leicht verständliche Sprache dem aufmerksamen und interessierten Leser die Komplexität der Schwarzweiß-Fotografie in all ihren Facetten näherzubringen. Es wird schnell klar, dass diese Art der Fotografie nicht einfach nur ein "Knipsen" ohne Farbe ist, sondern einen sehr hohen Anspruch an den Fotografen stellt und durchaus auch ein hohes Maß an fachlichem Wissen und Können voraussetzt.
Um der Komplexität der Schwarzweiß-Fotografie Herr zu werden, gliedert der Autor sein Buch in 10 Kapitel. An den Anfang stellt er eine konzentrierte Geschichte der Schwarzweiß-Fotografie. Anschließend schult er durch zahlreiche anschauliche Beispiele den "fotografischen Schwarzweiß-Blick" des Lesers. Dabei liegen die Schwerpunkte auf Motivwahl und Bildkomposition. Seinen sehr intensiven Ausführungen zur Analogfotografie stellt er parallel immer die digitalen Möglichkeiten gegenüber. Dadurch versetzt er den Leser in die Lage selbst zu entscheiden, welches der beiden Systeme - digital oder analog - ihm mehr liegt oder wo die Vor- und Nachteile liegen. Dies zeigt sich insbesondere in den Kapiteln zu Kameras, Filmentwicklung im Labor und Bildbearbeitung am Computer. Mit detaillierten und verständlich formulierten Inhalten der einzelnen Kapitel werden dem Leser die enorm wichtigen Zusammenhänge zwischen Blende, Belichtungszeit, Motiv, Filter etc. anschaulich erklärt. Selbst das schwierige Thema der Belichtung und Belichtungsmessung wird ausführlich und dadurch verständlich dargestellt. Aufgelockert werden die fachlichen Kapitel immer wieder mit guten Beispielen, in welchen der Autor Werke renommierter zeitgenössischer Fotografen präsentiert. Da Giogoli selbst mit beiden Systemen (analog und digital) arbeitet, erklärt er in den letzten Kapiteln sowohl den analogen Weg vom Negativ zum Abzug als auch den digitalen Weg von der Datei zum Druck. Er spricht auch den sogenannten "hybriden Weg" an: die professionelle Digitalisierung der analogen Aufnahmen sowie deren digitale Bearbeitung. Zum Schluss ermutigt er den Fotografen, seine Werke immer in der einen oder anderen Form zu publizieren oder auszustellen.
Giogolis Buch ist als Einstiegswerk für ambitionierte Amateure sehr gut geeignet, vermittelt es doch alles Notwenige und Erforderliche für die Schwarzweiß-Fotografie. Für den berufserfahrenen Fotografen stellt es ein übersichtliches Nachschlagewerk für grundlegendes Basiswissen der Thematik dar. Giogoli versteht es hervorragend, dem Leser das dringend benötigte Fachwissen zur Vermeidung von Fehlern bei den Aufnahmen und der Entwicklung/Bearbeitung der Bilder zu vermitteln. Wie es sich für ein Fachbuch gehört, wurden fast alle gezeigten Fotografien mit den wichtigsten Informationen zu Format, Brennweite, Belichtungszeit, Blende und Filmempfindlichkeit etc. versehen. Die hochwertige Aufmachung, die ausgezeichnete Druckqualität und klare Gliederung lassen einen das Buch mit Vergnügen lesen. Über kleinere Schreibfehler, auch in der mathematischen Formel, kann der wissende Leser getrost hinweglesen. Giogoli ist in der Lage, das Schwarzweiß-Auge des ambitionierten Hobbyfotografen zu schärfen und ihm die Angst vor der komplexen Thematik zu nehmen.
Claudia
Das hab ich auch seit etwa einem Jaher hier. ist wirklich sehr hilfreich gewesen und hat mir den Start auch sehr erleichtert. Klar, ist jetzt nicht ganz so billig, aber das sind Fotografie Lehrbücher sehr oft nicht.
Weswegen ich eigentlich schreibe ist, aber finden sich hier vielleicht ein paar Leute die Ahnung von der Porträtfotografie haben? kann man ja gut mit S-W verbinden. Hab mich jetzt mal hier https://www.sagtmirnix.net/artikel/fotografie/welches-portrait-objektiv-fuers-nikon-vollformat-FX umgeschaut und weiß nun nicht ob ich eher in der mittelklasse oder direkt mit dem 1,4rer anfangen soll? Wäre für einen Rad sehr dankbar =)