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ein gaming-controller vor einem videospiel

Die Zahl der Menschen, die zumindest gelegentlich einmal Videospiele spielen, wächst und wächst. Durch Smartphones sind Spiele einfacher zugänglich und näher als je zuvor. Aber auch beim PC, bei Tablets und bei Konsolen und sogar im Browser ist der Anteil an Gamern enorm. Videospiele spielen ist schon lange kein Nischenhobby mehr, im Gegenteil: Zocken ist vollumfänglich im Mainstream angekommen.

Aber wieso eigentlich? Gerade für weniger Gaming-involvierte Menschen kann es wertvoll sein, die Motivatoren hinter dem Drang zum Videospiel zu erfahren. So ist das Verständnis höher und Konversationen über das Spielverhalten, etwa von Eltern mit ihren Kindern, basieren auf fundierterem Wissen. In diesem Ratgeber präsentieren wir einige der primären Gründe, warum mehr und mehr Leute Videospiele spielen.

1. Sich selbst zu fordern kann Verbesserungspotential einlösen

ein bildschirm zeigt den schriftzug game over

Stolpersteine in Spielen wecken sowohl bei Männern als auch bei Frauen oft eine Trotzreaktion, ein "Jetzt erst recht!".

Fragt man Gamer, warum sie Computerspiele spielen, so erhält man als Antwort vermutlich zahlreiche Variationen von "weil sie Spaß machen". Doch nicht für alle bedeutet Spaß das gleiche. Während einige die schnellen Erfolge in Games schätzen, wollen andere die Herausforderung.

1.1. Ein angepasster Schwierigkeitsgrad beugt Frust vor

Der richtige Schwierigkeitsgrad trägt stark zum Spielspaß bei und muss auf den Spieler abgestimmt sein. Manchmal muss hier nachgeholfen werden, wenn das Spiel selbst die nötigen Optionen nicht bietet. Mit Drittprogrammen lassen sich Parameter ändern, um unterstützte Spiele leichter oder auch schwieriger zu machen, um genau richtig gefordert zu werden. Hier gibt es viele supportete Spiele, bei denen eine Modifikation möglich ist.

1.2. Eine Herausforderung kann Erfolgserlebnisse intensivieren

Achievements

Achievements, eine Art digitale Medaille, können den Sammeldrang bei Spielern auslösen. Die Psychologie hinter dem Drang sorgt dafür, dass Completionists auch dann noch ein Videospiel spielen, wenn sie eigentlich bereits fertig sind. Den selben Drang nutzen einige Hersteller aus, um Zusatzinhalte zu Spielen zu verkaufen, wie etwa bei Sims 4.

Das schwierige Gameplay und die damit verbundene Herausforderung wurden von einigen Entwicklern zum Kern ihrer Formel gemacht. In den Spielen von From Software wie Dark Souls oder Elden Ring ist der Tod des Spielercharakters Teil des Gameplays - man lädt keinen alten Spielstand vor einem verlorenen Kampf, sondern wacht an einem festen Speicherpunkt auf und versucht es von dort erneut.

Bosskämpfe sind so ausgelegt, dass man als normaler Gamer beinahe zwangsläufig verliert. Es gibt keine Schwierigkeitsregler oder andere Einstellungen, um den Kampf einfacher zu gestalten. Stattdessen muss man den Ablauf des Kampfes schmerzhaft lernen und von mal zu mal besser werden, bis man schlussendlich gut genug ist, um den Kampf zu gewinnen.

Das ist für Kinder oft zu frustrierend. Aber gerade weil viele Spiele auf Kinder ausgelegt sind oder Spieler wie Kinder behandeln, hatte der fordernde Spielemarkt großen Erfolg. Schafft man nach langer Zeit endlich einen großen Kampf, fühlt sich der Sieg umso besser an.

2. Soziale Elemente können beim Videospiele Spielen zentral sein

mann spielt videospiele mit headset

Per Voicechat oder Textbox im Spiel können Spieler in vielen kostenlosen wie kostenpflichtigen Online-Spielen in Kontakt sein.

Computerspiele galten lange als Vernichter von sozialen Fähigkeiten. World of Warcraft oder andere Online-Spiele waren dafür die Paradebeispiele. Oft gehen Menschen auch heute noch davon aus, dass Spieler durch kostenlose Einstiege zu Online-Spielen geangelt werden, nur um dann komplett der Sucht zu verfallen.

Das Suchtpotential mancher Spiele ist dabei tatsächlich vorhanden, doch es gibt auch viele Aspekte von Spielen, die soziale Elemente hervorheben und sogar fördern. Für einige Spieler ist bei den Spielen dann die Community entscheidender als das eigentliche Spiel. Man plant gemeinsam, spornt sich gegenseitig an und unterhält sich während dem Videospiele Spielen über das Headset.

Natürlich hängt die Produktivität stark von der Community selbst ab. Während einige Gaming-Communitys positiv und förderlich sind, haben andere einen toxischen Ruf - Beleidigungen, Diskriminierung und andere schädliche Umgangsformen gehören in manchen Gruppen zur Tagesordnung.

Tipp: Eltern sollten zumindest eine grobe Einsicht in die Communitys von Spielen haben, die ihre Kinder spielen. Spiele wie etwa Roblox landeten mehrfach in den Nachrichten durch unangemessene Kontaktaufnahmen unter den Spielern.

Auch der Wettbewerb ist eine soziale Komponente. Nicht nur im Sport wollen Leute ihre Fähigkeiten mit anderen messen, auch im Gaming können direkte Duelle oder Vergleiche auf einem Scoreboard ein Ansporn zum Spielen sein. Videospiele, die man zu zweit spielen kann, liefern hier die direkteste Form von Wettbewerb oder Kooperation.

3. Kreativität kann auch digital voll ausgelebt werden

ein bauprojekt im videospiel minecraft

Videospiele wie Minecraft sehen grafisch relativ simpel aus, bieten aber eine Fülle an kreativen Optionen beim Bauen und Dekorieren.

Zeichnen, musizieren, schreiben - der Drang zur Kreativität ist bei vielen Menschen vorhanden. Das wissen auch Videospiel-Produzenten. Die Gaming-Industrie ist vielfältig und hat sowohl Platz für Shooter, die durch Action und Adrenalin glänzen, als auch für Spielwiesen, in denen Gamer selbst kreativ gestalten können.

Minecraft ist hierfür das wohl bekannteste Beispiel. Wie bei Legos oder Bausteinen wird aus quadratischen Blöcken ein Haus gebaut, oder ein Raumschiff, eine Ranch, Statuen und ganze Welten. Das Gameplay rückt in den Hintergrund und der Kreativität wird Vorrang gegeben. Für Kinder wie für Erwachsene lässt sich so der Spieltrieb ausleben.

4. Videospiele spielen bietet Zugang zu immersiven Welten

frau spielt videospiele mit vr-headset

VR gilt als die Höhe der Immersion, aber auch relativ simple Spielerlebnisse können durch eine durchdachte Story und Welt immersiv sein. Auch einige Gratis-Spiele stehen kostenpflichtigen Produktionen höchstens in der Spiellänge nach.

Nicht nur Bücher und Filme, auch Videospiele können mit tollen Geschichten und Welten aufwarten, die einen in ihren Bann ziehen. Sie bieten eine spannende Abwechslung vom Alltag und sind so vielfältig, dass ganz unterschiedliches Zielpublikum angesprochen werden kann: Männer und Frauen, jung und alt, straight und queer und vieles dazwischen und daneben.

Wenn man Lust hat, über den eigenen Tellerrand zu schauen, wird das Angebot um ein Vielfaches größer, wenn man Spiele anderer Sprachen mit einbezieht: Spanisch, Französisch, Japanisch … mit Untertiteln wird die Auswahl enorm.

Als "walking simulators" bezeichnete Spiele setzen besonders die Story in den Vordergrund. Man läuft, fast auf Bahnen, durch die Geschichte, die die Entwickler erzählen wollen. Zwar sind die Spiel-Elemente geringer als bei anderen Spielen, doch durch den aktiven Part wird die Immersion dennoch hochgehalten, während man bei Filmen und Büchern nur passiver Zuschauer beziehungsweise Leser ist.

Andere Spiele setzen voll auf den Faktor Atmosphäre. Farben und Musik, das Bedienen verschiedener Sinneseindrücke. Das Erlebnis des Spiels rückt in den Vordergrund. Es zeigt sich auch besonders in diesem Genre, dass Grafik nicht immer zentral ist. Viele Spiele mit simplem Grafikdesign, sogar einige kostenlose Spiele, überbieten große Produktionen gerade in Sachen Immersion.

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Videospiele spielen: 6 Motivatoren für Gaming-Verhalten
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