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Digitale Währungen werden nicht bei den Notenbanken geprägt oder gedruckt, sondern mittels Mining erzeugt. Der Begriff lehnt sich zwar metaphorisch an das Goldschürfen an, gemeint ist damit aber das computergestützte Lösen komplexer Rechenaufgaben. Voraussetzungen dafür sind ein leistungsstarker Rechner, eine potente GPU und die richtige Software. In diesem Beitrag erklären wir Ihnen, wie Crypto-Mining genau funktioniert und was es dabei zu beachten gibt. Außerdem erfahren Sie, welche Gefahren und Risiken mit dem Schürfen nach Krypto-Coins einhergehen und wann Sie für Ihre Gewinne Steuern zahlen müssen.

Wie funktionieren Kryptowährungen?

Bei Kryptowährungen wie Bitcoin gibt es weder Münzen noch Scheine. Sie existieren ausschließlich virtuell in Form von digitalen Zeichenfolgen. Das Guthaben und die Transaktionen werden in einem dezentralen Netzwerk - der Blockchain – verwaltet aus ausgeführt. Um eine Transaktion auszuführen, müssen komplexe Rechenaufgaben gelöst werden.

Welche Kryptowährungen lassen sich am einfachsten schürfen?

Wie einfach das Mining einer Kryptowährung ist, hängt von der zur Verfügung stehenden Ausrüstung ab. Neue auf dem Markt erscheinende Coins gelten aber grundsätzlich als leichter zu minen, da die Nachfrage und das Interesse noch nicht so groß ist wie bei etablierten Währungen.

Ist Crypto-Mining legal?

Das Schürfen nach Kryptowährungen ist an sich vollkommen legal. Ausgenommen sind allerdings durch Malware geschaffene Botnets und illegales Mining durch Cryptojacking. Diese erfüllen den Straftatbestand des § 303a StGB und können mit einer Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren geahndet werden.

1. Definition: Was ist Crypto-Mining und wie funktioniert es?

Unter dem Begriff Crypto-Mining (auch Krypto-Mining genannt) versteht man einen dezentralen Rechenprozess, bei dem neue Coins für eine Kryptowährungen „geschürft“ werden. Dazu gehört auch die Absicherung, Verarbeitung, Verifizierung und die Synchronisation aller Transaktionen in diesem Zusammenhang.

Für den Abschluss einer Transaktion muss diese zunächst durch das Lösen von Zahlenrätseln von den Minern legitimiert werden. Als Belohnung erhalten Beteiligten abhängig vom Umfang der Rechenleistung einen gewissen Anteil an den erzeugten Coins. Je höher die Hashrates des GPU-Miners sind, desto höher ist auch der Hashwert der Crypto-Coins und somit auch die Belohnung für das Mining.

Crypto-Mining auf dem Smartphone

Mittlerweile gibt es sogar die Möglichkeit, Crypto-Coins auf einem Smartphone zu minen. In diesem Fall verleihen Sie die Rechenleistung Ihres Gerätes an eine entsprechende App.

Da für das Schürfen von Kryptowährungen komplexe Rechenaufgaben durchgeführt werden müssen, benötigen Sie einen sehr leistungsstarken Computer mit einer effizienten Grafikkarte. Zum Ausführen der Hashfunktionen muss auf den Mining-Rechnern außerdem eine spezielle Software installiert werden. Ein weiterer Grundstein für das Mining ist das sogenannte eWallet, bei dem es sich um eine Art digitale Geldbörse handelt, in der die generierten Kryptowährungen gespeichert werden können.

Gut zu wissen: Prinzipiell kann Crypto-Mining von jedem PC zu Hause betrieben werden, aus wirtschaftlichen Gründen raten wir allerdings davon ab. Für das Schürfen von Kryptowährungen gibt es inzwischen speziell entwickelte ASIC-Chips („Application Specific Integrated Circuit“), die bis zu sieben Mal schneller und einhundert Mal effizienter als herkömmliche Prozessoren sind.

2. Welche Arten von Crypto-Mining gibt es?

Beim Crypto-Mining wird grundsätzlich zwischen drei Formen unterschieden:

  • Beim Solo-Mining schürfen und verarbeiten Sie die Kryptowährung ausschließlich mit Ihrer eigenen Hardware und nehmen keine Hilfe von anderen GPU-Minern in Anspruch. Aufgrund der hohen Kosten ist diese Form in der Regel Unternehmen mit großen Server-Farmen vorbehalten.
  • Beim Pool-Mining schließen sich mehrere Miner zu einem Pool zusammen und bündeln die Rechenleistung ihrer Systeme.
  • Beim Cloud-Mining mieten Sie externe Rechenleistung an oder kaufen diese zusätzlich. So können Sie auch ohne eigenen Hardware nach Crypto-Coins schürfen.

Sollten Sie sich noch nicht sicher sein, ob Crypto-Mining auch wirklich Ihr Ding ist, können Sie auch erst einmal an einem Simulator üben. Im Internet finden Sie zahlreiche Tools, Simulator-Spiele und Apps, mit denen Sie Schürfvorgänge nachstellen und Ihr eWallet mit virtuellen Coins füllen können.

Gut zu wissen: Inzwischen ist es sogar möglich, mithilfe eines Smartphones (z. B. über die iCloud) nach Kryptowährungen zu schürfen. In diesem Fall verleihen Sie die Rechenleistung Ihres Handys an eine entsprechende App.

3. Welche Gefahren gehen vom Crypto-Mining aus?

Das Schürfen nach Crypto-Coins birgt auch einige Risiken und Gefahren, die Sie sich im Vorfeld bewusst machen sollten.

3.1. Illegales Mining

Cryptojacking

Beim Cryptojacking richten die Hacker zwei keinen direkten Schaden auf Ihrem System an, sondern installieren schädliche Software, um die Ressourcen des Rechners abzugreifen.

Ein großes Problem stellt beispielsweise das illegale Mining dar. Die am weiten verbreitetste Methode ist dabei die Nutzung des Tools Coinhive, das auf JavaScript basiert und ohne großen Aufwand in eine bestehende Webseite integriert werden kann. Das Skript ruft die Rechenleistung von Seitenbesuchern ab, ohne dass diese etwas davon merken. Verlässt der Nutzer die betreffende Website, wird der Prozess jedoch abgebrochen.

Eine weitere Art von illegalem Mining ist das sogenannte Cryptojacking. Der Begriff setzt sich aus den Wörtern „Cryptocurrency“ („Kryptowährung“) und „Hijacking“ („Entführung“) zusammen. Beim Cryptojacking richten die Hacker zwar keinen direkten Schaden auf Ihrem System an, sie greifen aber bis zu 100 Prozent von dessen Ressourcen ab. Dazu schleusen die Cyberkriminellen Malware auf Ihrem System ein (z. B. über eine präparierte Internetseite). In den meisten Fällen wird der infizierte Rechner automatisch auch Teil eines Mining-Botnets.  

3.2. Umweltbelastung

Neben den Gefahren durch illegales Mining hat das Schürfen nach Kryptowährungen auch negative Auswirkungen auf die Umwelt. Aufgrund der hohen Anforderungen an die Hardware und die Rechenleistung steigen auch der Stromverbrauch und die bei der Herstellung entstehenden CO2-Emissionen.

Laut einer Studie der Universität von Cambridge liegt der aktuelle Jahresverbrauch des Crypto-Minings bei 127 Terrawattstunden (Stand 2021). Das ist mehr Strom, als die Niederlande mit 17 Millionen Einwohnern jährlich verbrauchen.

3.3. Schwarzmarkt und wirtschaftliche Folgen

Der hohe Stromverbrauch beim Crypto-Mining verursacht auch noch an einer anderen Stelle Probleme. Da die Betreiber großer Mining-Farmen auf möglichst günstigen Strom angewiesen sind, kaufen sie diesen in wirtschaftsschwächeren Ländern ein. Die Gewinne werden somit auf dem Rücken ärmerer Bevölkerungen generiert.

Darüber hinaus sind Kryptowährungen ein beliebtes Zahlungsmittel auf dem Schwarzmarkt, wodurch sie zu einer weiteren Schädigung der ohnehin schon geschwächten Wirtschaften beitragen.

Achtung! Für Gewinne, die Sie durch das Schürfen von Kryptowährungen erzielen, müssen Sie Steuern zahlen. Das gilt allerdings nur dann, wenn Sie die Coins gegen eine "echte" Währung (z. B. USD oder Euro) eintauschen.

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Was ist Crypto-Mining? Definition und Funktion
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