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Sie haben Ihr Smartphone verlegt oder wollen sichergehen, dass die Kinder auch wirklich in der Schule angekommen sind? Es gibt eine Vielzahl von Situationen, in denen eine Handyüberwachung sinnvoll sein kann und viele Menschen fragen sich zurecht, ob diese auch ohne Erlaubnis des Betroffenen erfolgen darf. In diesem Beitrag erfahren Sie, wann ein Handy ohne Zustimmung geortet werden darf und wie genau das funktioniert.

1. Ist die Handyortung ohne Zustimmung legal?

Richter mit Hammer

Keine Partner-Spionage: Einzig die Polizei darf zum Zwecke der Gefahrenabwehr oder aus strafrechtlichen Gründen eine geheime Ortung des Handy durchführen.

Da in Deutschland der Grundsatz der Freiheit gilt, ist jegliche Überwachung (egal in welcher Form) verboten, wenn dieser nicht ausdrücklich zugestimmt wurde. Einzig die Polizei darf in bestimmten Fällen eine geheime Ortung des Handys respektive des Nutzers durchführen, diese sind:

  • Gefahrenabwehr, z.B. um eine Person zu schützen oder deren Leben zu retten. Unter welchen Voraussetzungen die Überwachung in diesem Fall möglich ist, können Sie den Polizeigesetzen der einzelnen Bundesländer entnehmen. Sie erfordert aber in jedem Fall eine Genehmigung durch einen Richter oder die Staatsanwaltschaft.
  • Strafprozessuale Gründe, z.B. richterlichen Beschlüssen bei Ermittlungen wegen einer Straftat aus dem Katalog des Par. 100a Abs. 2 StPO.

Verfolgen Sie den Standort eines Handys einfach auf der Karte.

Privatpersonen dürfen hingegen generell keine unerlaubte Ortung (z.B. um den Partner auszuspionieren) vornehmen. Bei minderjährigen Kinder (bis zum 18. Lebensjahr) können die Eltern respektive Erziehungsberechtigten einer Überwachung zustimmen. Bei Erwachsenen reicht meist eine Einverständniserklärung aus, die entweder in schriftlicher (z.B. als Brief, E-Mail, SMS) oder mündlicher Form erfolgen kann.

Ein Dienstleister für eine entsprechende App ist etwa mSpy. Mit der App, die auf Android sowie iOS funktioniert, können Sie

  • die Textnachrichten eines anderen Gerätes lesen (etwa auch gelöschte Nachrichten).
  • die gängigen Social-Media Apps, wie Snapchat und Co. im Blick behalten.
  • den GPS-Standort des Telefons verfolgen.
  • den Anrufverlauf verfolgen.

Gut zu wissen: Wenn Sie Opfer eines Diebstahls geworden sind oder haben Ihr Handy verloren haben, dürfen Sie selbst mit einer Tracking-App (z.B. dem kostenlosen Tool Find My Android Device & iPhone) danach suchen. Diese greift sämtliche Daten (darunter auch die GPS-Informationen) ab und überträgt sie verschlüsselt an einen Server. Auf einem fremden Gerät dürfen Sie Programme dieser Art aber nicht ohne ausdrückliche Zustimmung des Karteninhabers installieren. Überdies müssen Sie auch den Handynutzer informieren und um seine Erlaubnis bitten.

2. Wie kann man ein Handy ohne Zustimmung orten?

Handy orten ohne Zustimmung: GSM Funkmast auf Kuh-Weide

In ländlichen Gebieten kann die Abweichung bei einer Funkzellenortung durchaus auch einige Kilometer betragen.

Es gibt verschiedenen Techniken, mit denen eine Handyortung durchgeführt werden kann. Voraussetzung dafür ist aber für gewöhnlich, dass das betreffenden Gerät auch eingeschaltet ist. Netzbetreiber oder Vertragsform sind für die Ortung unerheblich.

Am genauesten ist die Ortung über das Funkzellenverfahren. Dazu werden die GSM-Signale genutzt, mit denen sich Handys permanent über die nächstgelegenen Sendemasten in das Mobilfunknetz einwählen. Der Netzbetreiber ermittelt, in welcher Funkzelle sich das Telefon genau befindet, und gibt diese Information an den Ortungsdienst weiter. Die Genauigkeit der Ortung hängt dabei von der Größe der Funkzellen ab. Während Ballungszentren ein recht feinmaschiges Zellennetz mit einer Abweichung von nur etwa 40 bis 800 m besitzen, kann diese in ländlichen Gebieten durchaus auch einige Kilometer betragen.

Gut zu wissen: Die GPS-Satelliten-Ortung wurde in den 1970iger Jahren für militärische Zwecke vom US-Verteidigungsministerium entwickelt. Seit 1995 ist sie auch für die zivile Nutzung freigegeben.

Forum GPS Satellit

Die GPS-Ortung wird mit Hilfe von Satelliten durchgeführt und ist genauer. Allerdings können damit nur Mobiltelefone mit eingebautem GPS-Empfänger aufgespürt werden.

Eine weitere Möglichkeit ist die Ortung über eine Satellitenverbindung, das sogenannte "Global Positioning System", kurz GPS. Dieses Verfahren ist genauer, da es gleich mehrerer Satelliten nutzt, um die Position zu bestimmen. Damit lassen sich allerdings nur Handys mit eingebautem GPS-Empfänger aufspüren.

3. Fazit: Nicht immer illegal

Die Handyortung ohne Zustimmung ist nicht illegal, wenn es sich dabei um Ihr eigenes Smartphone handelt oder Sie im Falle eines fremden Handys die ausdrückliche Erlaubnis des Besitzers haben. Tracking-Apps holen sich diese in der Regel über eine Push-Mitteilung ein oder fragen sie per SMS ab.

Das Handy ungefragt und ohne Zustimmung orten darf jedoch ausschließlich die Polizei, um damit Straftaten vorzubeugen oder aufzuklären.

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Handy ohne Zustimmung orten: Ist das erlaubt?
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2 Antworten auf “Handy ohne Zustimmung orten: Ist das erlaubt?”

  1. Bernd Quambusch

    Der Artikel enthält viele Fehler :
    „Ortung über GPS“ gibt es nicht.
    „unktioniert nur, wenn sich das Handy unter freiem Himmel befindet“ stimmt nicht (Triangularverfahren).
    „Die GPS-Ortung nutzt dabei dasselbe Netz, wie die mobile Internetverbindung“ stimmt nicht.
    „Eine weitere Möglichkeit ist die Ortung über GSM, bei der das Handy nicht nur eingeschaltet, sondern auch im Funknetz eingewählt sein muss.“ stimmt nicht.
    „und der Standort kann bis auf wenige Meter genau bestimmt werden“ stimmt nicht.

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