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Mobile Gaming mit Handy

Angefangen hat alles mit den kleinen Handheld-Konsolen wie dem Gameboy, die das mobile Gaming populär gemacht haben. Mit den ersten Handys kamen dann auch Gelegenheitsspiele wie Snake auf das Telefon. Heutige Smartphones eigenen sich aber nicht nur zum Spielen zwischendurch, sondern lassen sich mit dem geeigneten Equipment zu richtigen Gaming-Konsolen aufrüsten.

In unserem Ratgeber zeigen wir, welche Vor- und Nachteile das Spielen auf dem Smartphone hat und wie Sie Ihr Handy in eine mobile Gaming-Konsole verwandeln können. Außerdem geben wir Ihnen einige Tipps, wie Sie alte Konsolenspiele auf Ihrem Handy zum Laufen bringen.

  • Das mobile Gaming am Smartphone ist eine gute Alternative zu den Handheld-Konsolen wie der Nintendo Switch. Meistens ist das eigene Smartphone völlig ausreichend.
  • Neben Gelgenheitsspielen gibt es mittlerweile auch viele anspruchsvolle Spiele, für die sich die Anschaffung eines zusätzlichen Gamepads für das Handy lohnt.
  • Mit der passenden Software können Sie Ihr Smartphone in eine Retro-Konsole verwandeln und alte Spiele von Gameboy, SNES, PS1 etc. spielen.

1. Der Trend geht zum mobilen Gaming

Durch die größeren Bildschirme der Handys und der Hardware , die sich auch für hochauflösende Spiele eignet, hat sich das mobile Gaming zu einem riesigen Markt entwickelt: Die Auswahl an Spieleapps ist schier grenzenlos. Ob hochauflösende Rennspiele, MMOs, Tetris oder eine Runde Online Roulette - für jeden Geschmack ist etwas dabei.

1.1. Die Vor- und Nachteile des Smartphone Gamings

1.1.1. Was spricht für das mobile Gaming mit dem Handy

Frauen beim mobile Gaming

Mobile Gaming spricht nicht nur junge Männer, sondern auch Frauen und ältere Menschen an.

Das Gaming am Handy ist weniger eine Alternative als eine Ergänzung zum herkömmlichen Spielen an Konsolen und Computern. Auch wenn Smartphone Gaming und Tablet Spiele nicht die gleiche Atmosphäre erzeugen wie Fernseher oder große Monitore, sind Handyspiele eine gute Möglichkeit, sich während Wartezeiten zu unterhalten. Das spricht auch Zielgruppen wie ältere Menschen und Frauen an, die sich auf dem Weg zu Arbeit oder im Wartezimmer beim Arzt etwas ablenken wollen.

Ein weiterer Pluspunkt ist, dass fast jeder die Basisausstattung, also ein Smartphone, besitzt. Hohe Anschaffungskosten wie bei Mobile Gaming Konsolen entfallen dadurch. Für Gelegenheitsspiele wie zum Beispiel Candy Crush wird auch kein zusätzliches Equipment benötigt. Erst wenn man beabsichtigt etwas mehr und professioneller zu spielen, lohnt sich die Anschaffung von Controllern und Joysticks, die einem die Bedienung von Shootern und Rollenspielen erleichtern. Zusätzliche Bedienelemente für das Smartphone rentieren sich nämlich vor allem dann, wenn man Handyspiele spielt, die ansonsten mit virtuellen Tasten gesteuert werden müssten. Diese können nämlich die Reaktionszeit verlangsamen oder zum gefürchteten Krampf in der Hand führen.

Die Kosten für mobile Gaming sind sehr unterschiedlich, aber in der Regel deutlich geringer als für Computer- oder Konsolenspiele. Die meisten Handyspiele sind sogar kostenlos und finanzieren sich durch Werbung oder In-Game-Käufe. Das hat den Vorteil, das man das Spiel ausgiebig testen kann, bevor man Geld investiert. Für viele Spieler ist es aber auch frustrierend, zu merken, wenn man nur durch Geldeinsatz größere Fortschritte erzielen kann. Die Kosten für solche In-Game-Käufe können dann sogar noch höher ausfallen, als die Anschaffungspreise für ein neues Konsolenspiel.

In-Game-Käufe können sehr teuer werden. Wenn Kinder am Smartphone spielen, sollten Sie über die versteckten Kosten aufgeklärt werden.

1.1.2. Was spricht gegen das mobile Gaming am Smartphone

Eine großes Problem beim Umstieg auf das mobile Gaming ist, dass viele bekannte Spiele nach wie vor nur auf Konsolen bzw. dem Computer erscheinen. Die mobilen Versionen, die Softwareentwickler anbieten, sind häufig weniger umfangreich und grafisch schlechter.

Auch wenn sich die Grafik und Steuerung von Handyspielen stetig verbessert, werden viele Spiele in absehbarer Zeit auch weiterhin nur für Computer oder Konsolen erscheinen. Eine Möglichkeit diesen Nachteil zu beheben, ist das Cloud-Gaming, bei dem die aufwändigen Rechenprozesse von einem Rechenzentrum übernommen werden und das Spiel lediglich auf das Handy gestreamt wird. Besonders durch die Einführung von 5G dürfte diese Möglichkeit sehr interessant werden.

Gaming am Smartphone

Ist das alte Handy zu langsam für ein Spiel, hilft meistens nur der Kauf eines neueren Modells.

Ein weiterer Nachteil ist, dass wie bei Konsolen auch beim Handy keine Komponenten getauscht werden können. Ist das alte Handy zu langsam oder überhitzt, gibt es anders als beim Pc nicht die Möglichkeit, einzelne Komponenten wie die Grafikkarte nachträglich zu verbessern. In einem solchen Fall hilft nur ein Neukauf.

Wer Online-Spiele spielt, sollte außerdem darauf achten, dass durch die erhöhte Internetnutzung im Mobilfunk möglicherweise ein größeres Datenvolumen gebucht werden muss. Dadurch entstehen zusätzliche Kosten im Vergleich zur stationären Konsole.

1.2. Das Handy ist eine gute Alternative zu Handheld-Konsolen

In Sachen Grafik und Performance können Handys natürlich nicht mit teuren Konsolen oder Computern mithalten. Oftmals wird bei der Wahl der Prozessoren und Grafikchips weniger auf die Leistung als auf dem Stromverbrauch geachtet.

Das ist einerseits gut, weil sich die Akkulaufzeit der Geräte verlängert, andererseits können Ruckler und niedrige Grafikeinstellungen das Spielvergnügen erheblich schmälern. Mit einem neueren Smartphone sind aktuelle Spiele aber in der Regel kein Problem. Wer besonders anspruchsvolle Spiele wie Fortnite spielen möchte, sollte zu High-End-Smartphones greifen oder ein Handy suchen, das speziell auf die Anforderungen des mobile Gamings angepasst sind. Eine gute Übersicht über passende Smartphones finden Sie hier.

Ein großer Vorteil zu Handheld-Konsolen wie die Nintendo Switch ist, dass man kein zusätzliches Gerät kaufen muss und man sein Handy immer dabei hat. Kommt es zu unvorhergesehenen Wartezeiten etwa bei einer Zugverspätung, kann man einfach sein Handy zücken und loslegen. Wird ein Spiel langweilig, kann man in sekundenschnelle ein Neues downloaden.

2. Wie wird das Smartphone zu Spielekonsole

2.1. Zusätzliches Gamepad

Gamepad zum mobilen Gaming

Ein zusätzliches Gamepad kann den Spielspaß deutlich erhöhen.

Wer sich überlegt, sein Smartphone zur Handheld-Konsole umzufunktionieren, hat eine große Auswahl an Gamepads und Joysticks, die die Bedienung erleichtern sollen und an die Controller von Konsolen erinnern. Nach geleakten Informationen soll sogar Microsoft derzeit an einem physischen Kontroller für das Smartphone arbeiten.

Neben den passenden Buttons, die sich für Ihre favorisierten Spiele eignen, und einem ergonomischen Griff sollten Sie vor allem darauf achten, ob das Gamepad für das Betriebssystem Ihres Smartphones angepasst ist. Besonders iPhone und iPad Besitzer sollten hier genau hinschauen, ob die Geräte für iOS geeignet sind. Zudem sollten Sie nur ein Gamepad kaufen, das zur Größe Ihres Smartphones passt. Wer überwiegend Tablet Spiele spielen möchte, ist besser mit einem Controller beraten, den man nicht am Gerät befestigt. Das ist einerseits angenehm, weil man kein schweres und unhandliches Tablet in der Hand halten muss, anderseits braucht man immer einen festen Stand für das Gerät. Unterwegs sind also Gamepads für das Smartphone wesentlich praktischer.

Tipp: Wenn Sie eine PS4 oder XBox One besitzen, können Sie den Controller per Bluetooth mit Ihrem Android-Smartphone oder Tablet verbinden. Bei iOS-Geräten ist dies nur mit einem Jailbreak, d.h. einem Hack des Betriebssystems, möglich.

Trotz der Tatsache, dass Gamepads direkt am Smartphone befestigt werden, werden sie in der Regel über Bluetooth mit dem Handy verbunden. Da eigentlich jedes Smartphone über Bluetooth verfügt, ist diese Variante wesentlich einfacher als die Verbindung mit Kabel, bei der auf den richtigen Anschluss geachtet werden muss.

Generell besteht aber auch die Möglichkeit, einen Controller mithilfe eines OTG-Adapters anzuschließen. Bei Android-Smartphones sollte man darauf achten, den richtigen Adapter zu kaufen, denn je nach Modell ist das Smartphone mit dem älteren Mirco-USB oder dem neueren USB Typ C ausgestattet.

2.2. Virtual Reality

VR-Brille mit HandyFür das VR-Erlebnis am Smartphone gibt es grundsätzlich zwei Varianten. Zum einen gibt es Spiele wie Pokémon Go, die mit der Smartphonekamera und Standortinformationen eine virtuelle Realität auf dem Bildschirm erzeugen. So ist es möglich, dass die App mit der realen Umgebung interagiert und ein virtuelles Spielerlebnis schafft.

Zum anderen gibt es VR-Brillen, die die reale Umgebung komplett ausblenden und so dem Spieler ein komplettes Eintauchen ins mobile Gaming ermöglichen. Das Smartphone wird dabei in eine passende VR-Brille eingepasst und von der App so konfiguriert, dass sich der Bildschirm in zwei Teile aufteilt, sodass jedes Auge ein anderes Bild sieht. Leider ist die Auswahl an passenden Spielen aber noch sehr begrenzt.

4. Retro-Gaming auf dem Smartphone

Wer alte Zeiten wieder aufleben lassen will, kann statt den neueren Spielen aus dem Play Store auch alte Klassiker auf seinem Gaming Handy installieren. Dazu benötigt man in der Regel nichts weiter als eine passende Emulations-Software aus dem Play Store und die entsprechenden ROM-Datei, auf der das Spiel abgespeichert ist. Die meisten Spieleklassiker, die auf den alten Konsolen wie NES, PS1 etc. liefen, findet man heutzutage kostenlos im Internet. Allerdings bestehen auch für diese Spiele nach wie vor Urheberrechte, sodass ein Download in vielen Fällen illegal ist. Wer rechtlich auf der sicheren Seite stehen möchte, kann sich einzelne Spiele oder ganze Collectionen im Play Store oder App Store herunterladen. Das hat auch den Vorteil, dass man sich nicht um die passende Emulations-Softeware kümmern muss.

Für das beste Retro-Erlebnis bietet es sich außerdem an, mit einem OTG-Adapter einen passenden Controller anzuschließen. Dabei gibt es viele Modelle, die den alten Versionen nachempfunden bzw. nachgebildet sind und sich deshalb auch perfekt für alle Games einer alten Konsole eignen. Wer im Multiplayer spielen will, kann auch einen Controller über USB bzw. den OTG Adapter anschließen und den anderen per Bluetooth mit dem Handy verbinden.

In diesem Youtube-Video finden Sie eine gute Erklärung, wie man alte SNES-Spiele auf dem Smartphone zum Laufen bringt. Die Methode ist aber auch auf andere Konsolen anwendbar.

5. Das Handy mit der Konsole verbinden

Wenn der Fernseher blockiert ist, aber man trotzdem an seiner Konsole spielen möchte, kann man auch den Bildschirm seines Handy verwenden und die eigene Konsole zum mobile Gaming nutzen. Die neueren Konsolen PS4 und XBox One bieten nämlich die Möglichkeit, das Bild auf das Smartphone zu streamen. Dafür muss man lediglich die passende App im Play Store oder App Store downloaden.

Außerdem können diese Apps für Android und iOS einem ermöglichen, die Konsole mit dem Smartphone zu steuern. Das ist vor allem dann praktisch, wenn man längere Texte an der Konsole schreiben möchte. Gerade bei Chats oder den Anwendungen der Streaminganbieter wie Netflix oder Amazon Prime kann es nämlich sehr mühselig sein, die Texte bzw. Suchbegriffe mit dem Controller einzugeben. Das Smartphone kann diese Eingabe erleichtern und bietet zudem die Möglichkeit, mit einem Wisch durch die Menüs zu navigieren.

 

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Mobile Gaming: Wie Sie das Smartphone in eine Gaming-Konsole verwandeln
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