Wie schon von nLite (für 2000/XP/2003) und vLite (für Vista) bekannt, kann NTLite Basic die Installation von Windows 7, Windows 8.x und Windows 10 Technical Preview auf Ihre Bedürfnisse zuschneiden. Das Tool entfernt überflüssige Windows-Komponenten, integriert Treiber, Windows Updates und auch Service Packs. NTLite Basic ist von Dino Nuhagic (nuhi), der auch die anderen Tools programmierte.
1.0 Grundsätzliches
Die Basic-Version ist Freeware für den Privatgebrauch und ist noch im Beta-Stadium (Stand: 01/15).
Die Freeware-Version Basic kann Folgendes:
- Entfernen von Windows-Komponenten wie Windows-7-Spiele, Media-Features, Microsoft .NET Framework
- Integration von Windows Updates, Service Packs, Sprachpaketen oder Treibern
- Windows-Einstellungen und Dienste ändern
- Hardware Checkliste - zeigt an, welche Treiber auf eigener Hardware noch fehlen
- Windows-Unattended-Unterstützung - bietet viele häufig verwendete Optionen auf einer einzigen Seite an, um Windows für eine unbeaufsichtigte Installation vorzukonfigurieren
Es gibt neben der Basic-Version die kommerziellen Versionen Home, Professional und Business, die noch mehr Features beinhalten. Eine Vergleichstabelle können Sie auf dieser Seite einsehen.
NTLite Basic können Sie aus unserem Softwarearchiv herunterladen.
2.0 Installation
Das Tool erfordert kein Microsoft .NET Framework oder Sonstiges wie die Vorgänger. Nach dem Download der NTLite_setup.exe rufen Sie die "Eigenschaften" auf, unter der Registerkarte "Allgemein" klicken Sie auf den Button "Zulassen", dann auf "Übernehmen" und noch auf "OK".
Danach führen Sie die NTLite_setup.exe mit Rechtsklick als Administrator aus. Im Setup können Sie sich entscheiden, ob Sie NTLite Basic normal unter "C:\Program Files" installieren oder als Portabel-Fassung in einen extra dafür angelegten Ordner kopieren wollen. Geben Sie bei "Ziel-Ordner wählen" den neu angelegten Ordner an, in den die Portabel-Fassung kopiert werden soll. Wollen Sie NTLite Basic ganz normal installieren, belassen Sie den Pfad in der Zeile "C:\Program Files\NTLiteBasic\NTLite".
Nach "Weiter" aktivieren Sie "Portable Mode" für die Portabel-Fassung – für die Installer-Version darf die Option nicht aktiviert sein.
Nun müssen Sie nur noch die "Free" bestätigen und es kann losgehen. Da NTLite regelmäßig updatet, kann es sein, dass der nachfolgende Dialog nicht mehr vorhanden ist.
3.0 Die Oberfläche
Die Oberfläche ist einfach gehalten, übersichtlich ohne Schnickschnacks - und sie hat alles, was man für eine angepasste Installations-DVD braucht.
Unter der Registerkarte "File" können Sie über "Check for updates" nach einer neuen Version suchen.
4.0 Die Vorgehensweise - Target (Ziel)
Es ist egal, ob Sie eine DVD-Scheibe oder eine ISO-Datei haben, die angepasst werden soll. Unter Windows 8.x können Sie die ISO mit Rechtsklick "Bereitstellen" (oder einfach entpacken) und den Ordnerinhalt auf Ihre Festplatte in einen extra dafür angelegten Ordner kopieren (damit Sie die Daten wiederfinden). Haben Sie eine DVD, legen Sie Ihr Medium ins DVD-ROM-Laufwerk ein und kopieren den Inhalt ebenfalls in einen extra dafür angelegten Ordner. Über "Add" – "Image folder" von NTLite Basic fügen Sie dann den kompletten neu angelegten Ordner zum Bearbeiten ein. Unter "Image history" sehen Sie den Pfad und die Editionen, die auf der DVD/ISO enthalten sind. Im diesen Pfad wird später die NTLite.log abgespeichert.
Hinweis: Das Tool benötigt zwingend eine install.wim auf dem Datenträger. Downloadversionen von Windows 8.x nutzen dagegen eine install.esd. Um das Problem zu lösen, muss die install.esd mit dem Tool ESD File Converter in eine install.wim umgewandelt werden.
Statt des Ordners können Sie auch nur die install.wim aus dem Ordner "sources" über "Add" – "Image file (WIM)" hinzufügen.
Markieren Sie die Edition, die Sie anpassen möchten, und klicken Sie dann auf "Load".
NTLite Basic lädt dann das Image zum Bearbeiten. Unter "Status" sehen Sie in Prozent, wie weit NTLite Basic das Image geladen hat.
Nach ein paar Sekunden ist das Image bereit, erkennbar an dem grünen Punkt vor dem Eintrag und an dem Status "Loaded".
5.0 Die neuen Rubriken
Auf der linken Seite sind nun neue Rubriken zu "Target" hinzugekommen.
- Removals – Hier können Sie überflüssige Sprachpakete, Treiber, Hardware-Support, Multimedia-Komponenten, Netzwerke oder Dienste entfernen.
- Features – Hier können Sie Windows-7-Spiele, Media-Features, Microsoft .NET Framework, Windows PowerShell, Windows-Suche und auch den Internet Explorer entfernen, die unter "Windows-Features aktivieren oder deaktivieren" (Win8) bzw. "Windows-Funktionen aktivieren oder deaktivieren" (Win7) zu finden sind.
- Updates – Hier können Sie Updates, Service-Packs und Sprachpakete einbinden.
- Drivers – Hier können Sie auf die eigene Hardware abgestimmte Treiber hinzufügen. NTLite Basic zeigt mit der "Hardware Checkliste" sogar an, welche Treiber der eigenen Hardware noch fehlen.
- Settings – Hier können benutzerdefinierte und maschinenbezogene Einstellungen angepasst sowie Dienste bearbeitet werden.
- Unattended – Windows vorkonfigurieren für eine unbeaufsichtigte Installation
- Post-Setup – Nach der Installation Ausführung von Befehlen, Batch und Anwendungsinstallationen
- Apply – (Anwenden) Hier können noch Einstellungen gespeichert werden (Log-Datei erstellen, Image exportieren, Änderungen am Image speichern, Backup anlegen), bevor Sie auf "Start" klicken und Ihre neue angepasste Windows-ISO erstellt wird.
6.0 Removals
Wenn Sie nun auf "Removals" klicken, bekommen Sie evtl. noch einen Warnhinweis, dass Sie vorsichtig sein sollen. NTLite Basic übernimmt keine Garantie.
Ziehen Sie das Fenster mit der Maus groß, damit Sie alles lesen können, oder fahren Sie mit der Maus über einen Eintrag, der nicht komplett zu sehen ist, damit er Ihnen vollständig angezeigt wird. Erweitern Sie zum Beispiel den Zweig "Accessories", damit Sie die weiteren Zubehör-Einträge sehen können. Am rechten Bildschirmrand sehen Sie, wie viel Platz die einzelnen Komponenten benötigen.
Zum Entfernen der Komponenten deaktivieren Sie die Einträge. Hellblaue Einträge, wie im Zweig "Accessories", sind für die lizenzierte Version geschützt und nicht entfernbar. Schließen Sie den Zweig "Accessories" wieder und erweitern Sie "Drivers". Sie können beispielweise alle Druckertreiber auf einmal deaktivieren (entfernen) oder Sie erweitern "Drucker" und entfernen nur spezielle Druckertreiber.
7.0 Features
Die Einträge unter "Features" kommen Ihnen bestimmt bekannt vor. Das sind die Einträge von "Windows-Features aktivieren oder deaktivieren" (Win8) bzw. "Windows-Funktionen aktivieren oder deaktivieren" (Win7). Was Sie später auf Ihrer neuen DVD nicht haben möchten, deaktivieren Sie.
8.0 Updates
Updates und Service-Packs sowie Sprachpakete können hier hinzugefügt und dann später in die neue DVD eingebunden werden. Lassen Sie das Fenster offen oder minimieren Sie NTLite Basic.
Um sich die Updates, Service-Packs oder Sprachpakete herunterzuladen, holen Sie sich das Tool "Windows Hotfix Downloader" (WHD). Es muss nicht installiert werden. Legen Sie sich einen Ordner für WHD an und entpacken das Tool. Führen Sie WindowsHotfixDownloader.exe als Administrator aus.
Im Hauptfenster klicken Sie auf den gelben Ordner (1) und geben einen Pfad an, unter dem die Updates gespeichert werden sollen. Am besten geben Sie den Pfad an, unter dem auch WDH liegt. Danach klicken Sie auf das Symbol "Update Lists" (2) und wählen Ihr Betriebssystem und die Architektur aus. Es passiert nicht viel, im Menü steht immer noch "Select Updates", aber das Dropdown-Menü ist nun aktiv.
Klicken Sie auf den kleinen "nach-unten-Pfeil" des Dropdown-Menüs und wählen abermals Ihr Betriebssystem und die Architektur aus. Nun noch ein Klick auf den gelben Stern "Downloader" und WHD lädt die Updates in verschiedenen Kategorien herunter.
Erweitern Sie die Kategorien (auf der rechten Seite) und aktivieren Sie die Updates, die Sie in Ihre neue DVD einbinden möchten.
Wenn Sie einen Eintrag markieren (nicht aktivieren), können Sie über "KBArticle" mehr über das Update erfahren. Es öffnet sich die Microsoft-Webseite zu dem KB-Eintrag. Haben Sie Ihre Auswahl getroffen, klicken Sie den "Downloadbutton" unten links an. Die Updates werden in den Ordner heruntergeladen, den Sie zu Anfang angegeben haben.
Schließen Sie WHD und kehren Sie zu NTLite Basic zurück. Über "Add" – "Package files" können Sie einzelne Updates einfügen. Haben Sie mehrere Updates, wählen Sie "Add" – "Folder and subfolders found packages" und den Ordner, den Sie bei WHD als Pfad für Updates angegeben haben. NTLite Basic erkennt die Updates im Ordner und fügt diese (ohne Ordner) ins Fenster ein.
Erlaubt sind bei NTLite Basic Microsoft Cabinet File (*.cab), Microsoft Windows Update Package (*.msu), Microsoft Windows Updates (*.mum) und Microsoft Language Interface Pack (*.mlc).
9.0 Drivers
Hier können Sie eigene Treiber (*.inf) hinzufügen. Nebenbei checkt NTLite Basic auf der entpackten DVD/ISO, welche Treiber fehlen. Dem alten Drucker Lexmark fehlten die Treiber und NTLite Basic markierte dies mit "Missing" (fehlt) in Rot. Als die Lexmark-Treiber hinzugefügt wurden, änderte sich der Eintrag in "Found" (gefunden). Sie können Ordner auswählen, die *.inf Dateien beinhalten, NTLite Basic erkennt automatisch die inf-Treiber im Ordner und bindet sie ein.
10.0 Settings
Es gibt 2 Optionen unter "Settings": "Für alle Benutzer" (All users) oder "systemweit" (Machine).
Benutzerdefinierte Einstellungen sind zum Beispiel die Abschaltung von Autoplay oder die Aktivierung der klassischen Systemsteuerung. Sie können die Einträge voreingestellt belassen, aktivieren oder deaktivieren.
Systembezogene Einstellungen sehen zuerst etwas mager aus, aber wenn Sie "Services" erweitern, sehen Sie alle Dienste, die auch unter "services.msc" in Windows zu finden sind.
Wie Sie es auch auf dem üblichen Weg unter "Dienste" kennen, können Sie diese auf manuell, automatisch oder deaktiviert stellen. Der Starttyp "Boot" und "System" sollte nicht verändert werden.
11.0 Unattended
Unter "Unattended" können Sie Windows vorkonfigurieren für eine unbeaufsichtigte Installation. Dadurch wird eine Windows-Installation ohne Rückfragen möglich. Standardmäßig ist der Punkt "Default" aktiviert, erst wenn Sie den Punkt "Enable" aktivieren, können Sie die Seite bearbeiten.
Erweitern Sie die Oberbegriffe, die Sie interessieren. Lesen Sie die Einträge wie eine Frage, beispielweise "Skip EULA page?" (EULA-Seite überspringen?). Für Ja wählen Sie "true", für Nein "false".
Bei anderen Einträgen können Sie direkt die "Antwort" eingeben, zum Beispiel "Computername" oder "Produktschlüssel".
12.0 Post-Setup
Nach der Installation von Windows können Sie einmalig nach dem ersten Login noch Befehle ausführen lassen - z.B. Windows PowerShell-Skript, Batch-Datei, exe- oder msi-Installation, cmd-Befehl oder eine Reg-Datei. Erlaubt sind *.exe, *.msi, *.reg, *.ps1, *.ps2, *.bat, *.cmd und *.com mit Parameter. Post-Setup wird allgemein nur im Zuge von Windows-Neuinstallationen auf einem Computer verwendet.
13.0 Apply
Überprüfen Sie die aufgeführten Einträge und ändern Sie sie ggf. noch ab. Aktivieren Sie "Save changes to image", "Export image" und "Backup preset". Wenn Sie dann "Create ISO image" aktivieren, öffnet sich ein neues Fenster, in dem Sie einen Zielordner auswählen sollen für die NTLite.ISO. Nach Auswahl des Zielordners und "Speichern" wird noch nach einer neuen Beschriftung für die ISO-Datei gefragt – gespeichert wird die ISO aber unter "NTLite.ISO".
Klicken Sie "Start" und nach "Start applying changes?" auf "Yes".
Warten Sie, bis alle Fortschrittsbalken fertig sind und alle Tasks grüne Punkte erhalten.
Grüne Einträge melden Erfolge, rote Einträge in der Anzeige werden erstmal übersprungen. Wichtig zum Schluss ist, dass alle Einträge in der Auflistung grün sind, dann wurde die Windows-DVD korrekt erstellt.
Die NTLite.log finden Sie unter dem Pfad, an dem Sie die DVD/ISO entpackt haben (Target – Image history).
Nun können Sie sich ganz einfach eine DVD brennen oder sich einen USB-Installations-Stick einrichten.
Fazit
Obwohl das Tool noch im Beta-Stadium ist, hat es einwandfrei und schnell gearbeitet. Mehrere Updates wurden durchgeführt (Versionsstand: 1.0.0 Build 2420), durch die Auto-saved-Session wurden aber die bereits geänderten Einstellungen beibehalten. Man kann sich also Zeit lassen und in Ruhe alles durchgehen, um eine perfekte, angepasste Windows-DVD zu erstellen.
Artikellogo: NTLite
Bernhard
habe vor einigen Tagen das Programm installiert!
Anschließend habe ich mir bei Microsoft WIndows 7 Ultimate herutergeladen.Wenn ich nun über „add image“ WIndows hinzufüge und anschließend auf „laden“ drücke erscheint für 5-10 Sekunden der Ladebalken! Darauf hinerscheint die Fehlermeldung:
Abgebrochen-Image Mount F:\Windows_Vollversion\WIndows7_Ultimate\Microsoftvarianten\64Bit\Win7_Ult_SP1_German_COEM_x64\Sources\install.wim[18]Es sind keine weiteren Dateien vorhanden
Zu Testzwecken habe ich die heruntergeladene Software auch schon in einen anderen Ordner kopiert. Oder habe nur die „install.wim“ geladen. Es erscheint immer die gleiche Fehlermeldung!
Jürgen
Das Programm funktioniert soweit perfekt, alle Updates im MSU-Format lassen sich einbinden.
Allerdings kann ich keine Net-Framework Pakete im EXE-Format mit aufnehmen, Dateien wären fehlerhaft oder unleserlich.
Vielleicht ist Net-Framework zur Integration auch gar nicht vorgesehen…… hmmh
Ich nutze die Version : 1.3.1. 5060 64-bit
PCDMicha
Ich würde die EXE mal mit 7ZIP öffnen, eventuell ist es ein Laufzeitentpacker und darin die Daten versteckt. Sonst installiert man den Treiber und schaut, wo dieser seine Daten ablegt und fügt diese wiederum ein. Oft reicht es auch die EXE zu starten und die Daten aus einem Unterordner im TEMP-Ordner zu suchen.
Hanspeter
Hat eigentlich gut funktioniert. Wie aber bindet man Treiber ein, bei denen man eine ausführbare exe Datei hat, und nirgends eine inf zu finden ist?
Micha
Habe es mit Ntlite und dem aktuellen Chip Update Paket testweise versucht. Variante A- x64- Gesamtpaket zu groß für eine DVD. Variante B- x86 ging soweit alles durch, aber im letzten Schritt der Win Testinstallation dann Fehlschlag.
Andre
Hallo Ich habe das hier Gerade auch gemacht weil Windows 3 mal Alles Updates Wieder deinstalliert hat.
Ich hab mir die Windows 7 x64 Runtergeladen und mit dem Windows Tool einen Bootbaren USB Stick gemacht.
Das war aber schon im November 2015
Und Heute dieses Anleitung Gefunden Danke dafür.
Das Programm hat Einfach gleich denn Bootbaren Stick angenommen, hab bei Chip mir das 2gb Updates Packet runter geladen und eben alles Vereint hoffe das es geklappt hat. 🙂 Das Programm Arbeitet Noch 🙂
PCDMicha
Was sagt der Support vom Hersteller? Dort mal angefragt?
Thomas
Hallo,
Programm sehr übersichtlicht. Sieht sehr gut aus! Habe nLite damals bei XP gerne genutzt.
Aktueller Stand: nLite erkennt die Win7.iso nicht. Testweise hab ich diese entpackt und scheint (Daten und setup.exe vorhanden) i.O. zu sein.
Dateiname: X15-65813_Isoimage von Win7 64 bit
Dateityp: ISO-Datei
Größe: 3.117.446 KB
Daran was nio?
Toti