Ashampoo hat mit dem Video Converter nun auch ein massentaugliches Tool im Portfolio, welches sich vorrangig an wenig versierte Anwender richtet, die Videodateien in andere Formate oder für andere Plattformen transformieren möchten, ohne tief in die Materie wie Codec, Bitrate usw. einzusteigen. Wir haben uns den Neuling angeschaut.
Einfach gehaltene Oberfläche
Der Ashampoo Video Converter wirft in Sachen Bedienung keine Fragen auf. Videos werden per Drag and Drop oder über eine Schaltfläche in das Bearbeitungsfenster gezogen, Ausgabeformat und -ordner werden festlegt, die Qualität wird angepasst und fertig. Das Konvertierungsfenster kann auch mehrere Videos aufnehmen und diese nacheinander abarbeiten.
Der Video Converter geht dabei sehr rasant zu Werke, nutzt er bei der Konvertierung doch die GPU-Leistung von Nvidia oder Intel-Chips (NVENC und Intel HD-Grafik). AMD-GPUs werden derzeit nicht beschleunigt unterstützt.
Fertige Profile
Bei der Formatwahl stehen viele Formate nach Gerätetypen getrennt zur Verfügung. Es finden sich aber auch Formate für den Upload auf YouTube, Facebook und Co. Statt einer Videokonvertierung kann auch die Audiospur in MP3, AAC, OPUS, WVA, FLAC, OGG, WMA extrahiert werden.
Was wir im Test vermisst haben, ist eine Option, bestehende Profile anzupassen. Auch wenn sich der Video Converter eher an Einsteiger richtet, hätte man als Profi doch vielleicht gerne die Möglichkeit, in Auflösung, Bitrate oder Audioformat von Hand einzugreifen. Der Video Converter bietet diese Möglichkeit leider nicht.
Einzig ein Qualitätsregler, welcher die Bitrate herunterregelt, findet sich im Hauptmenü des Converters, gilt dann aber für alle Videos in der Aufgabenliste. Dafür kann man aber für jedes Video gezielt Anpassungen von Helligkeit, Kontrast, Gamma, Schärfe und Sättigung vornehmen und eventuell zu dunkle Videos vom Handy etwas aufbessern. Auch ein Drehen der Videos ist beispielsweise möglich.
Leider treten gerade beim Import von Videos aus unterschiedlichen Quellen Probleme mit den Codecs auf.
Im Gegensatz zu anderen Video-Convertern wie beispielsweise dem Xilisoft Video Converter, welcher alle notwendigen Codes selbst mitbringt, ist der Ashampoo Video Converter auf die in Windows installierten Codecs für Audio- und Videospuren angewiesen. Windows indes ist von sich auch nur mit den „Standard-Codecs“ bestückt. DTS-Tonspuren und Ähnliches bereiten dem Converter damit erhebliche Probleme. Leider gibt der Video Converter auch keine Information darüber aus, welcher Codec fehlt, so dass der Anwender auf die Installation von Codec-Sammlungen wie ADVANCED Codecs angewiesen ist. Dies ist aus unserer Sicht sehr schlecht gelöst.
Fazit
Ja, der Video Converter von Ashampoo ist einfach zu bedienen, mehr aber nicht. Für den avisierten Preis von knapp 40 Euro bieten alternative Programme wesentlich mehr Funktionalität, bedürfen aber eventuell etwas mehr Einarbeitungszeit. Zudem bietet der Markt zwischenzeitlich eine Fülle von kostenlosen Lösungen zur Konvertierung von Videos und Audio-Dateien in verschiedene Formate, wenn zum Teil auch mit dem Versuch, als Gegenleistung Adware zu installieren.
Ashampoo Video Converter
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Hersteller: | Ashampoo |
Preis | ca. 40 Euro |
System: | Ab Windows 7 |
Positiv: | Einfache Bedienung, Profile, Unterstützt GPUs |
Negativ: | Keine Anpassung der Profile, fehlende Codecs müssen manuell installiert werden |