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Der Multimedia-Spezialist CyberLink bringt mit dem Mediakonverter MediaEspresso 6 den Nachfolger von MediaShow Espresso 5.5 auf den Markt. Das neue Produkt soll sich durch einfache Bedienung und enorme Geschwindigkeit auszeichnen. Wir haben uns den Formatkonverter näher angeschaut.

Standards nicht gewünscht

Wir hatten bereits bei der Vorstellung des Tools Formatwandler 3 von S.A.D Ausführungen dazu gemacht, warum auf dem Video- und Audiosektor so ein Formatchaos herrscht. Während die Welt bei der Bildbearbeitung recht friedlich wirkt, gibt es vor allem auf dem Videosektor ein heilloses Durcheinander an Formaten und Spezifikationen. Der PC ist grundsätzlich (wenn auch mit etwas Nachhilfe durch geeignete Player oder Codecs) in der Lage, alle bekannten Formate abzuspielen. Schwieriger wird es, wenn man verschiedene Endgeräte wie Konsolen, Streaming Clients, Smartphones oder mobile Player befüllen möchte. Eine Konvertierung der Videoformate bleibt hier mitunter die einzige Lösung.

Der Freeware- und OpenSource-Markt bietet hierfür eine Vielzahl von Programmen und Lösungen, die jedoch mitunter sehr viel Einarbeitungszeit erfordern und meist nur einen kleinen Teil der gewünschten Möglichkeiten abbilden. Für Anwender, denen das zu kompliziert ist, gibt es Produkte wie MediaEspresso 6: Dateien auswählen, Zielgerät bestimmen und den Rest übernimmt die Software.

Features & Formate

MediaEspresso hat viele der Funktionen seines Vorgängerproduktes geerbt, aber auch neue spendiert bekommen. So kann MediaEspresso nicht nur Videodateien, sondern auch Audiodateien und Bilder konvertieren; dies nun auch im Batchbetrieb sowie mehrere Dateien gleichzeitig. Eine weitere Funktion bietet die Möglichkeit, nur die Audiospur aus einer Videodatei zu extrahieren. Für Windows Vista- und Windows 7-User gibt es ein Desktop-Gadget, mit dem sich das Programm ebenfalls bedienen lässt und angesteckte Geräte selbstständig erkennt (und ggf. dann Inhalte direkt konvertiert und kopiert). Videodateien können nicht nur konvertiert, sondern auch automatisch bei YouTube oder Facebook eingestellt werden.

Spannendste Neuerung ist aber die Optimierung in Sachen Performance und Bildqualität: MediaEspresso nutzt die GPU-Unterstützung NVIDIA CUDA sowie ATI Stream. Dabei greift der Prozessor der Grafikkarte dem System beim Umkodieren von Videos erheblich unter die Arme und erzielt damit eine wesentlich höhere Verarbeitungsgeschwindigkeit. Auch Mehrkernprozessoren wie Intel Core™ i3, i5 & i7 werden effektiv genutzt, so dass im Batchmodus bis zu 6 Kodierungen parallel laufen können.

Für die Bildqualität nutzt CyberLink die hauseigene TrueTheater-Technik, bestehend aus TrueTheater™ Denoise und TrueTheater™ Lighting. Diese Filter entfernen optisches Rauschen, verbessern die Lichtverhältnisse und erzeugen sattere Farben.

Folgende Format werden unterstützt:

  • Import Video: MKV, RM/RMVB, FLV, AVI, MPEG, MPEG-2, MOV (H.264), WMV, MP4, DVR-MS,TS, MPG, ASF, M2T, M2TS, MTS, DV-AVI, TiVo, VOB, VRO, MOD, DAT, TOD, WTV
  • Export Video: MPEG-2, MPEG-4, MPEG-4 AVC, WMV, DivX
  • Import & Export Audio: WMA, MP3, M4A
  • Import & Export Image: BMOP, JPG, PNG

Unter den unterstützten Endgeräten finden sich iPad, iPod, iPhone, iPhone 4, PSP, PS3 oder Xbox 360 sowie viele aktuelle Mobiltelefone. Eine genaue Auflistungen finden Sie auf der Herstellerseite.

Oberfläche und Bedienung

Nach dem Programmstart zeigt sich MediaEspresso mit einem leeren Hauptfenster, in welches der Anwender die zu konvertierenden Dateien ziehen soll.

Programmfenster

Programmfenster

Dateien, welche zur Konvertierung in das Fenster gezogen wurden, zeigt MediaEspresso mit einem Vorschaubild an. Über das Kontextmenü stehen weitere Informationen zu der jeweiligen Datei zur Verfügung.

Informationen zur Datei

Informationen zur Datei

Zum Konvertieren selektiert man die relevanten Dateien über ein Häkchen links unter der Datei und klickt dann oben auf die Piktogramme für Konsolen, Mobiltelefone, Mediaplayer oder Hochladen. Hinter jedem der Buttons verstecken sich Profile für verschiedene Endgeräte wie beispielsweise bei den Mobiltelefonen Profile für Geräte von Sony Ericsson, Nokia, HTC, Apple usw. Hochladen bedient die Internetdienste YouTube oder Facebook mit dem Video nach einer Konvertierung. Die Einstellungen des jeweiligen Profils werden vor der Konvertierung angezeigt und können in Grenzen verändert werden.

Profil zur Konvertierung

Profil zur Konvertierung

In der Standardeinstellung versucht MediaEspresso anhand des Quellmaterials und des Zielgerätes die passende Einstellung für Videos selbst festzulegen. Der Anwender kann die Einstellungen in Grenzen selbst anpassen, ist aber beispielsweise beim Videoformat nicht vollkommen frei. Dies ist - abhängig vom gewählten Profil – bereits auf das Ausgabegerät festgelegt.

Profil editieren

Profil editieren

Etwas mehr Flexibilität bietet daher der letzte Button der Piktogramme im Hauptfenster, welcher mit "Konvertieren" überschrieben ist. Damit wird aber nicht die Konvertierung gestartet (wie man erwarten könnte), sondern ein Editor für selbst erstellte Profile sichtbar. Der Anwender muss für jede Art der Konvertierung ein eigenes Profil anlegen. Eine Möglichkeit, direkt vor dem Konvertieren einfach ein Format und die weiteren Einstellungen hierzu auszuwählen, gibt es nicht.

Eigenes Profil

Eigenes Profil

Während Einsteiger mit den gebotenen Funktionen zurechtkommen, dürften Profis viele Detaileinstellungen vermissen. Sehr ärgerlich ist beispielsweise, dass man die Auflösung nicht frei wählen kann, zumal die PAL-Auflösung von 720x576 nicht für alle Formate verfügbar ist.

Verfügbare Auflösungen je nach Format

Verfügbare Auflösungen je nach Format

Vor dem Start der Konvertierung kann man in den Einstellungen noch festlegen, ob die zu Anfang beschriebenen TrueTheater-Filter und Hardwarebeschleunigung genutzt werden sollen. Auch die Anzahl der gleichzeitigen Kodierungen lässt sich hier noch festlegen. In unserem Test war das System bei 2 WMV-Konvertierungen gleichzeitig zu 100 Prozent ausgelastet (Win 7 x64, I Core 5 750, 8 GB RAM).

Konvertierung

Konvertierung

Unten rechts wird angezeigt, welche Techniken bei der Konvertierung eingesetzt werden (hier ATI Stream und TrueTheater).

Fazit

MediaEspresso 6 zeigte im Test keine Abstürze, darf also als sehr robust bezeichnet werden. Wir hatten hier schon ganz andere Erfahrungen mit Programmen gleicher Gattung gemacht. Die Verarbeitungsgeschwindigkeit ist sehr gut, die Bedienung dagegen nur gut, da man nicht auf die "Schnelle" ein anderes Ausgabeformat frei wählen kann. Hierzu ist immer erst ein neues Profil oder die Änderung an einem bestehenden Profil notwendig. Auch die Beschränkung der Ausgabe-Auflösungen ist nicht immer nachvollziehbar. Vermisst haben wir bei dem Preis von 40 Euro eine Ausgabefunktion für Videomaterial auf DVD, um dieses dann (ggf. mit einem anderen Programm) zu brennen.

Wer einen Formatkonverter braucht und keine kostenlose Speziallösung findet, sollte sich die 30-Tage Demo ruhig näher anschauen.

CyberLink MediaEspresso 6

Download der Demoversion

Hersteller: Cyberlink
Preis 40 Euro, Update 20 Euro
System: Windows 7, Vista, XP
Positiv: Viele Profile, unterstützt viele Formate, sehr schnell und stabil
Negativ: Kein Export  für DVDs, unerstützt nicht immer PAL-Auflösungen

27 Bewertungen

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CyberLink MediaEspresso 6 – Flinker Formatkonverter
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