Seit dem 17.10.2017 liefert Microsoft Windows 10 Fall Creators Update, vormals unter dem Codenamen Redstone 3 bekannt, mit der Versionsnummer 1709 aus. Was das Feature-Upgrade an Neuigkeiten bringt, wie man sofort das Upgrade herunterlädt und installiert, klärt unser folgender Ratgeber.
- Das kostenlose Upgrade bringt viele kleinere Neuerungen mit, welche erst bei der täglichen Arbeit auffallen.
- Im Bereich Sicherheit setzt das Upgrade aber neue Maßstäbe und kann mit einem stark verbesserten Windows Defender sowie einem Ordnerschutz als Gegenmaßnahme zu Verschlüsselungstrojanern punkten.
- Wenn Sie zeitnah das Upgrade nutzen möchten, können Sie über das Media Creation Tool das Upgrade vorher herunterladen und die Setup.exe auf dem Medium (DVD oder Stick) aus dem bestehenden Windows heraus starten oder alternativ den Upgrade-Assistenten verwenden.
Inhalt
- Das Fall Creators Update ist nun die 5. Version von Windows 10
- Die spannendsten Neuerungen in Windows 10 Fall Creators Update
- Änderungen an der Oberfläche
- Windows Mixed Reality
- Microsoft Edge ist nicht Webbrowser, PDF-Viewer und E-Book-Reader in einem Programm
- Neue Bereiche in den Einstellungen
- Support für Android und iPhone
- Windows 10 schützt vor Cheatern in Spielen
- Verbesserungen für bekannte Einstellungen
- Mehr Sicherheit durch verbesserten Windows Defender und Ordnerschutz
- OneDrive mit Dateien auf Abruf
- Weitere Neuerungen im Windows 10 Fall Creators Update
- Durch das Fall Creators Update fallen auch Funktionen weg
- Fazit
Das Fall Creators Update ist nun die 5. Version von Windows 10
Bereits beim ersten Release von Windows 10 im Jahr 2015 war klar, dass Microsoft Windows 10 als „Windows as Service“ betrachtet, so dass der Funktionsumfang durch Feature-Upgrades immer wieder umgebaut und erweitert wird. Mit einer gültigen Windows-Lizenz haben die Anwender damit immer Zugriff auf die jeweils neuste Version.
Das Fall Creators Update ist mit der Versionsnummer 1709 nun die 5. Ausgabe von Windows 10, zuvor gab es bereits die Versionen 1703 als Creators Update, 1607 als Anniversary Update, 1511 als Herbst Update sowie die Ursprungsfassung von Windows 10 mit Version 1507. Alle Versionen finden sich auch in der Windows 10 Versions-History.
Da sich die Hardwarevoraussetzungen nicht ändern, läuft die neuste Version im Grunde auch auf Systemen, welche bisher mit Windows 10 gut zurecht kamen
Hinweis: Häufiger machen Programme von Drittherstellern Probleme mit neueren Windows-Versionen, so dass Sie sich vor einem Upgrade vergewissern sollten, die jeweils aktuellsten Fassungen der Programme zu verwenden.
Windows 10 Fall Creators Update wird in Wellen über Windows Update verteilt und nicht jedem Nutzer sofort angeboten
Dennoch liefert Microsoft das neue Windows ab dem 17.10.2017 über Windows Update nicht sofort an alle Nutzer aus. Die Verteilung erfolgt zum einen in Wellen. Zum anderen bekommen Nutzer ab Windows 10 Pro das Upgrade nur angeboten, wenn Sie als Update-Kanal Current Branch in den erweiterten Optionen von Windows Update eingestellt haben.
Bei Current Branch for Business dagegen wird die Verteilung 4 Monate zurückgestellt. Besitzer einer Home-Edition haben diese Wahl nicht. Dennoch kann gerade auf älterer oder exotischer Hardware die Verteilung länger dauern, da Microsoft über die in den Datenschutzeinstellungen genannten Telemetriedaten auswertet, wie gut das Upgrade bei welcher Hardware läuft. Erst bei ausreichender Rückmeldung problematischer Umgebungen gibt Microsoft das Upgrade auch für diese Systeme frei.
Unser Rat: Machen Sie auf jeden Fall eine Imagesicherung des Systems, bevor Sie das Upgrade starten. Nur so können Sie im Falle eines Problems wieder vollständig zum vorherigen Zeitpunkt zurückkehren. Lesen Sie dazu unseren Vergleichstest: Imageprogramme im Vergleich – es muss nicht immer kostenpflichtig sein.
So können Sie das Fall Creators Update herunterladen und installieren
Wie schon bei den Vorversionen ist das Windows 10 Media Creation Tool die Lösung, wenn Sie die neuste Windows-Version direkt herunterladen wollen. Das Tool erstellt für Sie einen Installationsdatenträger und lädt dazu die aktuellste Windows-Fassung als ISO-Abbild direkt vom Microsoft-Server. Sie können dann Windows 10 von diesem Medium komplett neu installieren, indem Sie von dem Medium booten oder eine Upgradeinstallation anstoßen, indem Sie die setup.exe aus dem laufenden Windows heraus starten.
Neben dem Windows 10 Media Creation Tool findet sich auf der Downloadseite von Windows 10 hinter der Schaltfläche "Jetzt aktualisieren" auch noch der Windows 10 Upgrade-Assistent. Dieser prüft beim Start, ob eine neuere Windows-Version vorliegt und bietet sofort den Download und die Installation an. Dieser Download ist aber nur für eine Installation über ein bestehendes Windows 10 geeignet.
Download des Windows 10 Fall Creators Update als ISO-Datei
Wer direkt eine ISO-Datei ohne weitere Tool herunterladen möchte muss zu einem Trick greifen, da die Webbseite zum Download des Fall Creators Update den Download als ISO-Datei normal nicht anbietet. Starten Sie dazu den Browser Edge und aktivieren Sie über die Taste F12 die Entwicklertools. Im Feld "Benutzer-Agents" wählen Sie Apple Safari (iPad). Wenn Sie nun die Downloadseite erneut aufrufen, werden Sie auf die Seite Windows 10-Datenträgerabbild (ISO-Datei) herunterladen umgeleitet und können im Feld Editionauswahl das Windows 10 Fall Creators Update in allen Sprachen und Bitversionen herunterladen.
Product Key für die Neuinstallation von Windows 10
Neben einer Upgrade-Installation über ein bestehendes Windows können Sie Windows 10 Fall Creators Update auch neu, also ohne vorheriges Betriebssystem, installieren. Dazu benötigen Sie nur ein ein bootfähiges Installationsmedium (ISO-Datei auf DVD gebrannt oder als USB-Stick mithilfe des Windows 10 Media Creation Tool).
Bei der Frage nach dem Product Key können Sie "ich habe keinen Product Key" anklicken und die Eingabe damit überspringen. Sofern auf dem PC vorher ein aktiviertes Windows 10 installiert war, ist nach der Herstellung einer Internetverbindung die Lizenz automatisch wieder aktiviert.
Die spannendsten Neuerungen in Windows 10 Fall Creators Update
Die Liste der Veränderungen und Neuerungen durch das Fall Creators Update ist lang, sehr lang und viele Details fallen einem nur bei längerer Nutzung und im direkten Vergleich auf. Dennoch möchten wir Sie auf unserer Reise durch das neue Windows 10 auf ein paar Highlights aufmerksam machen.
Änderungen an der Oberfläche
An der Windows-Oberfläche hat Microsoft nur behutsam Veränderungen vorgenommen. Der Start-Bereich kann nun auch diagonal in der Größe verändert werden.
Scroll-Leisten verkleinern sich, wenn der Cursor sich nicht in deren Nähe befindet. Das Action Center wurde etwas aufgewertet und „Meine Kontakte“ findet sich nun in der Taskbar und bietet Schnellzugriff auf Kontakte und damit verbundene Apps. Das Batterie-Symbol in der Taskleiste hat nun einen Schieberegler, um Power Throttling für unterstützte CPUs zu aktivieren und damit Energie zu sparen. Die Laustärkeregelung von Windows 10 kann nun auch für jede Kachel-App einzeln geregelt werden.
Unter dem Projektnamen „Neon“ arbeitete Microsoft an einer neuen Erscheinung von Windows 10. Das Projekt hat nun den Namen Microsoft Fluent Design System und umfasst eine neue Designsprache für Oberflächen. Entwickler von Programmen können so die Erscheinung, aber auch Effekte in einer App gezielt an das Ausgabegerät anpassen. Mit der Designsprache können die Entwickler auf die Parameter Licht, Tiefe, Bewegung, Material und Skalierung Einfluss nehmen.
https://youtu.be/vcBGj4R7Fo0
Windows Story Mix sowie der Taschenrechner von Windows 10 sind die ersten Apps, welche auf die neue Designsprache zugreifen und eine veränderte Oberfläche bieten. Mit dem Ziel der universellen Windows-Plattform, also ein Programm für unterschiedliche Endgeräte auf Basis von Windows 10, könnte das Microsoft Fluent Design System künftig aber deutlicher zum Vorschein kommen. Die Videos mit den Designbeispielen sind bereits beeindruckend, gerne mehr davon.
Apropos Erscheinungen: Ein neuer OpenType-Font mit dem Namen „Bahnschrift“ steht Anwendern nun zur Verfügung. Die sachliche, serifenlose Schrift erinnert an die Schriftart auf Straßenschildern, welche in Fachkreisen auch als DIN-Schrift (DIN 1451) bekannt ist und im Bereich Technik und Verkehr oft verwendet wird. Sicherlich ist die Schrift nicht für förmliche Einladungen geeignet, wohl aber für technische Dokumente und Hinweisschilder etc.
Windows Mixed Reality
3D ist eines der Hauptthemen von Windows 10 Fall Creators Update. Mit passenden VR-Headsets, Motion-Controllern und Windows Mixed Reality-Apps, von denen bereits viele im Store zu finden sind, tauchen Sie über Windows 10 direkt in virtuelle Welten ein. Damit bietet Microsoft nun eine einheitliche Schnittstelle und tritt in direkte Konkurenz zu Anbietern wie Orculus. Ob der eigene PC die Voraussetzungen für Windows Mixed Reality erfüllt, kann über den Windows Mixed Reality PC Check geprüft werden.
https://youtu.be/0AWhsBNU1jU
Microsoft Edge ist nicht Webbrowser, PDF-Viewer und E-Book-Reader in einem Programm
Der in Windows 10 integrierte Webbrowser fristet weiterhin in den Statistiken ein Schattendasein und kann sich bisher nicht gegen Firefox, Opera und Chrome behaupten. Gründe dafür dürften sein, dass Microsoft zu Anfang den Browser sehr ärmlich ausgeliefert hat und diesen erst nach und nach mit notwendigen, zeitgemäßen Funktionen nachrüstet, was sich in der Gesamtbetrachtung als Fehler darstellen dürfte. Dabei ist Edge in Sachen Performance viel besser als sein Ruf, was unabhängige Tests belegen. In der veränderten Fassung des Fall Creators Update wurden die Anzeigemöglichkeiten für PDF- und Epub-Dokumente verbessert: Inhaltsverzeichnisse werden nun angezeigt, wenn Sie im Dokument hinterlegt sind.
Die Anzeige kann nun rotiert oder auch doppelseitig erfolgen. Zudem hat Microsoft die Funktionalität für PDF-Formulare sowie für Notizen und Anmerkungen verbessert. PDF-Dokumente und Webseiten kann Edge nun auch „laut vorlesen“.
In Sachen Bedienung gibt es auch einige Verbesserungen. Webseiten lassen sich nun – wie im Internet Explorer 11 – an die Taskbar pinnen. Favoriten lassen sich nun auch in einer Baumstruktur organisieren und die URLs von vorhandenen Favoriten nachträglich noch editieren. Sollte wirklich jemand von Google Chrome auf Microsoft Edge migrieren wollen, ist dies nun möglich, da sich auch Einstellungen und Cookies von diesem Browser importieren lassen. Tabs mit Webseiten können nun gruppiert und gemeinsam als Gruppe wieder geöffnet werden. Benutzer von Geräten mit Stifteingabe können PDF-Dokumente oder Webseiten mit Anmerkungen versehen oder Markierungen vornehmen und diese einfach teilen.
Neue Bereiche in den Einstellungen
Microsoft kommt seinem Ziel, die alte Systemsteuerungen vollständig durch die Einstellungen zu ersetzen, mit jedem Feature-Upgrade näher, wird dafür aber sicherlich noch ein paar Feature-Upgrades benötigen, bis alle Elemente vollständig in den Einstellungen aufgegangen sind. Die Netzwerkeinstellungen öffnen sich über das Tray-Symbol in der Taskleiste nun direkt. Bisher öffnete der Eintrag das alte Netzwerk- und Freigabecenter aus Windows 7. Neu ist jetzt in den Einstellungen beispielsweise die Möglichkeit, Remotedesktop-Verbindungen hier zu verwalten.
In den Netzwerkeinstellungen hat Microsoft auch endlich eine Funktion geschaffen, um das Netzwerkprofil verbundener Netze von Öffentlich auf Privat zu ändern und umgekehrt.
Auch neue Bereiche gibt es in den Einstellungen. So hat beispielsweise Cortana nun seinen eigenen Bereich. Ein Zeichen dafür, dass der Sprachassistent von Microsoft zwischenzeitlich mehr als eine einfache „Sucherweiterung“ darstellt und mit dem Fall Creators Update beispielsweise auch Kurznotizen anlegen und an an Termine erinnert.
Support für Android und iPhone
In den Einstellungen findet sich ein zweiter Neueintrag mit dem Namen „Handy“. Dort hat man nun die Möglichkeit, ein iPhone oder Android-Smartphone mit Windows 10 zu verbinden. Wohlgemerkt: Von Windows Mobile ist hier leider nicht mehr die Rede.
Das Verbinden eines Smartphones mit Windows 10 macht dann Sinn, wenn der Anwender auf den mobilen Geräten auch „Microsoft Apps“ nutzt und so geräteübergreifend arbeiten und spielen kann. Dokumente, Webseiten oder Spiele können dann über das Microsoft-Konto auch auf den mobilen Plattformen und umgekehrt genutzt wurden. So finden sich in passenden Apps dann auch „Teilen-Funktionen“, um Inhalte wie Webseiten auf dem Desktop-Browser Edge weiter zu nutzen.
Diese Funktion erklärt auch, warum Microsoft den Browser Edge auf Android und iOS bringt, was angesichts der Marktdurchdringung von Safari oder Google Chrome auf den mobilen Plattformen zunächst unsinnig erscheint.
Windows 10 schützt vor Cheatern in Spielen
Bereits seit dem Creators Update bietet Windows 10 viele Funktionen für Gamer, beispielsweise die Gamebar für Screenshots und Aufnahmen von Spielen oder den Game Mode. Mit Trueplay (vormals noch unter Game Monitor bekannt) bekommt das Betriebssystem nun eine systemweite Anti-Cheat-Funktion, bei der bereits das Betriebssystem überwacht, ob Eingriffe in Speicherbereiche der Spiele stattfinden oder Hintergrundtasks laufen, welche das Spiel beeinflussen.
Ob sich die Offerte von Microsoft durchsetzt, bleibt aber fraglich, da die Spielehersteller die Schnittstelle explizit unterstützen müssen und mit eigenen Lösungen bisher ganz gut gefahren sind.
Verbesserungen für bekannte Einstellungen
Für den Download von Updates hat Microsoft in den erweiterten Optionen für Updates nun eine Möglichkeit geschaffen, die Bandbreite für Up- und Download zu beschränken.
Die Funktion, bei „getakteten Verbindungen“ nur sicherheitskritische Updates zu laden, wird damit nicht überflüssig, aber sinnvoll ergänzt.
Mehr Sicherheit durch verbesserten Windows Defender und Ordnerschutz
Das Enhanced Mitigation Experience Toolkit (EMET), eine Lösung von Microsoft zum Schutz vor verschiedenen Exploits in Software, wird unter Windows 10 ab Version 1709 blockiert. An dessen Stelle rückt ein Exploit Protection-Feature des Windows Defender Exploit Guard, welcher über das Windows Defender Security Center verwaltet werden kann und für jeden Task zahlreiche Einstellungen ermöglicht.
Neu ist im Windows Defender Security Center auch die Möglichkeit, Dateien und Ordner vor nicht autorisierten Änderungen durch schädliche Anwendungen zu schützen, um so beispielsweise die Verschlüsselung oder Löschung durch Trojaner zu erschweren, indem man nur bestimmten Apps den Vollzugriff auf die Dateien und Ordner erlaubt.
OneDrive mit Dateien auf Abruf
OneDrive, der Cloud-Speicher für Dateien von Microsoft, kennt eine neue Möglichkeit, die Synchronisierung zwischen Cloud und lokalem Gerät besser zu koordinieren. Bisher konnte man nur eine 1:1-Synchronisierung erreichen oder bestimmte Ordner lokal ausnehmen, welche dann nur über die Webseite von OneDrive zu erreichen waren. Umständlich! Mit dem Fall Creators Update zeigt OneDrive den Status einer Datei oder eines Ordners an. Ist das Element lokal verfügbar, bekommt es einen grünen Haken, sonst eine blaue Wolke als Symbol, dass die Datei derzeit nur online verfügbar ist.
Möchte man nun lokal Speicherplatz sparen, kann man über das Kontextmenü den Speicherplatz freigeben. Die Datei wird dann zwar weiter angezeigt, aber erst beim Zugriff darauf aus der Cloud geladen. Das Feature ist auch bei den mobilen Apps für OneDrive vorhanden und kann so wertvollen Speicherplatz auf dem Smartphone oder Tablet freihalten.
Weitere Neuerungen im Windows 10 Fall Creators Update
Windows 10 kann inaktive Programme nun auch anhalten, um Performance zu sparen, was auch der Batterielaufzeit zugutekommt. Die Funktion zum Aufräumen von Speicherplatz kann nun auch den Download-Ordner aufräumen und dort Dateien löschen, welche älter als 30 Tage sind.
Der Bootvorgang von Windows 10 wurde insoweit optimiert, als dass Windows 10 sich nun auch mit einem Benutzeraccount anmelden kann, um die Installation und Einrichtung nach größeren Updates wie einem Feature-Upgrade selbstständig fertigzustellen.
Der Taskmanager, welchen wir in unserem Artikel „Tipps und Tricks im Umgang mit dem Task-Manager von Windows“ näher vorgestellt haben, kann mit dem Fall Creators Update nun auch den Prozessor der Grafikkarte (GPU) überwachen und zeigt dessen Auslastung an. Windows 10 unterstützt auch die Technik Eye Tracking für passende Hardware, wie sie häufig bei Menschen mit Handicap eingesetzt wird.
Windows 10 kennt nun einen Nachtmodus und reduziert hierbei den Blauanteil in der Anzeige, was nach getaner Arbeit für einen besseren Schlaf sorgen soll.
Ergänzend kann nun ein "Dunkler Modus" in Windows 10 genutzt werden, um bei schwach beleuchteten Räumen nicht zu viel Umgebungslicht zu erzeugen (Flugzeug, Zug, Schlafzimmer).
Nutzer von dem Virtualisierer Hyper-V dürfen sich über Snapshots freuen, um Änderungen an einem virtuellen System auch später wieder rückgängig machen zu können. Für die ernsthafte Anwendung ein notwendiges Feature, welches VMWare in der Workstation oder VirtualBox schon lange bieten.
Die bisherigen Update-Kanäle Current Branch und Current Branch for Business werden durch die Bezeichnungen Semi-Annual Channel (Targeted) sowie Semi-Annual Channel ersetzt. Letzterer entspricht dem Current Branch for Business kann und kann die Auslieferung von Feature-Upgrades um bis zu 4 Monate zurückstellen.
Linux unter Windows nun möglich
Verschiedene Linux-Distributionen lassen sich mit Hilfe des Windows Subsystems für Linux (WSL) nun nativ unter Windows ausführen. Das hierfür notwendige Subsystem ist nun nicht mehr im Beta-Status, muss über Windows-Features aber nachinstalliert werden.
Ausgewählte Distributionen können dann über den Windows Store als App direkt unter Windows installiert und ausgeführt werden, ohne einen gesonderten Virtualisierer oder einen Bootmanager bemühen zu müssen. Weitere technische Hintergründe finden sich im WSL-Blog bei Microsoft.
Durch das Fall Creators Update fallen auch Funktionen weg
Mit dem Fall Creators Update müssen Anwender auch von einigen Funktionen und Apps Abschied nehmen, welche Microsoft in dem Beitrag KB4034825 „Features that are removed or deprecated in Windows 10 Fall Creators Update“ nennt: 3D Builder fällt weg und wird durch Print 3D und Paint 3D ersetzt. 3D Builder steht aber weiterhin im Windows Store zum Download bereit. Auch der Klassiker Paint sollte im Upgrade verschwinden und wäre nur noch über den Store verfügbar sein, ist aber auch im Fall Creators Update doch noch enthalten.
In Windows 10 Version 1709 wird auch die Unterstützung für das Netzwerkprotokoll SMB1 deaktiviert, da dieses Protokoll als sicherheitskritisch anzusehen ist. Systeme ab Windows Vista unterstützen bereits SMB2, so dass in Umgebungen ohne Windows XP SMB1 nicht mehr erforderlich ist. Microsoft gibt in seinem Beitrag KB2696547 Auskunft über die Unterschiede der verschiedenen Protokolle und Hilfestellung, wie man für die verschiedenen Windows-Systeme SMB1 deaktivieren kann.
Fazit
Bei dem Fall Creators Update ändert Microsoft im Kleinen viele Dinge in Windows 10, welche die tägliche Arbeit insgesamt „runder“ und angenehmer machen, ohne dabei groß aufzufallen. Man gewöhnt sich schnell an die Veränderungen und dürfte sich erst in einem direkten Vergleich zur Vorversion fragen, warum dies früher „anders“ war. Die neuen Sicherheitsfunktionen sind konsequent und überzeugen. Alles in allem ist Windows 10 Fall Creators Update daher eine gelungene Erweiterung von Windows 10, wenn auch keine Revolution.