360 Grad Kamera Test 2024

Die besten VR-Kameras im Vergleich.

Das Wichtigste in Kürze
  • Mit der 360-Grad-Fotografie halten Sie Ereignisse aus allen Perspektiven fest. Dank der ausgefeilten Technologie ist sie auch etwas für Hobbyfilmer und mittlerweile liegen die Kameras im gleichen Preissegment wie Spiegelreflexkameras.
  • Mit der entsprechenden Ausstattung wie einer Saugnapfhaltung, mit der sich 360-Grad-Kameras fürs Auto nutzen lassen, oder einer Kamerahalterung für Helme sind 360-Grad-Kameras auch als Actioncams oder Unterwasserkamera einsetzbar.
  • 360-Grad-Videos können Sie auf Youtube, Facebook oder anderen Social-Media-Kanälen hochladen. Auf den Handys und mobilen Endgeräten Ihrer Familie, Freunde oder Followern erscheinen dann Ihre Eindrücke dann in 360 Grad online.

360 grad kamera test

360-Grad-Kameras oder auch Vollsphärenkameras (VR-Kameras) ermöglichen Videos und Fotografien aus einer Rundum-Sicht. Noch sind sie relativ unbekannt, doch das ändert sich gerade: Ihre Technologie ist mittlerweile so ausgefeilt, dass auch Hobbyfotografen- sowie Filmemacher ihre Freude an virtuellen Rundgängen entdecken.

Manch einer wird sich jetzt fragen: Wozu brauche ich überhaupt so eine Kamera? Schließlich erfasst die Panoramafotografie vieler Handys auch fast 360 Grad. Gibt es da einen Unterschied? Woher weiß ich, welche Marke oder welches Modell am besten ist? Diese und noch weitere Fragen wollen wir im 360-Grad-Kamera-Vergleich 2024 für Sie klären.

1. Was sind eigentlich 360-Grad-Kameras?

Seit einigen Jahren etablieren sich auf dem Markt Kameras, die 360 Grad aufnehmen können. Das bedeutet, 360-Grad-Fotos bilden horizontal sowie vertikal alles ab: Vorne wie hinten, oben und unten. Eine 360 Grad Kamera, auch als Vollsphärenkamera oder omnidirektionale Kamera bekannt, sieht sozusagen auch das, was hinter einem geschieht, während das Foto aufgenommen wird.

aufloesung kamera
Mit der 360-Grad-Kamera lassen sich atemberaubende Eindrücke festhalten.

Dabei werden die Kameras häufig mit Kameras für Panoramabilder verwechselt, obwohl diese nur die 360 Grad der Hemisphäre abbilden können. Spezielle Spiegel oder mehrere Kameralinsen in einer 360-Grad-Kamera hingegen ermöglichen dagegen tatsächlich 360-Grad-Fotos. Bekannt sind diese 360-Grad-Bilder vor allem seit Google Street View. Einige Smartphones können Panoramafotos erstellen, wobei sich die Aufnahme manchmal schwierig gestaltet, da das Smartphone erst richtig positioniert werden muss.

Eine 360-Grad-Cam hingegen ist recht einfach in ihrer Bedienung, weil sie klein und handlich ist. Deshalb sind sie auch gut zu transportieren. Wer mit einer solchen Kamera etwa den Grand Canyon bereist, kann ihn zuhause wieder lebendig werden lassen. Dieser Kameraeffekt wird als sphärisches oder Kugelpanorama bezeichnet: Alle Blickwinkel sind von einem Standpunkt aus sichtbar. Mit einer sogenannten Kugelkamera kann in die 360-Grad-Aufnahmen auch noch hineingezoomt werden.

Mittlerweile gibt es auch 360-Grad-Videokameras, deren Aufnahmen auf Youtube und Facebook angesehen werden können. Der Clou an der Sache: Schauen Sie diese Videos auf einem Smartphone oder einem anderen Endgerät, können Sie durch Kippen oder Drehen des Bildschirms den Blickwinkel ändern und sich quasi in der Aufnahme bewegen.
Es gibt unterschiedliche Techniken, um 360-Grad-Aufnahmen zu erzeugen, die wir Ihnen hier kurz vorstellen:

  • Katadioptrische Systeme: Kameras mit Spiegeln und Linsen in verschiedenen Formen
  • Mosaikbasierte Kameras : Kombination mehrerer Kameras
  • Rotierende Kameras : Kameras, die um eine vertikale Achse rotieren
  • Kameras mit speziellem Weitwinkel- oder Fisheye-Linsen : extreme Weitwinkelobjektive

Stitching bezeichnet in der Fotografie das Erzeugen eines großen Bildes aus mehreren Einzelaufnahmen. 360-Grad-Kameras mit mehr als einer Linse verbinden die einzelnen aufgenommen Bilder auf diese Weise miteinander. Man spricht hierbei auch von dem „Vernähen“ der Bilder.

2. Typen von 360-Grad-Kameras: Das passende Gerät für jeden Zweck

Zu den besten 360-Grad-Kameras gehören die Hersteller und Marken wie Panono (360 Grad Kamera Ball), EyeSee360, LG, Kodak, Samsung, Ricoh und Nikon. Doch der Kameramarkt ist groß und schwer überschaubar. In unserer Kaufberatung klären wir daher die Frage, ob sich die entsprechende Technologie für Ihren Einsatzzweck eignet.
Dabei sind die Einsatzmöglichkeiten der 360-Grad-Kameras fast so vielseitig wie ihre Aufnahmen:

Kategorie Einsatzort
360-Grad-Kamera im professionellen Bereich
profi kamera
Im professionellen Bereich werden die Kameras etwa für 360-Grad-Produktfotos oder in der Wissenschaft eigesetzt. Dafür werden oft sehr teure Kameras mit bis zu acht Sensoren verwendet, etwa die Ozo von Nikon). Sie haben eine sehr hohe Auflösung (2K x 2K) und können auch in 3D aufzeichnen.
360-Grad-Actioncam für den Sportgebrauch
actioncam
Ähnlich wie bei anderen Actioncams, etwa der GoPro-Kamera, liegt hier der Fokus auf einer stabilen und robusten Bauart. Die meisten Modelle für den Sportgebrauch sind stoßfest und wasserresistent. Die Samsung Gear 360 ist beispielsweise eine solche actionlastige Kamera, die mithilfe eines Stativs individuell eingesetzt werden kann und zudem staub- sowie spritzwasser geschützt ist.
Herkömmliche 360-Grad-Kamera
normale 360 grad kamera
Vollsphärenkameras für den alltäglichen Gebrauch sind weniger robust gearbeitet wie die für den Sportgebrauch. Dafür sind in diesem Bereich schon sehr günstige 360-Grad-Kameras erhältlich. Teilweise sind die Standard-Kameras mit Wifi und Bluetooth ausgestattet wie zum Beispiel die Ricoh Theta S Vollsphärenkamera. Dadurch können die Aufnahmen schnell auf Smartphone oder PC geladen und mit Freunden geteilt werden.

3. Auflösung und Datenübertragung: Diese Kaufkriterien spielen eine Rolle

Ob Sie eine Actioncam oder eine Standard-360-Grad-Kamera kaufen sollten, hängt also davon ab, wo und wie Sie die Kamera benutzen. Neben der stabilen und wasserdichten Bauart gibt es noch einige Punkte, die neben dem Preis die wichtigsten Kaufkriterien darstellen.

3.1. Benutzerfreundlichkeit: Tasten und Gewicht sind entscheidend

aufloesung ultra 4k
Das hochauflösende 4K ist der Minimumstandard bei 360-Grad-Kameras.

Die 360-Grad-Kameras sind klein, handlich und auch ihre Bedienung gestaltet sich recht einfach. Oftmals stehen Benutzer einer Spiegelreflexkamera oder Digitalkamera vor der Herausforderung, sich sämtliche Funktionen und Möglichkeiten einzuprägen. Das passiert Ihnen mit einer Vollsphärenkamera sicherlich nicht.

360-Grad-Touren sind mit wenigen Knopfdrücken möglich. Die Samsung Gear 360 besitzt zum Beispiel lediglich drei Tasten, wodurch die Bedienung deutlich vereinfacht wird.
Ebenfalls eine Rolle hinsichtlich der Anwenderfreundlichkeit spielt das Gewicht. Hier gibt es bei den 360-Grad-Kameras unterschiedliche Klassen: Die LG 360 wiegt etwa 73 Gramm, die Samsung Gear 360 hingegen mit 145 Gramm fast das doppelte. Bei der Entscheidung hilft oftmals ein persönlicher Test der 360-Grad-Kameras, um festzustellen, wie Ihnen Haptik, Anwendung und Gewicht des Modells zusagen.

3.2. Auflösung und Framerate: Für besonders scharfe Bilder

Gemeinhin wird unter der Auflösung (oft als Megapixel angegeben) verstanden, wie klar und scharf eine Aufnahme ist. Die Auflösung bestimmt die Punktdichte, also die Anzahl der Bildpunkte, welche der Kamerasensor erfassen kann. Grundsätzlich gilt: Je höher die Auflösung, umso schärfer ist das Bild. Aber auch bei hoher Auflösung kann es zu schwammigen Bildern kommen. Es kommt also auch darauf an, wie gut die Daten verarbeitet werden.

Kamerasensoren

Bei 360-Grad-Kameras werden wie bei Spiegelreflexkameras in der Regel CMOS-Sensoren verwendet. Diese sind günstiger in der Herstellung als zum Beispiel CCD-Sensoren. Zudem verbrauchen die CMOS-Sensoren weniger Strom, sie belasten den Akku der Kamera folglich nicht so sehr.

Noch vor kurzer Zeit waren HD-Kameras das Beste, mittlerweile wird bereits von Ultra-HD oder von 4 K bis 8 K gesprochen. 360-Grad-Medien erfordern eine sehr hohe Auflösung, um der HD-Qualität von normalen Videos zu entsprechen. Grundsätzlich sollten die 360-Grad-Videokameras also mindestens eine 4K-Video-Auflösungermöglichen, damit die Bilder in einer guten Qualität wiedergegeben werden können.

Auch die Framerate, angegeben in fps (frames per second), ist ein wichtiges Kriterium. Diese bezeichnet die Anzahl der Bilder, die eine Kamera in einer Sekunde aufnimmt. Ab 15 Bildern pro Sekunde erfasst das menschliche Auge keine Einzelbilder mehr, sondern nimmt diese Bilderfolge als Bewegungsablauf wahr.

Während 25 fps unter den meisten Bedingungen ausreichen, ist bei hektischen Aufnahmen etwa im Sportbereich eine höhere Framerate von 60 fps empfehlenswert. Denn erst dann sind Zusatzfunktionen wie das Abspulen in Zeitlupe möglich und Bewegungen werden ruckelfrei wiedergegeben.

3.3. Anzahl der Linsen: Mindestens zwei sind erforderlich

Einige Kameras werden als 360-Grad-Produkt vermarktet, können allerdings kein vollständiges 360-Grad-Bild wiedergeben. Diese Kameras können volle Panoramabilder aufnehmen, aber erfassen nicht alles. Dies ist meist bei Kameramodellen mit nur einer Linse so.

Mehrere Linsen garantieren, dass auch alles erfasst wird, denn jede einzelne muss nur einen Bereich, also einen kleineren Winkel abdecken. Bei Kameras mit vielen Linsen ergeben sich aber auch sogenannte Stitching-Probleme. Das heißt, dass es beim Vernähen der Bilder zu Überlappungen kommen kann. Die meisten 360-Grad-Videokameras auf dem Markt haben zwei Kameras und erzielen damit sehr gute Bild- und Videoaufnahmen.

3.4. Datenübertragung: Schnell und kabellos

Einige, aber eben nicht alle Modelle ermöglichen mittels WiFi oder Bluetooth eine unkomplizierte Datenübertragung. Die kabellose Übertragung auf Handy und Computer geht schneller und ist unabhängiger. Dies ist also ein weiteres Kriterium, das Sie beim Kauf berücksichtigen sollten. Zudem gibt es Apps zum Hochladen von 360-Grad-Fotos.

Das Hochladen von Videos und Fotos mithilfe von 360-Grad-Apps auf Youtube ist zum Beispiel mit diesen Modellen möglich: Kodak SP360, Ricoh Theta und IC Real Tech Allie.

Hier haben wir noch einmal Vor- und Nachteile der 360-Grad-Kameras für Sie zusammengefasst:

  • einfach und kompakt
  • ganz neuartige Bilder und Videos
  • vielfältige Anwendungsmöglichkeiten
  • häufig Bildfehler
  • Datenschutzprobleme beim Hochladen
  • sensible 360-Grad-Objektive

4. VR-Brille und anderes Zubehör für außergewöhnliche Effekte

speicherkarten kamera
360-Grad-Fotos benötigen viel Speicherplatz. Zusätzliche Speicherkarten empfehlen sich also.

Grundsätzlich benötigen sie kein extra Zubehör, um Ihre 360-Grad-Kamera zu nutzen. Allerdings gibt es zum Beispiel zusätzlich Virtual-Reality-Brillen, die die 360-Grad-Bilder noch authentischer und lebendiger gestalten:

  • VR-Brille: Diese Brille gilt als Hauptzubehör für 360-Grad-Kameras. Sie wird vor allem bei 360-Grad-Videospielen eingesetzt. VR-Brillen sind aber auch relativ teuer und nicht zwingend notwendig.
  • 360-Grad-Software: 360-Grad-Fotografie-Software ist unter Umständen wichtig, um die weiter oben beschriebenen manchmal auftretenden Stitching-Probleme nachzubearbeiten. Außerdem können Sie mit 360-Grad-Softwareprogrammen die aufgenommen Bilder und Videos auch noch aufwerten.
  • Speicherkarte: Wie auch bei anderen Kameras empfiehlt sich ein erweiterter Speicher. Viele Modelle bieten Steckplätze für SD-Karten.
  • Powerbank: Bei Vollbetrieb haben die 360-Grad-Kameras eine Laufzeit von ungefähr zwei Stunden. Mit einer Powerbank können Sie die Kameras auch unterwegs laden.

5. Wichtige Fragen und Antworten

5.1. Worauf ist beim Kauf von 360-Grad-Wurfkameras zu achten?

Die Wurfkamera von Panono war eine der ersten Kameras, die 360-Grad-Bilder erstellt hat. Eine Wurfkamera bzw. Kugelkamera (oder 360-Grad-Kamera-Ball) fängt ihre Bilder ein, wenn sie in die Luft geworfen wird. Neben der Panono gehören auch die Modelle 360 Fly oder EyeSee360 zu den Wurfkameras. Bei ihnen ist es im Nachhinein nicht möglich, Aufnahmen mit einer Software zu bearbeiten.

5.2. Hat die Stiftung Warentest bereits einen 360-Grad-Kamera-Test durchgeführt?

Bisher wurde noch kein Vergleich der 360-Grad-Kameras durch die Stiftung Warentest durchgeführt, einen 360-Grad-Kamera-Vergleichssieger können wir Ihnen leider noch nicht vorstellen.

5.3. Ist es möglich, ein normales Video nachträglich in ein 360-Grad-Video umzuwandeln?

Panoramafotos und -videos lassen sich mit speziellen Softwares noch weiter bearbeiten, allerdings können daraus keine 360-Grad-Bilder erstellt werden. Mit anderen Softwares können dagegen animierte 360-Grad-Videos generiert werden. Allerdings lassen sich einfache Videoaufnahmen nicht erweitern und in virtuelle Realität verwandeln.

5.4. Kann ich eine Vollsphärenkamera auch als Überwachungskamera nutzen?

Da die Kameras wie weiter oben beschrieben tatsächlich jeden Winkel erfassen können, eignen sich die 360-Grad-Kameras sehr gut zur Überwachung. Allerdings gibt es wie bereits erwähnt verschiedene Ausführungen und Modelle und auch hier gibt es große Qualitäts- und Preisunterschiede. Manche 360-Grad-Kameras, die zur Überwachung eingesetzt werden, verfügen zum Beispiel über spezielle Sensoren, die Bewegungen und Ereignisse automatisch erkennen.

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